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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Unterholz noch der aufkommende Nebel konnten sie beschützen.
    Eine der elbischen Lanzenreiterinnen kam ihn Sicht. Ihre acht Schritt lange Lanze behinderte sie bei der Flucht, aber sie schien nicht gewillt zu sein, die Waffe wegzuwerfen, sondern reckte sie wie zum Stoß nach vorne, um sich nicht im Unterholz zu verheddern. Die schwere, ungepflegte Rüstung klapperte verräterisch.
    »Gleich haben wir sie«, raunte Horgàta dem Nachtmahr ins Ohr, der daraufhin ein wütendes Schnauben ertönen ließ und beim Wiehern seine messerscharfen Zähne entblößte. Die glutroten Augen glommen in Vorfreude auf. »Du bekommst Elbenfleisch zu fressen!«
    Seit Horgàta und ihre Krieger bei ihrer Verfolgung durch das Reich der südlichen Unterirdischen geritten waren und Tark Draan verlassen hatten, dezimierten sie die Elbinnen eine nach der anderen. Aus den Leibern brachen sie Knochen und formten daraus Schmuck als Zeichen des Triumphs, doch das meiste mussten sie an Ort und Stelle verbrennen, da ihnen die Zeit fehlte. Die Hatz duldete keinerlei Aufschub.
    Inzwischen hatte Horgàta aus Verhören erfahren, dass der gegnerische Anführer ein Elb namens Narósil war, ein Adliger und Verwandter der vernichteten Fürstin der Goldenen Ebene. Von ihm abgesehen bestand die Einheit ausschließlich aus Elbinnen, sie hatte einst die Ehrengarde der ausgelöschten Herrscherin dargestellt.
    Aber auch Horgàtas Truppen lichteten sich.
    Ihre Krieger fielen den heimtückischen Pfeilen der Todfeinde oder deren zielsicheren Lanzen sowie den Unwägbarkeiten des Gebirges zum Opfer.
    Doch die Albin mit den geflochtenen, weißblonden Haaren setzte ihnen unerbittlich nach. Nur weil sie Tark Draan verlassen hatten, bedeutete es nicht, dass sie die Elbinnen entkommen ließ.
    Erst wenn sie Narósil und dessen letzte Streiterin vor sich liegen sah; wenn sie aus ihren Schädeln kunstvolle Trinkschalen gemacht hatte; wenn sie auf die abgezogenen Häute Bilder malte, dann dachte sie an Rückkehr. Die eigenen Verluste sollten nicht umsonst gewesen sein. Die Nostàroi verfügten über genug herausragende Helden, um den Rest des Landes zu erobern.
    Horgàta lenkte den Nachtmahr einen langgezogenen, kaum bewachsenen Hügel hinauf, der sich parallel zum Weg der Elbin erstreckte, und ließ den Rappen galoppieren. Der muskulöse Körper des Tieres steckte sich unter ihr, er flog über die Kuppe und befand sich zwei Herzschläge darauf dicht neben der Verfolgten.
    Die Elbin bemerkte Horgàta, konnte die Lanze jedoch wegen der Bäume nicht herumschwenken und sie zwischen die Läufe des Nachtmahrs schieben, um ihn zu Fall zu bringen.
    Horgàta zog hoffnungsvoll ihre Kurzschwerter, die sie in der Rückenhalterung ihrer tioniumverstärkten Lederrüstung trug.
    Vor ihnen tauchte eine unbewachsene Stelle im Wald auf und bot den Widersacherinnen eine gleichermaßen günstige Gelegenheit.
    Die Elbin richtete sich auf und hielt sich sichtlich bereit, um den überlangen Spieß zum Einsatz zu bringen.
    Horgàta sprang im gestreckten Galopp auf den Sattel und drückte sich erneut ab. Der Satz trug sie schräg zu einem dicken Ast, von dort stieß sie sich wieder ab und katapultierte sich herab, genau in den Rücken der Elbin.
    Die Lanzenreiterin konnte wegen ihres Helms nicht sehen, was die Gegnerin tat, und brachte ihr Tier mehr aus einer Eingebung heraus zum Stehen.
    Aber das bewahrte sie nicht vor Horgàta, die mit den Sohlen auf dem hinteren Pferderücken landete. Der Schwung warf sie nach vorne, eine aufgereckte Schwertklinge fuhr durch die schmale Lücke zwischen Halsbeuge und Helm genau in den Nacken der Elbin.
    Sofort erschlaffte die Gegnerin mit einem röchelnden Geräusch und kippte seitwärts in den Schnee, wo sich der Leichnam mehrmals überschlug, den Schild und die Lanze verlor.
    Das Pferd tänzelte aufwiehernd zur Seite, um die fremde Reiterin abzuschütteln.
    Horgàta warf sich in den Sattel, stieß die Kurzschwerter dabei überkreuz wie Scherenklingen gegen den Nacken des Tieres und kappte die Wirbel, ohne den Kopf gänzlich abzuschlagen.
    Der Schimmel sackte zusammen und lag gleich danach neben seiner Herrin.
    Horgàta war noch vor dem Zusammenbruch des Tieres abgesprungen, die blutfeuchten Schwerter in den Händen, und keuchte leicht vor Anstrengung und Triumph. Eine weniger!
    Ihre Taktik, die Formation der Lanzenreiterinnen aufzubrechen, um Einzelne aus dem Verband zu drängen und zu jagen, ging erstaunlich oft auf. Narósil musste ein schlechter oder

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