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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Anfohrrnus deiner Königin denn nichts davon gesagt?«
    »Ich weiß nur, dass eine Schülerin des großen Erik Anfohrrnus auf jeden Fall sehr begabt ist«, entgegnet Sincha, hebt ihre Hände und schiebt die Krummsäbel kreuzüber in die Halterungen ihres Rückengurts. »Wir ziehen bald weiter. Haltet euch alle bereit.« Sie geht zu ihren Kriegerinnen.
    Romaldo spuckt verächtlich aus und blickt der Amazone verdrießlich hinterher.
    Ich geselle mich zu Kathinka und ziehe sie ein Stück zur Seite, so dass uns niemand hören kann. Gestern Abend ist sie todmüde gewesen, doch heute sieht sie wieder erstaunlich erholt aus. Was geschieht in der Nacht mit ihr? Wirkt sie einen geheimen Zauber? Kathinka blickt zu mir hoch. »Was ist mit dir los, Skriek?«, fragt sie.
    »Nichts«, sage ich.
    »Du lügst.« Sie klingt bestimmt. Eine Falte bildet sich zwischen ihren Augenbrauen. »Ich denke, Paladine sollten ihre Prinzessin nicht anlügen.«
    »Also gut.« Ich ergreife ihren Unterarm und ziehe sie ein weiteres Stück zur Seite, noch weiter weg von den anderen. »Romaldo«, flüstere ich und meine vier spitzen Eckzähne schlagen aufeinander, »erzählte mir gestern, dass du König Angrias Geliebte warst.«
    »Was?« Sie wirkt erstaunt und ehrlich überrascht.
    Meine Skriekinstinkte schlagen an. »Er lügt«, sage ich. »Oder?«
    »Er lügt.« Sie berührt meine Schulter. »Ich war in Angrias Kerker. In Vinbon, der ostalischen Hauptstadt. Seine Schergen kamen oft zu mir in meine Zelle.« Sie spuckt die Worte vor Ingrimm fast aus. »Aber König Angrias hat mich nie zu sich in sein Bett geholt.«
    »Ich glaube dir, Kathinka«, sage ich mit rauer Stimme und drücke kurz ihre Schulter. So signalisiere ich ihr, dass alles gut ist. Nichts steht mehr zwischen uns. Romaldo ist ein Lügner. Ein Unruhestifter. Ich will wieder zu den anderen zurück, doch Kathinka hält mich an den Oberarmen fest und blickt direkt in meine ovalen, blauen, pupillenlosen Augen. »Skriek, ich werde nie wieder bei einem Mann liegen. Das weißt du doch, oder?«
    »Das weiß ich.« Ich streichle vorsichtig mit meinem Krallenfinger über ihre Wange. »Ich bin dein Paladin. Hast du das schon vergessen?«
    »Nein, Skriek. Das habe ich nicht.«
     
    Wir marschieren los und verlassen das Plateau Richtung Nordwesten. Anfangs geht es steil bergab. Wir kommen durch Schluchten und schmale Rinnen. Es wird stetig wärmer. Bald steht die Sonne hoch am Himmel. Ich gehe, weil es sich zufällig so ergibt, ein Stück neben zwei Amazonen einher. Es sind Emmensa Masuka und Clarina Haffina. Ihre Namen habe ich mir mittlerweile gemerkt, da sie sich ein wenig von den anderen Amazonen unterscheiden. Die Körper der beiden sind zwar ebenso hager, sehnig und hart wie die der anderen, aber sie haben weder braune Haare, noch grüne Augen. Emmensa ist blond, hat ein herzförmiges Gesicht und hellblaue Augen. Clarina hat gelocktes rotes Haar, braune Augen und ein blasses Gesicht voller Sommersprossen. Eine Weile gehen wir schweigend dahin. Gelegentlich rutschen lose Steine unter uns weg. Ich nehme meinen Kampfstab als Stütze.
    Als wir eine mit Sträuchern bewachsene Senke erreichen, wendet sich Clarina an mich. »Du hast ein hübsches Tuch um deinen Stab gebunden, Skriek.«
    »Es ist von Kathinka.«
    »Seid ihr zwei ein Paar?«, will die sie wissen.
    Erst verwundert mich Clarinas direkte Art, doch dann wird mir klar, dass sie eben eine Amazone ist. Selbstbewusst, ohne Schnörkel und ohne Hinterlist.
    »Nein, wir sind kein Paar.« Ich suche nach Worten. »Wir sind Freunde. Gefährten.«
    »Vertraute?«
    »So kann man sagen.« Ich räuspere mich. »Eigentlich bin ich ihr Paladin. Ihr Beschützer.«
    Clarina lacht. Erstaunlich hell und fröhlich für so ein harte Kriegerin. »Skriek, du bist verliebt.« Sie lacht erneut. »Ein romantischer Narr bist du.«
    »Ja, da magst du Recht haben.« Ich grinse zurück.
    Ich weiß nicht warum, aber ich mag die Amazonen. Ihre Art, ihr Denken. Liegt es vielleicht an dem magischen Spinnenbrandsiegel auf meinem Unterarm, dass ich mich zu ihnen so hingezogen fühle? Möglich wäre es.
    »Du bist ein ungewöhnliches Wesen, Skriek«, fährt Clarina in ihrer direkten Art fort. »Und deine Schuppen machen mich neugierig.«
    »Oh!«
    »Kann sein, dass ich sie einmal berühren will.«
    »Oh!«
    »Ist das ein Problem für dich? Oder für Kathinka?«
    »Das weiß ich nicht«, sage ich wahrheitsgemäß.
    »Wenn du es weißt, Skriek, dann lass es mich wissen.«
     
    Es

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