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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Amazonen und setzt sich in der Nähe des Höhleneingangs. Knut folgt ihm.
    Sincha betrachtet eine Weile nachdenklich den Rücken des Prinzen aus Harba.
    Ich meine, ihre Gedanken zu erraten. Wird Romaldo für weiteren Unfrieden sorgen? Wird es irgendwann zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit ihm kommen?
    »Er ist ein Großmaul«, sage ich leise und deute mit meinem Kinn in Romaldos Richtung.
    »Er ist viel mehr als das«, gibt Sincha ebenso leise zurück. »Unterschätze ihn niemals, Skriek.«
    Die Amazonen füllen ihre Becher mit Tee, stehen auf und ziehen sich in den hinteren Teil der Höhle zurück.
    Ich bleibe mit Kathinka am Feuer sitzen. Irgendwie erscheint mir unsere jetzige Verteilung in der Höhle beinahe symbolisch zu sein. Auf der einen Seite hocken die Amazonen, schlürfen ihren Tee und wollen unter sich sein. Auf der anderen Seite sind Romaldo und Knut. Kathinka und ich befinden uns irgendwo dazwischen.
    Das Feuer prasselt. Ich lege Holz nach. Da es feucht vom Regen ist, raucht es und beißt in unseren Augen. Kathinka hebt ihren Kopf und streicht eine Haarsträhne zurück. Wir schweigen. Das verbindet uns. Nur wenige Worte kommen über unsere Lippen, wenn wir zu zweit sind. Wahrscheinlich gebe es viel zu sagen und zu erzählen, aber keiner von uns weiß, wo er beginnen soll und wie viel er preisgeben will. Ich rücke näher an das Feuer. Kathinka gähnt. Sie wird bald einschlafen. Und dann beginne ich doch leise und stockend zu erzählen. Von meiner Mutter und den Geschichten, die sie mir erzählt hat. Von den Paladinen und ihren Prinzessinnen und Edelfrauen. Vom Schutz und vom Dienen. Ich erzähle, dass die Paladine bereit waren, ihr Leben für ihre Dame zu geben. Ihr ganzes Streben ging dahin, dass sie eine Prinzessin fanden, die sie verehren und beschütze konnten. Ich sage zu Kathinka, dass ich auch gern ein Paladin wäre. Sie senkt den Kopf und mit einem Schlag bin ich unsicher. Habe ich zu viel gesagt? Will ich Kathinka zu sehr meine Freundschaft aufdrängen?
    »Ich bin keine Prinzessin«, nuschelt sie.
    »Für mich schon.«
    »Du hast ja keine Ahnung, Skriek.« Sie blickt mich lange an und ist sehr skeptisch, wie mir scheint. Schließlich öffnet sie den obersten Knopf ihres Wams, greift in die linke Brusttasche ihres Hemdes und reicht mir ein kleines, grünes Tüchlein. »Binde es um deinen Kampfstab«, sagt sie mit rauer Stimme und ich vermeine, Tränen in ihren Augen zu sehen.
    »Danke«, stammle ich, unsicher, ob ich noch etwas sagen soll.
    Kathinka nimmt mir die Entscheidung ab. Sie legt sich zur Seite und rollt sich zusammen. Ich breite eine Decke über sie und lege Holzscheite nach.
    »Gute Nacht, Paladin Skriek«, murmelt sie. Wenig später ist sie eingeschlafen.
    Ich binde das grüne Tüchlein um ein Ende meines Kampfstabes, starre ins Feuer und sinniere vor mich hin. Doch bald bin ich das Nachdenken leid und so sehe ich mich in der Höhle um. Die Amazonen unterhalten sich leise und bleiben unter sich. Die Zwillinge sitzen immer noch in der Nähe des Höhleneinganges und betrachten stillschweigend die herabtosenden Regenmassen.
    Ich weiß nicht warum, aber ich stehe auf und begebe mich zu den Zwillingen. »Darf ich mich zu euch setzen?«, frage ich.
    Knut blickt mich kurz an. »Grumpf«, sagt er zustimmend.
    »Na schön, Echsenkopf«, grummelt Romaldo. »Dann setz dich eben zu uns.«
    Es ist finster vor der Höhle. Von den Sternen und dem Neumond ist nichts zu sehen. Ich räuspere mich und suche nach Worten, finde aber keine.
    Irgendwann wird es Romaldo zu dumm. »Also, Skriek, was willst du?«
    Ich hebe meinen Kopf und sehe in seine grauen Augen. Sie blicken hart und unnachgiebig aber auch klug. Romaldo mag manches sein, aber er ist kein Dummkopf.
    »Vorletzte Nacht haben mich Amazonenkriegerinnen zu ihrer Königin gebracht«, sage ich. »Sie glaubten, dass ich eine Schankmaid getötet habe. Ihre Königin befragte mich. Sie legte zwei Finger auf mein Spinnenbrandmal.« Ich deute auf meinen Unterarm. »Ich war unter einem magischen Zwang und habe ihr alles erzählt.«
    »Die Königin ist stark.« Romaldo spuckt in den Regen.
    »Sie erkannte, dass ich unschuldig war.«
    »Sind wir das nicht immer?«, fragt Romaldo und zwirbelt seinen Schnurbart.
    »Die Schankmaid wollte mich töten. Ich konnte mich wehren und sie bewusstlos schlagen. Da ich nicht wusste, wie ich weiter vorgehen sollte, eilte ich zu Kathinka. Ich wollte ihren Rat.« Ich kratze an einer Schuppe herum. »Als die

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