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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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für den Rest der Unendlichkeit in Phondrasôn schmoren müsste! Oder in den Verliesen des Zhadar.« Es war Crotàgon nicht anzumerken, welche Gefühle er bei seinen Wünschen empfand. Der Krieger beherrschte sich perfekt. »Ich werde mich um das Umladen des Wagens kümmern, und wenn du mich daran hindern möchtest, weil es in einer Kiste etwas zu verbergen gibt, wirst du mich umbringen müssen, Sisaroth. Wagst du es?« Crotàgon stellte sich gerade hin. »Vor aller Augen fällt es nicht leicht, das eigene Volk zu töten, nicht wahr? Es ist etwas anderes, als in geheimen Kammern glühende Dolche in wehrlose Gefesselte zu jagen.«
    Sisaroth sah hinauf zu Carmondai, der eifrig schrieb. »Ich bitte dich, nichts hierüber zu schreiben«, rief er hinauf.
    »Und ich bitte dich, dass du die Wahrheit notierst«, setzte Crotàgon hinzu. »Unsere Nachfahren sollen wissen, worauf die Macht des Cîanoi und seines Hausdämons Shëidogîs errichtet ist: auf dem Leben seines eigenen Volkes!« Dann machte er sich ruhig an die Arbeit und entlud die erste von vielen Kisten.
    »Treibe es nicht zu weit!« Sisaroth drängte den Nachtmahr nach vorn, gegen den Hünen, ehe er sich besann und auf weitere Drohungen verzichtete. Es wäre unklug, vor dem Schreiber den Verdacht auf mich zu lenken. Crotàgons Tod muss mich überraschen wie alle anderen. Und ich werde ihn sehr, sehr bedauern.
    »Du hast es bereits übertrieben«, erwiderte Crotàgon.
    Es dröhnte laut, als sich zwei weitere große Stücke aus der Decke lösten und in den See stürzten, wo sie Wasserfontänen aufsteigen ließen. Hohe Wellen schwappten bis zum Tross hinauf.
    »Die Kaskade«, tönte der Ruf von Mund zu Mund durch die Höhle. »Sie hat sich schon wieder gedreht! Alle ins Wasser! Sofort! Lasst das Gepäck zurück.«
    Nie und nimmer waren das tausend Herzschläge. Sisaroth fluchte laut und sah auf den über die Kante hinaus beladenen Wagen. Die Kiste mit dem Artefakt befindet sich ganz unten!
    »Was tust du jetzt, Cîanoi?« Crotàgon grinste wissend.

    Phondrasôn
    Lassen wir den abschließenden Teil folgen, der meinen Auftrag komplett macht. Firûsha atmete ein und öffnete den Ausgang. Inàste, begleite mich!
    Sie verließ den Saal mit einem lauten Lachen, sodass sich die beiden Wachen zu ihr umwandten.
    Einen stach sie nieder, dem anderen versetzte sie einen Tritt. Der Barbar wurde nach hinten gegen die Wand geworfen und verlor seine Hellebarde, zog sofort sein Kurzschwert.
    Firûsha rammte ihm ihre Klinge durch die rechte Schulter und pinnte ihn gegen die Mauer. Aufgrund der Schwertlänge gelangte er mit der kleineren Waffe nicht bis zu ihr. »Ah, ihr einfältigen Barbaren«, sagte sie verhöhnend. »Denkt ihr, der Zhadar weiß nicht, was ihr vorhabt? Ich entbiete euch die besten Wünsche meines Meisters. Bevor das Heer über eure lächerliche Festung herfallen wird, brachte ich eure besten Anführer um. Und du darfst überleben, um davon zu berichten. Verstehe es als Warnung.«
    Der Soldat stöhnte und schlug mit seiner kurzen Waffe gegen ihr Schwert, um zu zeigen, dass er nicht aufgab. »Niemals werden wir uns beugen, Verräterin! Deine Tat wird den Hass nur anfachen!«
    Sehr gut. Ich werde meine Botschaft eindringlicher machen. Firûsha griff auf ihre angeborenen Kräfte zurück und sandte Angst gegen ihn. »Ich werde dem Zhadar berichten und in deine Heimathöhle reisen, um die Kinder zu töten. Ich halte nicht eher ein, bis der letzte Neugeborene auf einem Spieß steckt!«
    Die ersten schwarzen Schlieren der Furcht verließen Firûsha, schnellten aus ihren Augen auf ihn zu – da traf sie eine Welle aus hellem Licht und grausamer Pein, die sie vor Leid zum Schreien brachte. Ein Blitz schien in ihren Kopf eingeschlagen zu haben.
    Was war das? Sie wich zurück, zog das Schwert aus ihrem Feind und drängte sich in eine dunklere Ecke, um dem Angriff zu entgehen.
    Zu spät fiel ihr die Besonderheit der Festung ein. Sie reagiert auf jegliche Magie! Das Kribbeln, das ich spürte, war nicht die Aufregung!
    Ihr pulsierendes Herz drohte in der Brust zu bersten, sie rang nach Atem. Firûsha zitterte wie Espenlaub, ihr war schlecht. Ohne Handschuhe wäre der Schwertgriff ihren schweißnassen Händen entglitten. Ich bekam meine eigene Kost zu schmecken! Dreifach verstärkt und unabwendbar.
    Der Wachposten wechselte die Führhand der Waffe und trat den Rückzug an; dabei rief er unentwegt um Beistand. »Hierher! Mord, Mord! Die Botin täuschte uns.«
    Stiefelsohlen

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