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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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fettigen Geschmack.
    Zu
gern hätte er gewusst, was die Acronta innerhalb ihres Lagers taten, bei allem
Vertrauen, das er ihnen entgegenbrachte. Wie sie ohne Rüstung aussahen, wie sie
lebten, was sie aßen und vieles mehr. Doch sie verwehrten jeglichen Blick
hinein.
    Gelegentlich
hörte man es laut hinter den dicken Mauern rumpeln, wie bei einem Erdbeben,
dann erfüllte ein anhaltendes, wiederholtes Quietschen die Luft. Niemand
konnte sich einen Reim darauf machen.
    Jiggon
war davon überzeugt, dass sie neue Geschützvorrichtungen bauten. Für den
Angriff auf das Schwarze Herz.
    Ich will Dsôn sehen, mit eigenen Augen, und es danach anzünden,
damit nichts mehr davon übrig bleibt. Er kratzte die Schüssel aus. Anschließend bin ich wahrhaft frei. Anschließend sind wir alle
frei!
    In
dem Augenblick erschallte das laute Rufhorn vom Aussichtsturm und rief das Heer
der Herrenlosen zu den Waffen. Die Albae unternahmen einen neuerlichen Versuch,
die Acronta und ihre Verbündeten zu vernichten.
    Jiggon
sprang die Leiter hinab und rannte durch die Menge zu seinem Zelt, das
Khalomein gerade verließ, das frisch geschliffene Schwert in der Hand. Heute töte ich den nächsten Alb! Jiggon ergriff seine
Waffe, glitt in die zu große Lederrüstung, stülpte den Helm auf den Kopf und
lief ins Freie. Er suchte seine Leute, um sie zum Sammelpunkt zu führen.

 

    Die Macht, die niemand aufhält.
    Â 
    Offenkundig lag sie vor den Augen eines
jeden.
    Die Vergangenheit hatte sie zum Versiegen
gebracht,
    die Gegenwart beschwor sie erneut herauf,
    und damit war die Zukunft verloren.
    Â 
    Die Macht, die niemand aufhält.
    Epokryphen
der Schöpferin,
    Buch
des Kommenden Todes, 95–101

 
    Tark Draan (Geborgenes
Land), südöstlich des Grauen Gebirges, ehemals Goldene Ebene, 4372. Teil der
Unendlichkeit (5200. Sonnenzyklus), Winter
    Caphalor
betrachtete Imàndaris, während sie über den Nachrichten brütete. Die
hellrötlichen Haare umspielten ihr Gesicht, den schwarzen Mantel hatte sie
geöffnet, sodass darunter ihr fließendes, steinfarbenes Kleid zu sehen war, in
das schwarze Metalldrähte eingewoben waren.
    Sein
Herz schlug schneller, wenn er sie ansah. Jeden Morgen bat er sein Gewissen um
Vergebung, dass er derart starke Empfindungen für sie hegte. Und jeden Morgen
bat er auch Enoïla um Vergebung. Doch sie ist …
    Â»Wie
nennen wir das Albae-Reich hier?« Imàndaris legte das Blatt zur Seite, das ihr
von einem Meldereiter überbracht worden war. »Dsôn … und wie weiter?« Sie hob
die Arme und wartete auf seine Vorschläge.
    Â»Sollten
das nicht die Unauslöschlichen entscheiden?« Er grinste. »Du bist ungeduldig,
weil uns keine Neuigkeiten erreichen.«
    Â»Nennst
du das keine Neuigkeiten ?« Sie deutete auf die
Papiere um sich herum. »Ich weiß gar nicht, wie ich das allein schaffen soll.
Nostàroi zu sein ist weniger Kampf und mehr Verwaltung, als ich geglaubt habe.«
    Â»Das
liegt daran, dass Sinthoras und ich bereits die größten Kämpfe geschlagen
hatten, bevor du kamst.« Caphalor mochte es, sie aufzuziehen. Er richtete sein
schwarzes, enges Gewand, über dem ein weiter, weißer Pelzüberwurf lag.
    Â»Sie
hätten einen Vorsteher aus Shiimāls Kornspeichern herbestellen sollen!«,
schimpfte sie und warf ihre Haarpracht zurück. »Ich kam her, um Siege zu
erringen. Jetzt muss ich mich mit Vorratshaltung, Getreiderationen und Fleisch
für die Nachtmahre herumschlagen.«
    Â»So
ist das bei einem Feldzug.« Caphalor trat zu ihr und legte ihr eine Hand
beruhigend auf die Schulter, gab ihr einen Kuss auf den hellen Schopf. »Lass
mich sehen, was ich tun kann.« Er erkannte auf den ersten Blick, dass es
Missstände hinsichtlich Versorgung und Truppenstärke um die Elbenreiche Âlandur
und Lesinteïl gab. »Sie brauchen unbedingt Unterstützung. Sobald die Elben
merken, wie wenige von uns …«
    Imàndaris
unterbrach ihn mit einem Fluch, kramte in den Unterlagen und holte ein weiteres
Bündel Nachrichten hervor, das von Schnüren zusammengehalten wurde. »Hier! Die
sind alle aus Dsôn und beziehen sich auf meine Bitte, die Truppen
zurückzusenden, sobald die Dorón Ashont geschlagen sind. Ich schlug vor, dass
man uns vorab zumindest Óarcos oder andere Krieger der Vasallenvölker schickt,
aber nein! Absagen, Absagen, Absagen!

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