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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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der
Mannschaft das Zeichen, die Brücke ins Albae-Reich nach unten zu lassen, damit
der traurige Haufen zu ihnen auf die Insel vorrücken konnte. Mehr als fünfzig
echte Albae-Streiter befanden sich nicht darunter. Sie waren nötig, um die
Barbaren vorwärtszupeitschen und sie in dem Glauben zu lassen, sie könnten die
Mission, für die sie sich gemeldet hatten, tatsächlich überleben.
    Was nicht geschehen wird. Téndalor richtete den Blick
erneut nach Ishím Voróo. Keiner von ihnen wird zurückkehren.
    Die
Dorón Ashont hatten sich am Ufer außerhalb der Reichweite der albischen
schweren Wurfmaschinen niedergelassen. Nachdem die Inselfestungen rechts und
links von Eins-acht-sieben ausgeschaltet waren, gab es nichts mehr, was die
Scheusale daran hinderte, den baumfreien Bereich zu betreten.
    Téndalor
war stolz auf seine Katapultmeister, die durch ihre Zielgenauigkeit
verhinderten, dass die Inselfestung unter seinem Kommando das Schicksal der
umliegenden teilte. Und er vertraute auf seinen Gott Fadhasi. »Uns wird eine
große Gnade zuteil. Wir werden sehen, wie diese Ausgeburten ein zweites Mal
gegen uns verlieren.«
    Die
Unauslöschlichen hatten einen Ausfall angeordnet, wie ihm gesagt worden war.
Die Hauptstreitmacht marschierte im Westen nach Ishím Voróo, um den Belagerern
in den Rücken zu fallen, während man die Feinde glauben machte, die Attacke
erfolgte von der letzten verbliebenen Festung aus. Téndalor würde den Barbaren
mit Katapultbeschuss Deckung geben, mehr nicht. Nicht für
Sklaven.
    Er
beobachtete, wie die falschen Albae-Truppen über die erste Brücke ritten. Er
hörte das Lachen der Barbaren, sah es auf ihren hässlichen Gesichtern. Sie glauben wahrlich, sie würden siegen. »Sämtliche
Katapulte fertig machen zum Beschuss, dann runter mit der zweiten Brücke!«,
rief er.
    Klirrend
wickelten sich die Ketten ab, der lange Ausleger fuhr nach unten.
    Das
komisch anzuschauende Heer rückte vor, walzte durch den Hof und betrat die
Brücke, sobald es deren Winkel erlaubte. Sie ritten noch in der Abwärtsbewegung
des Auslegers nach vorne, um möglichst schnell nach Ishím Voróo zu gelangen.
    Â»Sie
können den Tod ja gar nicht erwarten«, sagte Daraïs heiter.
    Â»Wer
weiß, was man ihnen versprach.« Téndalor berührte klammheimlich die Rune von
Fadhasi. Gib uns die Stärke, die Ungeheuer zu vernichten.
Jetzt und für immer!
    Dumpf
krachend setzte die verstärkte Metallkante auf der Uferbefestigung auf.
    Die
Streitmacht preschte los, teilte sich auf und griff die feindlichen Lager zu
beiden Seiten von eins-acht-sieben an. In gestrecktem Galopp und mit gezogenen
Waffen ging es mit kindlichem Ungestüm voran. Die echten Albae-Krieger ließen
sich zurückfallen und blieben in der Nähe der Brücke. Sie hatten ihren Auftrag
erfüllt und wollten nicht im Gesteinshagel untergehen.
    Die
Dorón Ashont hatten längst bemerkt, was an der Inselfestung vor sich ging. Die
Verteidigungslinien aus gerüsteten übergroßen Kriegern mit noch längeren
Speeren und Schilden standen bereits. Die Katapulte sandten óarcokopfgroße
Steinbrocken gegen die Angreifer: In kleinen Pulks kamen sie angeschossen,
prasselten in die Reihen der Sklaven und rissen Lücken, erschlugen Barbaren,
Pferde und Ochsen.
    Ihre gesamte Aufmerksamkeit richtet sich auf eine Seite. Téndalor
sah nach Westen, wo gleich die richtigen Albae-Krieger auftauchen mussten. »Da
sind sie!«, rief er freudig, als er eine kleine Staubwolke ausmachte. Das war es für die Dorón Ashont!
    Da
geschah etwas Merkwürdiges: Die riesigen Kreaturen, die eben noch eine Phalanx
gegen die Reiter gebildet hatten, zogen sich zurück! Eine nach der anderen
wandte sich feige um und suchte Schutz im Lager, in den aufgebauten Zelten.
    Â»Wir
haben sie überrascht! Damit rechneten sie nicht!« Téndalor ballte eine Hand zur
Faust, dann nahm er das Spährohr, um es sich vors Auge zu halten. »Also kennen
sie doch Furcht!«
    Daraïs
lachte. »Wir flößten sie ihnen ein!«
    Die
Streitmacht der wahren Albae jagte durch eins der gegnerischen Lager, sandte
Pfeile in die Zelte, bevor man sie umriss oder in Brand steckte. Auf einmal
aber verschlang der Erdboden viele der Nachtmahre und ließ sie auch nicht wieder
zum Vorschein kommen. Hastig brachte das Heer die Tiere zum Stehen, damit nicht
noch mehr

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