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Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Dunkle Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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nacheinander, die uns begegnen.« Mordlust glitzerte in ihren rötlich braunen Augen. »Eine Bitte hätte ich an dich.«
    »Welche?« Ihr erfülle ich jede.
    »Sollte uns ein Elb in die Hände fallen, der sehr alt wirkt, töte ihn nicht. Überlasse ihn mir .« Tirîgon erschien ihr Wunsch seltsam, er willigte dennoch ein. »Dann lass uns beginnen.« Esmonäe küsste ihn wild und lustvoll, ehe sie sich in Dunkelheit hüllte und auf das Gebäude zulief.
    Tirîgon hatte keine Waffen in ihren Händen gesehen. Er folgte ihr und bewunderte, welch intensive Finsternis sie um sich legen konnte. Als hätte sie ein Stück Nacht herausgerissen und es angelegt. In seiner Begleiterin schlummerten etliche Geheimnisse.
    Sie huschten den verwilderten Weg hinauf, sprangen in den Schutz der Säulen und belauerten den Eingang.
    »Er steht einen Spalt offen«, wisperte Esmonäe und huschte hinein, bevor er sie zurückzuhalten vermochte.
    Von drinnen erklang ein überraschter, erstickter Ruf, gefolgt vom gedämpften Aufprall eines Körpers.
    »Esmonäe!« Tirîgon trat durch die Tür, das Schwert zum Angriff gereckt. Er sah die Albin neben fünf erstochenen Elben knien. »Bei den Infamen! Wie …«
    »Keine falsche Ehrfurcht. Sie waren schon tot«, sagte sie und nahm eben die Hand vom Mund des Getöteten und zog dessen Schwert aus der Hülle. »Bis auf ihn. Er kam die Treppe hinab und entdeckte die Leichen. Ich schritt ein, sonst hätte er Alarm gegeben.«
    Da sich die Elben nicht gegenseitig umbrachten, nahm er an, dass noch jemand im Palast unterwegs war. »Freunde von Tossàlor, die ihn befreien wollen?« Das konnte ihr Vorhaben ebenso leicht wie schwerer machen. Es wäre schon besser, wenn er in unserer Schuld stünde, um ihn dazu zu bringen, uns zu helfen.
    Am Blick der Albin sah er, dass sie das Gleiche dachte. »Lass uns schneller als die anderen sein, die mich ums Töten betrügen möchten!« Esmonäe lief die Treppen hoch.
    Oder sie finden und niedermachen. Tirîgon nahm sich einen Schild und hetzte ihr hinterher.
    Sie fanden bald weitere Leichen.
    Den Elben waren tiefe und vor allem breite Schnitte zugefügt worden, die weder von einem Schwert noch von einer Axt stammten. Andere Wunden rührten von herkömmlichen Klingenwaffen. Die Spur führte die Treppen hinauf, führte sie durch zwei Flure.
    Tirîgon kam es vor, als hätten die Angreifer genau gewusst, wohin sie gehen mussten. Es sah nicht nach einer ungestümen Attacke von Raum zu Raum aus. Die ehemaligen Bewohner des Palastes wollten Rache nehmen?
    Die beiden standen vor einer hohen Doppeltür, hinter der Schwertergeklirr zu hören war.
    »Warten wir, bis sie fertig sind, und schnappen uns die Überlebenden?«, schlug er vor.
    Esmonäe verneinte. »Ich traue den Elben zu, dass sie Tossàlor vorher umbringen. Wir sollten einschreiten.« Sie senkte den Kopf angriffslustig. »Außerdem haben sie mir zwei sehr alte Exemplare genommen, die ich töten wollte. Das wird ihnen noch leidtun!« Sie drückte den Eingang auf und wollte hineinstürmen, die Waffe zum Schlag erhoben.
    Ich will ihr beweisen, dass ich zum Krieger tauge. »Halt!« Tirîgon schob sich vor sie. »Ich rannte dir die ganze Zeit hinterher. Jetzt folgst du mir!« Dass ihm sein Herz erneut bis zum Hals klopfte, würde er ihr gegenüber nicht zugeben.
    Esmonäe lächelte als Erwiderung.
    Tirîgon schlüpfte durch den Türspalt.
    Im Raum war ein heftiges Gefecht entbrannt. Drei Albae setzten sich gegen eine Unzahl von Elben zur Wehr; in der Mitte stand der Käfig mit Tossàlor darin.
    Ein hünenhafter, schwerstgerüsteter Alb schlug und stach mit einem Speer um sich, trennte den Gegnern ganze Gliedmaßen ab, zerteilte Schilde und Helme, um den Trägern den Tod zu bringen.
    Daneben stand eine ältere Albin, die aus den Intarsien ihres Stabs schwarze Blitze aussandte. Wer von ihnen getroffen wurde, zerstob in einer dunklen Aschewolke und puderte die Umgebung.
    Aber den letzten Alb, der mit einem lauten Lachen einem Feind das Schwert durch den Hals rammte und ihm gegen die Brust trat, woraufhin er nach hinten flog, erkannte er auf Anhieb.
    »Sisaroth!«, schrie Tirîgon freudig. Es wird alles gut! Wir bezwingen sie! »Bruder, ich bin bei dir! Halte aus!«
    »Tirîgon«, erwiderte sein Bruder atemlos. »Tirîgon! Welche Freude, dich zu sehen!«
    Die hinteren Reihen der Elben wandten sich um und drangen mit Geschrei auf ihn.
    Tirîgon mähte sich durch die Feinde – und wurde nach drei, vier getöteten Feinden zwischen

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