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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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tobenden Wassers.
    Der Boden, die Wände, der gesamte Gang erbebten und erzwang ihr alles an Geschick und Gleichgewichtssinn ab, um nicht zu stürzen.
    Die Kaverne! Sie stürzte ein! Firûsha wartete zwei Herzschläge, bis die Umgebung zur Ruhe gekommen war, dann rannte sie los.
    Die Angst war wieder zurück, wenn auch aus anderen Gründen.

    Phondrasôn
    Sisaroth sah, wie die Albae hastig Lederbeutel aufbliesen und sich in rasender Eile in die aufgewühlten Fluten stürzten, um zur Kaskade zu gelangen, die alles, was in ihrer Nähe war, in die Höhe riss und durch die Öffnung presste. Wer gegen die Ränder stieß, würde zerschmettert und verletzt werden. Doch es gab keine andere Möglichkeit.
    »Was ist, Cîanoi?«, hörte er Crotàgons gehässige Stimme. »Zögerst du, den Schädel zu bergen? Willst du gar ohne ihn nach Tark Draan?«
    Ein weiteres Stück brach aus der Decke und fiel herab, verfehlte einen Pulk schwimmender Albae und ließ sie in den Wellen tanzen. Die Köpfe erinnerten an treibende Korkstückchen.
    Die Höhle wird einstürzen. Sisaroth wandte sich dem Krieger zu.
    Carmondai sprang vom Wagen und nahm ein kleines Kistchen, legte die Kladde hinein und entzündete eine Siegelwachskerze, um die Ränder mit fliegenden Fingern wasserfest zu versiegeln. »Samusin stehe uns bei«, sagte er. »Ich wünsche uns, dass wir nach Tark Draan gelangen. In einem Stück und unversehrt.« Hastig schmierte er die Masse in die Fuge und stieg in den flacher werdenden See. »Du solltest dich beeilen, Sisaroth. Dein Volk braucht die Jungen Götter, wenn es auftaucht.«
    Tirîgon preschte auf einem Nachtmahr heran, das Antlitz von Sorge gezeichnet. »Los, Bruder!«
    »Ich … komme nach«, rief er. »Jemand muss nach den Langsamen sehen. Gehe du zuerst. Du bist der bessere Stratege von uns beiden. Sie werden weise Ratschläge benötigen.«
    »Ich brauche ebenso eine starke Hand mit einem scharfen Schwert.« Tirîgon lenkte den Rappen mit den Glutaugen gegen Crotàgon und versuchte, ihn ins Wasser zu drängen. »Komm und hilf mir, unser Volk zu schützen.«
    Der grauhaarige Krieger sah zu ihm. »Das werde ich. Aber sei mir nicht böse.« Er packte Tirîgon unversehens am Bein und unter der Achsel und schleuderte ihn weit in den See hinein, wo er in den Sog des Wasserfalls geriet.
    Es blieb Tirîgon eben Zeit, die Schweinsblase mit Luft zu füllen, bevor es ihn in die Höhe riss und er in dem Strahl verschwand.
    Fechten wir es aus. Sisaroth zog sein Schwert. »Ich wollte dich opfern, wenn wir in Tark Draan sind«, sagte er, »doch du zwingst mich dazu, dein Leben bereits in Phondrasôn an Shëidogîs zu geben!«
    »Wir werden sehen. Hören wir, was dein Dämon dazu sagt!« Crotàgon packte den Karren und hob ihn auf einer Seite an.
    Eine Flut aus Kisten, Säcken und Truhen ergoss sich auf Sisaroth, der sich mit aufeinanderfolgenden Sprüngen und Rollen zu retten versuchte.
    Ein Sack riss auf und gab seine Fracht frei. Mehl verteilte sich staubend, schuf falschen Nebel und brachte Sisaroth zum Husten. Ich … sehe ihn nicht mehr!
    Als er wieder etwas erkannte, stand Crotàgon inmitten der Ladung und zerschmetterte die Behälter mit Tritten und Hieben, die er mit zwei Holzlatten austeilte.
    Wo ist das Kistchen? Sisaroth blickte sich hektisch um, konnte es in dem Durcheinander jedoch nirgends sehen. Kurzerhand rückte er gegen den Krieger vor, der die größte Gefahr für das Relikt darstellte. »Du wirst deinem Liebsten folgen!« Und ich werde mich nicht noch einmal von dir überraschen lassen.
    »Tossàlor hatte dieses Ende nicht verdient!«, schleuderte ihm Crotàgon entgegen und bewarf ihn mit den Planken, ehe er seine eigene Waffe einsetzte. Balodil hatte ihm eine Mischung aus Speer und Keule angefertigt, etwa zwei Schritt lang, mit einer langen, dünnen Klinge versehen, unter der sich eine kopfgroße Verdickung befand. »Ohne diesen Dämon könnte er noch leben.«
    »Sicherlich nicht. Der Infame verlieh mir die Macht, die Tore zu schützen und den Glassee wieder in seinen flüssigen Zustand zu versetzen. Ohne ihn wären wir längst überrannt worden.« Er umkreiste den Krieger, der seinen Bewegungen folgte und dabei nicht aufhörte, in der Ladung zu wühlen. Ich muss ihn ablenken. Und gerade fällt mir ein, wie mir das gelingt. »Weißt du, dass es mir große Freude bereitete, deinen Liebsten zu töten?«
    Crotàgons Antlitz wurde von Wutlinien geradezu zerschnitten. Mit einem dumpfen Schrei schlug er zu, die lange

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