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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Knochen, Dreck und Unrat wurden gegen den Käfig geschleudert. Es war unmissverständlich, dass sie weitersingen sollte.
    Aber die Albin dachte nicht daran. Ihr Hals fühlte sich wund an. »Bitte, schiebt mich zur Seite.«
    Das Tierwesen, das sie gefunden hatte, forderte sie fuchtelnd zum Singen auf. Als Firûsha den Kopf schüttelte, brüllte es vor Wut und legte die Hände gegen das Gitter. Zusammen mit seinen Artgenossen schob es den Käfig an, kippte ihn allmählich in Richtung des Feuers.
    Sie machen nun doch ein Mahl aus mir! »Wartet! Wartet, ich …« Sie versuchte sich an einer neuen Melodie, aber ihre überanstrengte Stimme verweigerte sich. Mehr als ein heiseres Fiepen kam nicht über ihre Lippen.
    Firûsha setzte sich rasch, um den tanzenden Lohen zu entkommen, die in den oberen Bereich des Gefängnisses schlugen. Sie machte sich so klein es ging, barg das Gesicht und die Haare hinter ihren Armen.
    Durch das Geschrei der Bestien erklang ein dunkles Grollen, wie von einem dumpf surrenden Wind, der sich in einer Schlucht verfangen hatte. Gleich darauf gellten die ersten Todesschreie der Scheusale durch die Höhle.
    Firûshas Käfig wurde losgelassen, er richtete sich wieder auf, pendelte vor und zurück.
    Meine Brüder! Sie erhob sich und versuchte, ihn durch ausgleichende Bewegungen am Sturz in die Feuerstelle zu hindern. Ihr Infamen, ich danke euch! Selbst an einem Ort wie Phondrasôn haltet ihr Wacht über eure Dienerin!
    Um sie herum rannten die Bestien, hielten Steine oder Knochen zum Angriff in den Klauenhänden und sprangen wild durcheinander.
    »Ihr seid leichte Beute für Sisaroth und Tirîgon!«, rief ihnen Firûsha zu und lachte. » Keiner von euch wird diese Nacht überleben. Ihr werdet dafür bezahlen, was ihr mir angetan habt und antun wolltet, ihr Abschaum!« Sie nutzte den Moment der Verwirrung, um die Flammen durch ihre Albaekräfte zu verringern. Ich hoffe, es gelingt, trotz der Aufregung …
    Das Gekreische der Ungeheuer veränderte sich, wechselte von Aufregung und Kampfbereitschaft zu blanker Furcht. Erste Tierhautzelte gerieten qualmend in Brand.
    Die dichten, stinkenden Wolken raubten Firûsha die Sicht. Sie vernahm das Geräusch fallender Körper, spritzender Flüssigkeiten, Schreie voller Qual und Tod, gurgelndes Röcheln und Ächzen.
    Die Rufe ihrer Peiniger wichen einem Fußgetrappel in alle Richtungen, das von der kopflosen Flucht vor den beiden Albae kündete, die gekommen waren, um ihre Schwester zu befreien.
    »Hier bin ich!«, rief Firûsha durch die Schwaden und hustete. »Sisaroth! Tirîgon, hier! Am Feuer! Holt mich raus, bevor ich gebraten werde wie …«
    Aus einer verwirbelnden grauen Rauchwolke kam ein verwundetes Scheusal gestolpert, seine drei Augen weit aufgerissen und mit Entsetzen angefüllt. Es wimmerte und hielt sich die zerfetzte rechte Seite, aus der Gedärme herausquollen. Taumelnd näherte es sich dem Käfig und prallte dagegen.
    »Nein!«, rief Firûsha und warf sich nach vorn, glich den Stoß des Aufschlags rechtzeitig aus.
    Die Bestie sank in den aufgewühlten Sand, jaulte und spie zähes, tiefrotes Blut aus dem Mund, das in langen Fäden auf den Boden tropfte.
    Die Albin bekam einen weggeworfenen spitzen Knochen neben ihrem Gefängnis zu fassen und packte ihn, um ihn der Kreatur durch den Hals zu jagen. Du wirst mich nicht in die Flammen stoßen!
    Ihr Blick richtete sich durch eine Fügung auf den Umriss, der durch den Qualm sichtbar wurde und sich näherte: Die Silhouette gestaltete sich zu breit und zu groß für einen ihrer Brüder.
    Das Scheusal fiepte ängstlich und zog sich keuchend am Gitter in die Höhe, wollte flüchten – da schoss ein breiter Speer durch die Luft und durchbohrte die Kreatur.
    Die Wucht des Wurfes trieb die feuchtrot glitzernde Spitze und den Schaft auf der anderen Seite durch den Körper, sie verfehlte Firûsha um eine Wimpernlänge; die Albin wurde mit Blut besprüht. Zappelnd verendete die Bestie, ihre Füße scharrten durch den Sand – und schoben den Käfig an.
    »Nein, bei den Infamen!« Firûsha konnte nicht mehr verhindern, dass er sich neigte.
    Aber bevor er in die kleiner gewordenen Flammen und glühenden Kohlen krachte, wurde er ruckartig angehoben und schwungvoll zur Seite gestellt.
    Der eisige Wind drückte den Rauch auseinander, und Firûsha sah ihren unbekannten Retter. Es war ein Wesen, das von Kopf bis Fuß in die Felle der Bestien gekleidet war. Vor dem Gesicht lag eine kunstvoll gefertigte, unheimliche

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