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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Frau
hermachen wollen.
    Morana
hatte eingegriffen und die Räuber niedergestreckt.
    Sie
sah das verstörte, blutverschmierte Gesicht der Barbarin noch genau vor sich,
als sie sich zu ihr gebeugt, ihr das Schwert des toten Geliebten in die Hand
gedrückt hatte, gefolgt von den Worten: »Lerne zu kämpfen und stehe deiner
neuen Liebe in Zukunft bei – oder geh mit ihm unter. Aber wage es nicht noch
einmal, untätig zu seinen Füßen zu hocken!«
    So etwas wäre bei unserem Volk undenkbar. Ich könnte nicht
tatenlos zusehen, wollte man mir meinen Gefährten rauben. Morana
spielte mit dem Schwamm, drückte ihn über dem Haupt aus und genoss die Wärme,
den Duft, das samtene Gefühl auf der Haut.
    Auf
der Suche nach Verbündeten war sie durch Hiannorum gekommen und hatte spontan
eine Entscheidung getroffen: Eine Maga, die nach Vollendung
strebt, sollte nicht minder leicht auf unsere Seite zu ziehen sein. Es
hätte ihr sehr gefallen, sich mit Hianna einig zu werden. Ich könnte sie gewiss locken, indem ich behaupte, dass die Elben das Geheimnis
der Schönheit kennen. Oder dass wir es hüten und es ihr verraten. Später
natürlich, nach dem Feldzug.
    Auf
einmal wurde Morana gewahr, dass sie sich nicht mehr allein in der Kammer
befand. Es war nicht nötig, die Augen zu öffnen. Ein leichter Hauch auf ihrer
feuchten Haut verriet, dass sich jemand ganz in ihrer Nähe bewegte.
    Eine Falle oder eine vorwitzige Dame, die mich heimlich nackt
sehen möchte? Sie stemmte sich ruckartig an den Wannenrändern in die
Höhe, zog die Beine an und katapultierte sich mit einer einzigen Bewegung aus
dem Wasser.
    Wie
berechnet landete sie neben ihren Waffen und riss sie an sich, hielt Sonne und
Mond kampfbereit.
    Zwar
sah Morana auf den ersten Blick niemanden, doch sie spürte die Anwesenheit
eines Lebewesens.
    Ohne
Scheu und sich der perfekten Anmut ihres nackten Körpers bewusst, drehte sie
sich um die eigene Achse, lauschte auf Atemzüge. Ich höre
dich! Sie setzte mit Mond zum Wurf an.
    Â»Das
ist nicht nötig!«, sagte eine ihr bekannte Stimme aus der dunklen Ecke neben
dem Bett. Ein Alb in einem schwarzen Harnisch mit langen Spitzziernieten darauf
machte einen Schritt ins Helle und verbeugte sich, ohne den Blick von der
Nackten abzuwenden. »Ich hätte mir denken können, dass du mich bemerkst. Aber
ich schwöre, dass ich bis zum Betreten deines Zimmers nicht wusste, dass du es
bist.« Die Augen richteten sich auf sie, sein Blick wanderte über ihren Leib.
»Oder dass du unbekleidet bist.« Er warf ihr ein Tuch zu.
    Virssagòn! Morana fing es und schlang es sich unter die
Achseln, um sich zu verhüllen. »Was tust du hier?« Ich habe
nicht gehört, dass der Gong geschlagen wurde wie bei meiner Ankunft. Entweder ist
er schon länger hier, oder er hat sich hereingeschlichen.
    Â»Nein.
Das ist meine Frage an dich «,
entgegnete er und lehnte sich seitlich gegen den Pfosten des Himmelbetts.
    Â»Ich
versuche, Hianna auf unsere Seite zu ziehen.« Sie warf die Haare zurück, Wasser
rann ihr über den Rücken. Der Boden unter und rings um ihre Füße färbte sich
durch die Feuchtigkeit dunkler. »Eine Maga wird es uns erleichtern, gegen ihre
Freunde und gegen die Elben zu bestehen.«
    Â»Das
war nicht dein Auftrag.«
    Â»Den
Nostàroi wird es gefallen, wenn …«
    Virssagòn
fixierte sie. »Die Nostàroi haben mich nach Tark Draan gesandt, um die
zaubernden Barbaren auszuschalten. Sie sind eine Gefahr, und du weißt, dass
unsere Kräfte den ihren bei Weitem unterlegen sind.«
    Â»Deswegen
wäre es umso wichtiger, dass wir mindestens einen von ihnen zu unserem
Verbündeten machen«, beharrte sie. Er genießt das Töten zu
sehr.
    Er
wies zum Fenster. »Hast du gesehen, in welchem Überfluss sie lebt? Geschmeide,
Macht, Magie … Mit was kann man sie locken? Sie hat alles und viel mehr, was
sie braucht.«
    Â»Sie
sehnt sich nach Vollkommenheit. Für die Barbaren mag sie perfekt sein, doch als
sie mich sah, gefror ihr das Lächeln im Gesicht.« Morana wusste, dass sie die
Wahrheit dehnte, doch sie wollte verhindern, dass Virssagòn eine mögliche
Mitstreiterin einfach umbrachte. Ihr Ehrgeiz war nach den Anfangserfolgen
geweckt. »Ich habe sie durchschaut.« Sie trat auf den Alb zu. »Wenn ich ihr in
Aussicht stelle, schön wie eine Albin zu

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