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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Unterirdischer.«
    Â»Bei
meiner Größe?« Simīn trat ihm in den Bauch, was bei der Rüstung nicht viel
brachte, aber deutlich machte, dass er vor weiteren Attacken nicht
zurückschreckte. »Die Wahrheit, Schweinegesicht!«
    Â»Ich
sag s’e dir ’ns abgerissene Ohr!« Mit einem Quieken versuchte der Ork, am
Schwert vorbei gegen den Magus zu springen.
    SimÄ«n
stieß ihm vor Schreck die Klinge in die Kehle. Hastig ließ er den Griff los.
Der Ork fiel nieder und riss sich unsinnigerweise das Schwert auf der Wunde,
was zu einer Blutflut führte; röchelnd verendete er in einer Pfütze aus seinem
eigenen Lebenssaft.
    Er hat etwas bewacht. Der Magus machte einen Schritt über
den Kadaver und das Blut hinweg und pirschte vorwärts.
    Bald
schon stand er in einer kleinen Höhle, in der die Zwerge mit ihrer Steinmetzkunst
zahllose Stalagmiten in Säulenform gebracht hatten. Leuchtmoos sorgte wie in
fast allen Gängen für ausreichend Helligkeit, und Simīn sah einen nackten Ork,
der an diesem Ort gefangen gehalten wurde.
    Um
vier Säulen waren Ketten geschlungen, die wiederum zu einem Reif um den Hals
der Bestie führten. Sie hockte am Boden, den Kopf auf die Brust gesenkt. Ihr
Körper war gezeichnet von Schnittwunden, getrocknetes Blut haftete auf ihrer
Haut.
    Das ist … widerlich! Aus der rechten Schulter war ein
dicker Brocken Fleisch herausgeschnitten, die Wunde nicht einmal verbunden; der
dicke, braunschwarze Schorf war mit Schimmel überwuchert. Was
hat er angestellt, dass sie ihn so bestrafen? Simīn sah sich um. Keiner da. Welchen Sinn ergibt das?
    Bestrafungen
mussten gesehen werden, damit sie als abschreckendes Exempel dienten. So war es
bei den Menschen, und Simīn nahm an, dass die Scheusale es nicht anders
hielten. Möglicherweise hatte dieser Ork einen Aufstand angezettelt und war als
Aufrührer festgenommen worden, um ihn nach der Folter hinzurichten.
    Ich muss diese Kreaturen ja nicht verstehen. Er wollte sich
eben zurückziehen, da sah er den langen Dolch in der rechten Seite des
Gefangenen stecken. Bei Elria! Er müsste tot sein!
    Der
Ork sog unvermittelt laut die Luft ein, hob den Kopf und blickte genau in die
Richtung des Menschen. Dadurch wurde der lange Schnitt sichtbar, der unter
seinem Kinn von einem Ohr zum anderen reichte. Das Scheusal stieß ein
angriffslustiges Schnauben aus und entblößte die langen, kräftigen Zähne, die
an einen Wolf erinnerten.
    Welch zähe Bestie! Sie müsste doch schon längst verendet sein! Da
erkannte Simīn die grauenvolle Wahrheit. Halt! Sollte dies
einer von denen sein, die sich nach ihrem Tod erhoben haben? Vorsichtig
näherte er sich dem Gefangenen. Ist der Dämon in der Nähe? Suchend
schaute er sich um, während er weiter auf den Ork zuging.
    Das
Scheusal erhob sich, die Ketten klirrten. Ein hungriges Grollen drang aus dem
geöffneten Maul, begleitet von einem Geruch wie aus einem Abwasserschacht.
    Â»Bist
du ein Untoter?«, fragte Simīn und blieb stehen, damit er nicht in die
Reichweite der kräftigen, dreckigen Pranken geriet. Sein Blick fiel wieder auf
den Dolch, und mutig riss er ihn mit einer schnellen Bewegung aus der Wunde und
stieß ihn dem Ork ins Herz.
    Jedenfalls
versuchte er es. Als unerfahrener Kämpfer rammte er die Klinge senkrecht ins
Fleisch der Bestie statt waagrecht, um durch die Lücken zwischen den Rippen zu
gelangen.
    Der
Ork brüllte auf und schlug nach ihm.
    SimÄ«n
gelang es, den langen Fingernägeln auszuweichen, dann aber war er es, der einen
Tritt ins Gemächt bekam, sodass er unwillkürlich zusammensackte. Bevor er es
sich versah, hatte ihn der Ork mit der rechten Pranke gepackt und zog ihn
heran. Das mit den langen Zähnen bewehrte Maul näherte sich seinem Gesicht.
    Ich Idiot! SimÄ«n wollte die Zauberenergie, die er noch in
sich trug, aufsparen. So zog er den Dolch aus der breiten, muskulösen Brust
des Unholds und rammte ihn von unten durch die Kehle seines Gegners.
    Aber
den Ork beeindruckte dies nicht. Stattdessen versuchte er weiterhin, das
Gesicht des Magus zu zerfleischen.
    Ich muss Magie anwenden, sonst … SimÄ«n sah die Dolchklinge
im weit aufgerissenen Maul des Scheusals aus der Zunge ragen. In seiner Not
schuf er ein gleißendes Licht in seiner Hand und blendete die Bestie für wenige
Herzschläge. Ihre Verwirrung nutzend, stemmte er sich mit beiden Füßen gegen
den Ork

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