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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dem es nach
Branntwein und Kirschen duftete. »Ihr stammt aus dem Jenseitigen Land. Und Ihr
hasst die Elben wie alle Eures Volkes – was ich ihm einfach unterstelle. Ihr
redet mit großer Inbrunst von deren Vernichtung. Wenn ich Euch so sehe, wie Ihr
wirkt, welche ungewöhnlichen Waffen und finstere Rüstung Ihr tragt, so bleibt
mir nur ein Schluss: Ihr seid eine Albin!«
    Was wird sie tun? Morana hielt sich bereit, einem wie auch
immer gearteten Zauber auszuweichen und den Gegenschlag zu führen. Zusammen mit Virssagòn wird es mir gelingen, sie zu …
    Hianna
strahlte sie an. »Und ich heiße Euch aufs Herzlichste in meinem Reich
willkommen!«
    Habe ich mich verhört? Morana drehte leicht den Kopf. »Du freust dich?«
    Hianna
stürzte den Likör hinunter. »Ihr ahnt nicht, wie sehr!« Sie griff das Glas mit
der blauen Flüssigkeit, in dem der Branntwein wohl mit Quitte verfeinert war. »Die
Elben sind das anmaßendste Volk, das ich kenne«, zischte sie. »Ich war bei
ihnen, in all ihren Reichen, in Hainen, Ebenen und sonst wo. Und ich fragte sie
höflich um Rat, wie ich Vollkommenheit erlangen könnte.« Sie fuhr sich zärtlich
mit der freien Hand übers Gesicht. »Ich gelte als Schönheit! SCHÖNHEIT! Und diese
spitzohrigen Bastarde haben mich ausgelacht! Ich bliebe eine Menschenfrau, und
damit wäre ich immer hässlicher als die Gewöhnlichste von ihnen.« Hiannas Züge
hatten sich zu einer Fratze verzogen. »Diese Schmach! Das werde ich ihnen
niemals vergessen. Ich bat Samusin und sogar Tion, dass sie mir die Gelegenheit
verschaffen, mich an den Elben zu rächen.« Sie stand auf, kam um die Tafel
herum, drückte die Albin an sich. Morana wusste nicht, wie ihr geschah. »Ihr,
liebste Freundin, seid gekommen! Ihr wurdet mir von Samusin und Tion gesandt!
Und natürlich trete ich Eurem Pakt gegen die Elben bei! Meine Famulae stehen
Euch zur Verfügung.«
    Â»Das
… ist eine … Freude.« Sie schob die Zauberin, die nach aufdringlich süßem
Duftwasser roch, behutsam von sich. Sie erinnert mich an die
Obboona: Sie wird sein wollen wie wir. »Meine Herrscher werden erfreut
sein, das zu vernehmen.« Sie sah Virssagòn, der hinter einem großen Standbild
zum Vorschein gekommen war und sich ihr kurz zeigte, ehe er wieder in den
Schatten verschwand. »Kannst du mir beschreiben, welche Kunst du für uns zum
Einsatz bringen wirst?«
    Hianna
richtete sich sofort das Kleid und begab sich zurück zu ihrem Platz. Ihr
Lächeln schien das einer Wahnsinnigen zu sein. »Ihr denkt, ich könnte nichts
als Sprüche wirken, die einen Zuckerguss auf alles legen, nicht wahr? Ich kann
Eure Blicke genau deuten, geschätzte Freundin.« Sie lächelte verschmitzt.
»Hättet Ihr geahnt, dass ich mich mit Dämonen befasse?«, wisperte sie und
zeigte die weißen Zähne. »Ja, ganz recht: mit Dämonen! Weil ich dachte, dass
diese Kreaturen mich zur Vollkommenheit führen könnten. Ein Fehler. Aber ich
lernte von ihnen die absonderlichsten Dinge.«
    Â»Welche?«
Morana hoffte, dass die Maga nicht bemerkte, wie sehr die Freude in ihr tobte. Von so einer Verbündeten durften wir bisher nur träumen!
    Â»Eine
Kostprobe?« Hianna schloss die Augen, murmelte Formeln und begann am ganzen
Körper zu zittern, bis das Beben nachließ und die Luft um sie herum aufgeladen
knisterte. Als ihre Lider in die Höhe schnellten, hatte die Maga grün
leuchtende Augen, aus denen kleine Flämmchen loderten, ohne die Wimpern, Brauen
oder den Schopf zu versengen. »Wie würde es dir gefallen, mit einem Dämon zu
sprechen?«, drang es mehrstimmig aus ihrem Mund. Sie hob den linken Arm.
    Alles
im Raum, das nicht irgendwie befestigt war, erhob sich, außer den Stühlen, auf
denen die Maga und Morana saßen. Die Gegenstände begannen um die beiden zu
kreisen, als gäbe es in der Zimmermitte einen Strudel, der sich schnell und
schneller drehte. Auch Virssagòn war davon betroffen, wie Morana sah: Er musste
sich an der Mauer festklammern, um nicht gesehen zu werden.
    Â»Dieses
Kunststück kann ich ausdehnen, auf eine Meile im Durchmesser«, erklärte Hianna
mit ihrer Vielstimme. »Nichts kann sich dem widersetzen. Kein Gebäude, keine
Armee. Und das ist nur der Anfang.« Sie senkte den Arm, und alles kehrte an
seinen Platz zurück. Virssagòn gelang es, sich bei

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