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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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der Landung nicht durch ein
Geräusch zu verraten. Hianna schloss die Augen und wurde nach knappem
Zauberspruch wieder zur Maga mit ganz normalen Augen. »Ist das Kunst genug, um
Euch als Verbündete gegen die Elben dienen zu können?«
    Â»Das
ist außerordentlich!« Morana war stolz auf sich. Und diese
Barbarin wäre um ein Haar von Virssagòn ermordet worden. Welch Verlust für
unser Heer. »Jetzt bist DU willkommen!«
    Die
Maga lachte glücklich. »Nicht so schnell. Sagt, ist es möglich, mir das
Geheimnis der Vollkommenheit zu erschließen? Euer Volk kennt sicherlich
Zaubersprüche, die das bewirken?«
    Morana
wusste es nicht.
    Die
Akademien, an denen die wenigen albischen Magier ihre Künste schulten, hatte
sie niemals von innen gesehen. Zudem ging sie davon aus, dass es kein
Zauberkundiger ihres Volkes mit einer Maga aus Tark Draan aufnehmen konnte. Sie
war selbst beeindruckt von dem, was Hianna vermochte.
    Â»Sicherlich«,
log sie. »Wir haben Formeln, die uns dauerhafte Schönheit schenken. Wie die
Elben. Aber wir teilen unser Wissen gern mit dir. Du wirst die schönste Frau in
diesem Land. Du und deine Famulae werden vom einfachen Volk als Götter verehrt
werden, so schön werdet ihr sein.« Morana sah, wie gut die Versprechungen bei
Hianna ankamen.
    Â»Ich
bin so glücklich«, jauchzte sie und warf die Hände in die Luft, die Ärmel
wehten wie Kometenschweife. »Ich habe sogar einen Plan, wie ich Euch und Euer
Heer unterstützen kann!«
    Â»So?
Mit Magie, hoffe ich doch.«
    Â»Natürlich.
Aber das Besondere an der Magie im Geborgenen Land ist, dass sie nur in
gewissen Regionen existiert, wo die Erde davon durchdrungen ist. Auf jenem
Boden ist meine Macht unermesslich. Außerhalb dieser Gebiete jedoch vermag ich
nur wenige Zauber zu wirken, ehe die gespeicherte Magie in mir aufgebraucht
ist.« Hianna fuhr sich durchs Haar. »Doch: Ich weiß, wie ich diese Beschränkung
umgehe. Hört gut zu …«
    Und
je mehr Morana von der Maga vernahm, desto sicherer wurde sie, eine Verrückte
vor sich zu haben. Eine Verrückte, die schon seit Langem auf den Moment der
Unendlichkeit wartete, an dem sich ihr die Möglichkeit bot, die Elben
auszulöschen.
    Daher
verwunderte es Morana nicht, wie weit Hiannas Pläne fortgeschritten waren.
    Bislang
hatte ihr lediglich ein Heer gefehlt.

 

    Schicksalswinter.
    Â 
    Den Tod im Wind,
    das verlorene Vertrauen säend
    und den Verrat bringend.
    Verleumderische Zungen sangen
    das Lied der falschen Klage
    und wurden doch erhört,
    und es gefiel.
    Â 
    Das Gefallen fordert
    jedoch Tribut unter allen.
    Gesehen, gehört, Verlust
    von Glauben und Halt.
    Die schwerste Zeit ist die,
    in der man allein ist
    und nicht allein sein will.
    Â 
    Aus Einsamkeit wird Erkenntnis.
    Aus Erkenntnis wird Handeln.
    Und aus Handelnden werden wiederum Helden.
    Â 
    Schicksalswinter.
    Â 
    Aus dem
Epos »Die Helden von Tark Draan«,
    aufgezeichnet
von Carmondai, dem Meister in Bildnis und Wort

 
    Ishím Voróo (Jenseitiges
Land), Dsôn Faïmon, westlich des Strahlarms Avaris, 4371. Teil der
Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Frühwinter
    Â»Ich
habe gehört, dass diese Derren Eshant immer mehr Land erobern.« Jiggon sah
verstohlen in die Runde, doch keiner der Kauenden am Tisch ging auf seine Worte
ein. Stattdessen steckten sie immer wieder die langen Holzlöffel in den
bauchigen Topf mit der eingedickten Suppe. Teller benutzten sie nicht. Die
Flecken auf der grob gehobelten Platte waren zahllos, Erinnerungen an die
gemeinsamen Mahle zuvor. »Sie gewinnen gegen die Schwarzaugen! Stellt euch das
vor! Wir …«
    Â»Sei
still!«, wurde er von seinem Vater Hirrtan angeschnauzt. »Wenn man dich hört!«
    Jiggon
verdrehte die Augen und versuchte, sich vom Essen zu nehmen. »Die Schwarzaugen
verbergen sich nicht in jedem Schatten.«
    Seine
ältere Schwester Elina drängte seinen Löffel zur Seite und ergatterte für sich
das dickste Fleischstück; die Rache für seine tollkühnen Reden. »Sklaven wurden
schon für weniger umgebracht«, sagte sie vorwurfsvoll. »Denk an uns alle, nicht
nur an dich.« Sie fegte mit dem Arm Essensreste vom Tisch, die auf die
gestampfte Erde fielen. Das meiste würde sich darin festtreten, gelegentlich
wurde das Gröbste hinausgekehrt.
    Â»Angstseelen
seid ihr!« Jiggon ließ den Blick

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