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Die Legenden der Blauen Meere, Band 1: Dreckswetter und Morgenröte (German Edition)

Die Legenden der Blauen Meere, Band 1: Dreckswetter und Morgenröte (German Edition)

Titel: Die Legenden der Blauen Meere, Band 1: Dreckswetter und Morgenröte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoff Rodkey
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zaghafte Einwände, die Pembroke samt und sonders vom Tisch fegte. Anschließend erteilte er dem Kellner einige Befehle, und als wir schließlich in das Gedränge auf der Veranda des Bunten Pfaus hinaustraten, wartete dort eine große Kutsche auf uns. Davor waren die vier weißesten Pferde gespannt, die ich je gesehen hatte.
    Der livrierte Kutscher öffnete die Kutschentür und Pembroke bedeutete uns, einzusteigen. Als wir auf die Kutsche zugingen, spürte ich, wie die Umstehenden uns anstarrten, und für einen Augenblick hatte ich das komische Gefühl, in einem Märchen zu leben. Ich kam mir vor wie ein armes Waisenkind, das Drecksarbeiten erledigen muss, bis es plötzlich zum Prinzen gemacht wird. Das Gefühl verflüchtigte sich blitzschnell, als ich den Fuß auf das Trittbrett der Kutsche stellte und mir einfiel, dass Adonis vor mir eingestiegen war. Ich duckte mich und drehte beim Hineinklettern schnell den Kopf zur Seite, allerdings erwiesen sich meine Befürchtungen als überflüssig – Adonis war zu beschäftigt damit, die Seidenbespannungen im Wageninneren zu begaffen, als dass er sich die Mühe gemacht hätte, mich zu verhauen.
    Pembroke setzte sich zu uns in die Kutsche und genoss schweigend, wie wir – von Ehrfurcht ergriffenen Affen gleich – alles bestaunten. Die Fahrt war so sanft, dass es schon beinahe unheimlich war – wir rollten die Himmlische Straße fast ohne jede Erschütterung hinunter, und als wir das Ende erreichten und auf die ungepflasterte Uferstraße einbogen, war der Unterschied kaum zu merken.
    Nachdem wir den Strand hinter uns gelassen hatten, stieg die Straße schnell steil an. Sie führte an der Klippe entlang zur Südspitze. Bei ungefähr zwanzig Ausflügen nach Morgenröte waren wir nur ein Mal so weit gekommen, am Erlöserfest, als Dad an einem milden Tag eine Drei-Kilometer-Wanderung mit uns unternahm, damit wir von dort den Ausblick bewundern konnten. Nach zwei Dritteln der Strecke hatten wir eine breite Straße passiert, die sich die waldigen Hügel hinaufschlängelte. Dort war ein Tor mit einem Wachhäuschen und zwei Garnisonssoldaten, die wie angewurzelt dastanden und geradeaus starrten, als wir vorbeiliefen. Damals hatte ich mir aus Spaß vorgestellt, welche Geheimnisse sie hinter dem Tor bewachten – meine drei Favoriten waren ein Schloss aus Gold, ein Gefängnis für magische Elfen mit einer Vorliebe für Gewaltverbrechen und der größte Marmeladenkuchen der Welt. Als wir nun von der Hauptstraße abbogen und die Wachen das Tor für uns öffneten, hatte ich Herzklopfen.
    Die Straße wurde danach sogar noch steiler, rechts und links lag dichter Wald. Von Zeit zu Zeit zweigte eine Straße ab, und einmal erhaschte ich im Vorbeifahren einen Blick auf etwas, das weiter oben auf dem Berg lag und aussah wie die Ecke eines Gebäudes.
    Nach gut einem Kilometer folgten wir einer Seitenstraße in den dichten Wald. Sie machte eine scharfe Kurve, bevor sich plötzlich eine riesige, makellos gepflegte Rasenfläche mehrere Hundert Meter den Berg hinauf erstreckte und in einer flachen Hügelkuppe endete. Die Kuppe wurde von einer leuchtend gelben Villa gekrönt, die, wäre sie ein bisschen kleiner gewesen, als das goldene Schloss meiner Fantasie hätte durchgehen können.
    Als wir in der Auffahrt vor der von massiven Säulen gerahmten Flügeltür hielten, trat eine Frau heraus, um uns zu begrüßen. Sie war groß, blond und trug ein blaues Kleid von solcher Eleganz, dass ich zuerst annahm, sie sei auf dem Weg zu einem Ball oder vielleicht einer Hochzeit. Ihr folgten einige Diener.
    »Wie schön, dass du wieder da bist, Schatz!« Sie küsste Pembroke auf den Mund, bevor sie sich mit breitem Lächeln zu uns wandte. »Und Sie müssen die Mastersons sein!«
    »Das sind sie in der Tat.« Pembroke reichte der Frau den Arm und führte sie zu meinem Vater, dem sie eine schmale Hand entgegenstreckte. »Hoke Masterson, meine Frau, Edith.«
    »Angenehm.« Dad ergriff ihre Hand, hatte allerdings keine Ahnung, was er mit ihr anstellen sollte. Er hob sie hoch, als wolle er den Handrücken küssen, schien dann aber das Vertrauen in die Idee zu verlieren, denn er ließ sie mit einem gequälten Blick schnell fallen.
    »Das Vergnügen ist ganz meinerseits! Und dies sind …?«
    »Ah. Ja. Das ist Adonis. Mein Ältester.«
    Es sollte vermutlich ein Lächeln darstellen, aber Adonis brachte nur ein Feixen zu Stande.
    »Venus, meine Tochter.«
    Venus machte einen ruckartigen Knicks.
    »Percy, der

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