Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
getan! Jiggon fühlte
sich großartig und unbesiegbar! Der Druck auf sein Herz und seine Gedanken war
verschwunden. Er zog das Schwert zurück und schlug dem Aufseher seitlich gegen
den Hals. »Das ist für diejenigen von uns, die ihr getötet habt!«
    Die
Dörfler raunten untereinander.
    Jiggon
schaffte es nicht, dem Alb den Kopf ganz von den Schultern zu trennen, dafür
war er im Umgang mit der Waffe zu ungeübt. Der Schädel hing an Fleisch und
Sehnen zur Seite hinab wie eine Kapuze, die nicht richtig saß. Blut floss
quellengleich aus dem Schnitt. Der Dorón Ashont ließ Heïfaton los, der zur
Seite kippte.
    Â»Das
ist für alle, die ihr uns geraubt habt!« Jiggon schlug erneut zu, trieb das
Schwert durch die Rüstung in die Brust des Albs. Blut spritzte gegen ihn. »Und
für die Kinder!« Mit einem dritten Hieb jagte er die Klinge in die Genitalien.
»Ich habe keine Angst mehr vor euch!«
    Und
dieses Mal riefen die Bewohner ihre Zustimmung, in das dunkles Grollen
einstimmte.

    Tark Draan (Geborgenes
Land), viele Meilen südlich des Grauen Gebirges, 4371. Teil der Unendlichkeit
(5199. Sonnenzyklus), Frühwinter
    Famenia
hatte sich zusammen mit Ossandra Mühlenstadt genähert und überblickte vom Wipfel
einer Rotrindentanne aus das Tal, darauf bedacht, nicht zu sehr über die
übrigen Bäume hinauszuragen.
    Auf
der anderen Seite sah sie den Steinbruch mit dem Eingang in die Kaverne, wo
sich die Albae mit ihrer Streitmacht verborgen hatten. Die Mühlen entlang des
Gewässers waren in Betrieb, die Menschen liefen in den Straßen umher und gingen
ihren Geschäften nach. Alles schien bester Ordnung.
    Sie bemühen sich, die Täuschung perfekt zu machen, aus Angst um
ihre eingesperrten Kinder. Famenia entdeckte eine kleine Gruppe
Gestalten, die helle Gewänder trugen und von der Größe her gegenüber den
Menschen auffielen. Die albischen Wärter, die die Städter im
Auge behalten, um Verfehlungen zu melden oder sie unmittelbar zu ahnden.
    Vorerst
zufrieden, aber keinesfalls glücklich mit dem, was sie gesehen hatte, stieg sie
von der Tanne und kehrte zu Ossandra zurück, die im Schutz des Stammes gewartet
hatte. »Es sieht alles friedlich aus.«
    Â»Das
heißt nichts.« Ossandra sah besorgt aus. Sie trug frische Kleidung, die Famenia
unterwegs erstanden hatte, und wirkte erholter als an jenem Umlauf, als sie
sich gefunden hatten. »Sie haben angedroht, dass sie für jeden, der
verschwindet, ein Kind töten und es zur Schau stellen. Ich … Es wäre
schrecklich, wenn sie bereits einen meiner Freunde umgebracht hätten!«
    Â»Ich
habe nichts dergleichen gesehen.« Famenia strich dem Mädchen beruhigend über
den Kopf. Und ich hoffe, dass wirklich nichts geschehen ist. »Ich möchte sehen, was sie machen, wenn sich eine Besucherin nähert.«
    Â»Und
ich?«
    Â»Du
bleibst in deinem Versteck. Ich muss irgendwie in die Kaverne, um zu erkunden,
was sie mit den Gefangenen angestellt haben. Wir finden eine Möglichkeit, sie
aus den Fängen der Albae zu befreien.« Sie lief los.
    Die
ersten Schritte blieb Ossandra an ihrer Seite, aber als Famenia den Wald
verließ, schlug sich das Mädchen ins Unterholz. »Elria schütze dich!«, sagte
es leise.
    Die
Famula schritt forsch voran. Man würde sie für eine Wanderin halten, schon
allein wegen ihres Aufzugs und des Schmutzes an ihrer Kleidung.
    Mühlenstadt
lag geborgen in einem Tälchen und im Schatten des Berges, mit genug Platz für
ertragreiche Felder und Wälder für das Brennholz im Winter. Diese geschützte
Lage und die Kaverne hatten dem Ort den Besuch der Albae eingebracht.
    Unter welchem Vorwand kann ich in die Höhle gelangen? Und vor
allem, wie komme ich lebend wieder hinaus? Je weiter Famenia auf die
Stadt zuging, desto unsicherer wurde sie, ob es eine gute Eingebung gewesen
war, sich offen zu zeigen. Sollte ich doch besser versuchen,
die Lage nachts zu erkunden? Ihre Schritte wurden langsamer.
    Für
ein Umkehren war es zu spät: Ein Reiter kam auf sie zu, mit einem Speer in der
Rechten. Es war ein Mann, der eine einfache Lederrüstung und eine schwarze
Schärpe quer über die Brust trug. Die Zeichen darauf besagten, dass es in der
Stadt eine ansteckende Krankheit gab.
    Das ist eine gute Erklärung, warum sie sich abschotten müssen. »Ich
grüße dich«, sagte sie von Weitem und hob

Weitere Kostenlose Bücher