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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kurs auf eine der Wandspalten.
    »Elben«, stieß Esmonäe entsetzt aus. »Er dachte immer, er sei bei den Barbaren sicher. Wegen ihrer Bestie. Fanden sie ihn letztlich? Und wir sind ihnen gerade so entkommen!«
    Rauch stieg aus dem Haus des Künstlers, plötzlich schossen lange Lohen aus dem Dach und zu den Fenstern hinaus.
    Da rauben sie uns die beste Gelegenheit, mehr über Phondrasôns Geheimnisse zu erfahren. Tirîgon sah unschlüssig und enttäuscht dem fliegenden Schiff nach, das dicht über ihnen vorbeiziehen würde. Damit löste sich die Hoffnung, seine Geschwister schnell ausfindig zu machen, in Nichts auf.
    Das darf ich nicht zulassen.
    Offenkundig hatten die Elben sie nicht bemerkt oder straften sie mit Missachtung. Das Luftgefährt legte sich zur Seite, korrigierte den Kurs und kam näher. Drei Taue waren noch nicht eingeholt und schwangen durch die Bewegung in Richtung der Hochebene, auf der die Albae ausharrten.
    Jetzt oder nie! Er gab Esmonäe einen raschen Kuss. »Folge mir!«, sagte er und rannte, bis er die steile Kante erreicht hatte.
    Mit einem gewaltigen Satz hechtete er vorwärts, ließ den sicheren Boden hinter sich und streckte die Arme nach dem pendelnden Tau, während unter ihm der Abgrund drohte.
    Die Herzschläge, in denen er flog und ihm der Absturz drohte, erschienen ihm endlos.
    Das pendelnde Tau war nahe heran, die Bewegung des Schiffs brachte es zum Schwingen.
    Wohin ihr meinen Wegweiser entführt, ich bin dabei und werde ihn euch entreißen! Damit würde Tossàlor mehr in seiner Schuld stehen als durch den Tod der Bestie. Tirîgons Finger packten zu, er schlang die Beine ebenfalls darum und formte mit den Füßen eine Schlaufe, in der er mit dem rechten Stiefel sicheren Halt fand.
    Er sah sich nach Esmonäe um – und konnte die Albin nirgends entdecken. Weder auf der kleinen Hochebene noch auf der Erde.

    Phondrasôn, nach dem 5427. Teil der Unendlichkeit
    Acòrhia erlangte das Bewusstsein wieder, weil Gestank intensiv und stechend in ihre Nase drang, und schlug die Augen auf.
    Ihr Käfig lag in einer Pfütze aus stinkenden Exkrementen, die zu einem Scheusal enormer Widerwärtigkeit gehören musste; die kleine Sturmlampe, die sie bekommen hatte, beleuchtete halb verdaute Reste, Knochen und bekannte Kleidungsstücke.
    Ist das nicht Nomirôs’ Robe? Acòrhia öffnete den Riegel und kletterte hinaus, zerrte den Rucksack mit Proviant und Ausrüstung ins Freie und watete durch die Lache. Wie schaffte er es, vor mir hier zu sein und sich bereits fressen zu lassen?
    Sie begab sich zu ihrer eigenen Sicherheit im Laufschritt hinter einen Felsen, sah sich um.
    Ihr kleines Licht genügte, um die Höhle halbwegs zu erhellen. Sie befand sich an einer Kreuzung, von der fünf Wege zweigten. Ein Loch in zwei Schritt Höhe in der Wand erklärte, wie ihr Gitterverschlag an den Ort gelangt war. Der Boden war sandig und mit Urin vollgesogen. Sie würgte und atmete durch den Mund, um sich nicht zu übergeben.
    Nun erst bemerkte die Geschichtenweberin den zweiten Käfig, in dem Nomirôs aufgeschlagen sein musste. Oh, ich sehe seinen Proviant! Den fand die Bestie wohl nicht schmackhaft.
    Acòrhia wagte sich aus der Deckung, mit Lampe und Dolch bewaffnet, und rannte durch die ekelerregende Pfütze zum verlassenen Gefängnis des Albs.
    Sie durchwühlte hastig den großen Sack, bis sie das Fläschchen mit dem Gegenmittel fand. Es klirrte, als sie das Leder hervorzog.
    Zerbrochen! Verflucht! Das brachte sie auf den Gedanken, nach ihrem Antidoton zu schauen. Wo habe ich es? Bevor sie in dem Käfig über den Wall gehievt worden war, hatte sie es sich umgehängt. Sie betastete ihren Hals.
    Aber das Lederband fehlte.
    Nein! Nein, ich brauche es doch! Acòrhia klopfte sich ab, prüfte die Gewandfalten, die Unterwäsche, ohne das wertvolle, lebenswichtige Behältnis zu finden. Sollte es … Ihre Blicke richteten sich auf die Exkrementeansammlung. Sollte es da drin liegen?
    Es half nichts. Sie hing an ihrem Leben.
    Acòrhia machte sich würgend und stöhnend daran, sich durch das Erbrochene und Ergossene einer Bestie zu tasten. Der Gestank ließ sie mehrmals an den Rand der Ohnmacht gelangen, die Augen tränten, und sie übergab sich in einem fort. Die Finger patschten in der Masse herum, untersuchten jeglichen Widerstand, und war er noch so gering.
    Aber schließlich saß die Geschichtenweberin völlig verschmiert am Rand des Exkrementepfuhls und hatte nichts gefunden.
    Mein Leben wird enden, und ich werde dabei

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