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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Gedanken, eine weitere Scheibe zu werfen, als der Elb einen Satz machte und scheinbar sinnlos einen Sprung von zwei Schritten absolvierte. Es wird etwas zu bedeuten haben, dachte er und ahmte das Verhalten nach.
    Er landete nicht genau in den Fußstapfen seines Gegners – und es klickte unter den Sohlen!
    Die Erde tat sich auf.
    Eine enorme Fallgrube gähnte, auf deren Boden Klingen emporragend aufblitzten. Tirîgon balancierte auf einer der letzten Stützen, die eben zusammensackte.
    Das könnte mein Ende bedeuten. Er sprang in die Höhe, gelangte jedoch nicht bis zum Ende des Lochs.
    Geistesgegenwärtig riss Tirîgon sein Schwert heraus, hielt es mit der breiten Seite unter sich und landete darauf waagrecht wie auf einem schmalen Balken.
    Die im Boden eingelassenen Dolche wurden durch die Klinge zur Seite gedrückt, ohne dass sie durch seine Stiefel fuhren.
    Das war knapp. Tirîgon stieg rasch von seinem Schwert, huschte über den Grubenboden und berührte kleine Skelette, die von Nagetieren oder Wild stammten. Auf der anderen Seite kletterte er hinaus und lief den Pfad entlang, deutlich vorsichtiger als vorhin.
    Den Elb erkannte er nicht mehr, aber die Blutspuren wiesen ihm den Weg.
    Tirîgon ging davon aus, dass der Pfad für Notfälle angelegt wurde, um etwaige Verfolger in den Tod zu leiten. Es wird nicht die letzte Falle gewesen sein. Das gab der Hatz eine gewisse Ausgewogenheit, die wiederum den Reiz erhöhte.
    Kaum dachte er darüber nach, fühlte er eine spinnenwebenartige Berührung im Antlitz. Das leise Klacken, das darauf erfolgte, wies ihm die Richtung, aus der die Bolzen geflogen kamen.
    Die Seitwärtsrolle, die Tirîgon schlug, erfüllte ihren Zweck fast. Balodils perfekte Rüstung hielt zwei Geschosse ab; ein dritter Bolzen schrammte an der schmalen Halsberge vorbei und wurde abgefälscht, kratzte seinen Nacken an.
    Vergiftet, ja oder nein? Tirîgon fluchte – und geriet beim Aufstehen in einen weiteren Auslöser.
    Gezahnte Metallkiefer schnappten wie aus dem Nichts aus der Erde und wurden durch die Unterarmschienen daran gehindert, ihm den Arm abzutrennen. Dreck und Moos prasselte gegen Helm und Antlitz.
    Tirîgon atmete tief durch und sah auf seinen Unterarm. Ohne Balodils meisterliche Leistung hätte er Tod und Verstümmelung erlitten.
    Er nutzte sein Schwert, um die Falle aufzuhebeln, und erklomm den nächsten Baum, um sich wie Firûsha von Ast zu Ast zu bewegen. Es erschien ihm sicherer, als auf dem Pfad zu bleiben, den er deutlich unter sich sah.
    Dabei kam Tirîgon an weiteren Vorrichtungen an den Stämmen vorbei, die weitere Überraschungen für unvorsichtige Verfolger auslösten. Ihm fiel auf, dass die Länge der Leinen, Stricke und Ketten so berechnet war, dass sie einen Alb auf Höhe des Beckens und darunter treffen würden. Das führte ihn zu dem Schluss, dass die Fallen nicht gegen sein Volk gerichtet waren.
    Gelten sie den Unterirdischen? Tirîgon staunte. Er wusste, dass sich die Elben und die Bergmaden nicht ausstehen konnten, aber dass sie im eigenen Reich einen Angriff der Kurzbeine fürchteten, betrachtete er als große Besonderheit.
    Was ging in Tark Draan vor? Carmondais Kenntnisse reichten nicht so weit zurück, damit sie auf den neusten Stand gelangten.
    Tirîgon beschloss, sich bei nächster Gelegenheit einen Barbaren zu greifen, um ihn zu befragen. Den Elb, dem er folgte, würde er nicht schonen.
    Unter sich sah er plötzlich seine auserkorene Beute.
    Der hellblonde Elb deckte im Schutz des Unterholzes seine Wunde mit Blättern ab und nutzte seinen Gürtel, um sie an der Stelle zu halten. Danach streifte er sich den Harnisch wieder über und zurrte die Schnallen enger.
    Anschließend tat er etwas, das Tirîgon sehr interessierte.
    Der Elb drehte den Pommel seines Schwertes ab und schüttelte eine Karte aus einer kleinen Kammer im Griff. Er entrollte sie, brütete darüber und hob abrupt den Kopf, um nach den Gestirnen zu schauen.
    Tirîgon hüllte sich sofort in Dunkelheit, um sich zu verbergen. Ein Meldegänger, vermutete er. Er soll andere Dörfer vor unserer Attacke warnen. Dass der Elb dazu eine Karte studierte, wunderte ihn. Sie besuchen sich selten, oder er ist zu jung und war noch nie dort.
    Der Elb rollte das Pergament zusammen und verstaute es im Griff, lief los.
    Tirîgon wollte die Karte unbedingt in die Finger bekommen. Das wird uns viel Arbeit ersparen und uns das Überraschungsmoment sichern.
    Er huschte durch die Bäume, folgte ihm weiterhin und bemerkte bald

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