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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Befehle für uns, wenn wir dem Gang bis zum Ende gefolgt sind, Benàmoi?«
    »Ihr werden umkehren, die Leichen der Elben zur Aklán bringen und erklären, dass ihr in meinem Auftrag handeltet.«
    Ôdaras trat einen Schritt nach vorne. Man sah ihm an, dass er nicht einverstanden war. »Nur weil Saphôra zu feige ist, den Weg durchs Gebirge zu wagen, muss ich es nicht sein. Ich folge euch, sobald wir die Elben getötet haben – oder auch nicht fanden.« Er deutete verächtlich auf die Albinnen. »Die beiden werden ausreichen, um sich als Leichengräber zu betätigen. Sollen sie Kadaver durch Tark Draan karren, ich will mit dir ziehen.«
    Artâgon lachte freundlich, legte dem Alb eine Hand auf die Schulter und drückte leicht zu. »Gut gesprochen. Dann halten wir es so, mein Freund.« Er wandte sich um und ging die natürliche Rampe hinauf, zurück in den Schneesturm. »Seid vorsichtig, falls es doch eine Falle sein sollte. Ich wünsche euch den Beistand der Götter«, rief er hinunter.
    »Wir freuen uns auf die Tausende Albae, die ihr zu uns bringen werdet«, schallte die prompte Antwort von Saphôra in seinen Rücken. »Ich zweifle nicht daran, dass du sie finden wirst. Du bist der Liebling der Götter, von den Infamen angefangen bis zu Inàste.«
    Artâgon lächelte und ersparte sich eine Erwiderung.
    Modôia trat an seine Seite und nickte ihm zu. »Das war sehr weise, Benàmoi. Damit ersparen wir uns Zwist in den eigenen Reihen.«
    »Das sehe ich ebenso.« Er gab dem Gefangenen mit einer Geste zu verstehen, dass er sich bewegen sollte.

    »Tapferkeit, Ehre und
    Zusammenhalt.
    Das zeichnete die Zehn aus.«
    Tark Draan (Geborgenes Land), nordwestlich von Dsôn Bhará, 5434. Teil der Unendlichkeit (6310. Sonnenzyklus), Frühling
    »Der Gang verläuft immer noch schnurgerade«, meldete Saphôra und hielt die Fackel höher, um nicht von den Flammen geblendet zu werden. »Wie lange sind wir nun unterwegs?«
    »Als würde man unter der Haut eines gigantischen Wesens entlangkriechen«, murmelte Ôdaras, der wie die anderen beiden den Speer in der Hand hielt. Fast wünsche ich mir den Schneesturm zurück.
    »Insgesamt brannten vier Fackeln«, gab Deinôa zurück. »Mit unserer Rast dürften drei Momente der Unendlichkeit vergangen sein.« Sie bewegte den Arm, um ihn zu lockern. »Ich überlege die ganze Zeit, wie uns die Elben finden konnten.«
    »Du meinst ihren Hinterhalt auf dem Pfad? Na, die Funken, die das Feuer des Barbaren schlug, als die Steine hineinfielen, werden sie gewarnt haben. Aber hier ist keine Spur mehr von den Spitzohren auszumachen«, murrte Ôdaras und rieb über die Kratzspuren im Stein. Sie erschienen ihm sehr grob, der Fels war mit sehr einfachem Werkzeug behauen worden. »Wenn ihr mich fragt, wurde dieser Stollen nicht von den Unterirdischen gegraben.«
    Saphôra lachte. »Du bist demnach Meister im Bergbau?«
    »Ich erkenne gute und schlechte Arbeit.« Ôdaras strich erneut über die Riefen. » Das ist Barbarenwerk. Ich nehme nicht an, dass die Unterirdischen viel besser vorgingen, aber es würde anders aussehen.« Er blieb stehen. »Wir sollten umkehren. Es gibt hier keine Elben.«
    »Und dann?« Saphôra schien nicht zufrieden mit dem Vorschlag.
    »Ich hole Artâgon und die anderen ein, ihr kehrt nach Dsôn Bhará zurück. Mit den Leichen der Elben, um sie der Aklán als Geschenk zu bringen. Als Anzahlung, wenn ihr so möchtet.«
    Saphôra schüttelte den Kopf. »Und wenn sie fragt, wo ihr seid, sagen wir: Verzeiht, Dsôn Aklán, aber wir ließen den Benàmoi und die anderen Veteranen zurück, weil sie uns nicht brauchten?«
    Ôdaras grinste herablassend. »Nein, du müsstest antworten: Dsôn Aklán, wir waren zu feige, um uns durchs Graue Gebirge zu schlagen und deinen Befehl zu befolgen.«
    Sie schnalzte nur verächtlich mit der Zunge und starrte nach vorne. »Ich sage, wir gehen weiter.«
    »Welchen Sinn ergibt der Stollen? Wieso sollten die Barbaren ihn gegraben haben? Das Schürfen von Gold oder Edelsteinen wäre doch viel zu anstrengend und aufwendig in dieser Höhe. Dann noch der Transport«, rätselte Deinôa.
    Saphôra setzte sich auf den staubigen Boden. »Rasten wir und beratschlagen.«
    Aber Ôdaras blieb stehen. »Ich sage, wir gehen zurück. Und eigentlich müsstet ihr mich zu …«
    »Pst«, machte Deinôa und drückte Saphôras Arm mit der Fackel nach unten, um den Lichtschein zu verringern.
    »Was?«, raunte Saphôra.
    Sie lauschten.
    Ôdaras strengte sich an, doch er vernahm

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