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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ausreichen, wenn wir ein paar Tausend mit unseren hundert Scheusalen vernichten, bevor sie aufgerieben werden.«
    Kôr’losôi starrte ihn entgeistert an und erhob sich. »Dir entging dabei eine entscheidende Kleinigkeit: größte Übermacht«, zischte er. »Wüsstest du, was sie damit meint, käme dir dein Vorschlag vielleicht weniger gelungen vor. Es sei denn, es gehört auch zu Tharc, den Gegner durch Unter legenheit zur Aufgabe zu zwingen.«
    Aiphatòns Beine regten sich, die Botoikerin schickte ihn aus dem Saal. Tanôtaï saß noch immer auf dem Kissen. Wie eine Puppe. »Es ist nichts weiter als eine Probe.«
    Kôr’losôi kam ganz dicht an ihn heran, und er sah ängstlich aus. Ängstlich und wütend. »Ysor’kenôrs Heer besteht zu einem überwiegenden Teil aus Bastarden, die er selbst gezüchtet hat, ein Gemisch aus Trollen und Ogern und Riesen. Er nennt sie Malméner«, verriet er. »Was glaubst du, was diese berggewaltigen Geschöpfe mit unseren Orks machen?« Er ging an ihm vorbei.
    Aiphatòn kam ins Grübeln. Diese Konstellation gab es bei Tharc nicht.

»Hüte dich vor dem Schatten, der auch in der Dunkelheit zu sehen ist.«
    Albische Weisheit,
gesammelt von Carmondai, Meister in Wort und Bild

Ishím Voróo, 5452.   Teil der Unendlichkeit (6491.   Sonnenzyklus), Spätherbst
    »Es war keine gute Eingebung.« Kôr’losôi kam aus dem Schimpfen gar nicht mehr heraus. »Es war sogar die schlechteste.« An der Spitze einer Hundertschaft Orks eilten er und Aiphatòn im raschen Trab durch das Grasland, auf dem die wogenden grünen Halme ihnen mitunter bis zu den Hüften reichten. Bis zu einem Finger dick wuchsen sie, schmerzhaft prallten die röhrenartigen Pflanzen gegen Oberschenkel und Schienbeine. Der Saft, der gelegentlich austrat, hinterließ Schlieren auf Rüstung und Stoff.
    Sie schlugen den Weg nach Südwesten ein, wo sich die Stadt namens Ultai t’Ruy befand, wie sie durch ein Ghaist wussten, das Fa’losôi als Späher eingesetzt hatte.
    » Größte Übermacht.« Kôr’losôi stieß einen Fluch aus und legte eine Hand auf die Schulter des Albs.
    Sein Gezeter ist das eines Feiglings. Aiphatòn blieb ruhig. Er würde sich erst Gedanken zu seinem Vorgehen machen, wenn sie in die Nähe des gegnerischen Lagers gelangten.
    Die Botoiker hatten keine Karten von Ishím Voróo angelegt, weil sie mit ihren Heeren nach Nomadenart umherzogen und sich niederließen, wo es ihnen gefiel. Das machte es schwierig, sich auf das Geplänkel vorzubereiten.
    Aiphatòn fühlte, dass die Botoikerin ihm ausreichend Freiheiten ließ, wie einem Hund an einer langen, doch sehr sicheren Kette, an der jederzeit gezogen werden konnte, um den Köter zurückzupfeifen. »Ich war niemals gelassener«, gestand er Kôr’losôi.
    »Was?« Der Botoiker, der die weiße Rüstung aus Elhàtor trug, weil sie ihm gut gefiel, fluchte wieder. »Du bist wahrlich verrückt. Malméner sind riesig. Diese haarigen Biester! Wie drei Orks übereinander. Sie knicken Bäume zwischen ihren Fingern und verdrehen die Stämme, um sie zu Knoten zu schlingen.«
    Aiphatòn gab nichts auf die Worte. Sie entsprangen der reinen Angst. »Wir sind auf der sicheren Seite. Alles, was wir tun müssen, ist, uns ein gemütliches Plätzchen zu suchen und die Grünhäute zu lenken.« Sollte dich dennoch ein Pfeil erwischen, wäre es nicht schade.
    Das schwarze Gewand, das ihm die Botoikerin gegeben hatte, schmiegte sich perfekt an ihn. Wäre sie es nicht gewesen, die das Geschenk gemacht hatte, hätte er die Kleidung gemocht.
    »Diese Bestien, die sich Ysor’kenôr erschuf, haben einen besseren Riecher als die erfahrensten Bluthunde und nehmen Gerüche gegen den Wind wahr.« Kôr’losôi wollte sich noch immer nicht besänftigen lassen. »Dabei sind sie so folgsam gezüchtet, dass er nur einen winzigen Gedanken braucht, um sie zu befehligen. Sie sind perfekt. Was dem letzten Botoiker der Rhâhoi an Macht fehlt, hat er durch seine Untergebenen wettgemacht.«
    Aiphatòn verstand allmählich, warum Fa’losôi eine solche Masse an Kämpfern anhäufte. Und ich versprach ihr, es mit weniger Aufwand zu schaffen. Sie sitzt gerade in ihrem Turm und schüttet sich aus vor Lachen über mich.
    Dennoch hielt er an seinem Plan fest: Er würde die Probe bestehen, seinen Speer bekommen und die Albae als Erste in die entscheidende Schlacht schicken, um möglichst alle in die Endlichkeit zu senden. Danach stand die Botoikerin an. Sie ahnt nicht, wie viel Magie in mir und der Waffe

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