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Die Legenden der Blauen Meere, Band 1: Dreckswetter und Morgenröte (German Edition)

Die Legenden der Blauen Meere, Band 1: Dreckswetter und Morgenröte (German Edition)

Titel: Die Legenden der Blauen Meere, Band 1: Dreckswetter und Morgenröte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoff Rodkey
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nicht. Er hat gelogen.
    In jeder Hinsicht …
    Brauche Hilfe. Von wem? Percy. Wo ist Percy? In der Wolkenvilla? Kann ich nicht hin. Außerdem konnte Percy mich noch nie leiden.
    Es gibt einen Schatz. Auf unserem Land. Groß genug, um jemanden dafür umzubringen. Dad wusste es. Dad hat ihn gefunden. Hat er das? Er hat etwas gefunden. Aber er wurde nicht schlau daraus – deshalb hat er uns hierhergebracht. Nach Morgenröte.
    Wer kann mir hier helfen? Der Hafenmeister? Soldaten? Nein. Sie arbeiten alle für Pembroke. Er bezahlt sie. Das hat zumindest Millicent behauptet.
    Ich bin ganz allein.
    Nicht daran denken.
    Dad hat uns nach Morgenröte gebracht, weil er einen Eingeborenen finden musste. Um dieses Pergament zu übersetzen. Was stand darauf? Eingeborenenkauderwelsch, behauptet Pembroke. Er lügt. Kein Kauderwelsch. Was dann?
    Warum hat Dad es Pembroke gezeigt? Dad traut niemandem über den Weg. Warum vertraute er Pembroke?
    Gleich kommt die Gabelung. Wie krieg ich das Pferd nach rechts? Wenn es links läuft, wie komm ich dann runter?
    Wo soll ich hin? Brauche Hilfe. Wen gibt es noch? Dads Anwalt. Archibald. Nein. Er arbeitet auch für Pembroke. Dad hat ihm das Pergament gezeigt.
    Er ist gerannt. Von seinem Büro in die Schenke Zum bunten Pfau . Wo Pembroke war.
    Dad hat es Pembroke nicht erzählt. Das war der Anwalt. Und Pembroke war nett zu uns, weil er wusste, dass es auf unserer Plantage einen Schatz gibt.
    BAUM!
    Vielleicht arbeitet das Pferd für Pembroke. Tun doch alle auf dieser Insel.
    Pembroke ist heimtückisch.
    Und war nett zu uns. Auf Morgenröte ist nie jemand nett zu uns. Pembroke schon. Er hat uns eingeladen, bei ihm zu wohnen. Hat uns zu einer Ballonfahrt eingeladen …
    Er wollte, dass ich auch in diesen Korb stieg. Er war sauer, als ich herausgesprungen bin.
    Es war kein Unfall. Er hat es geplant.
    Er hat meine Familie umgebracht.
    Er hat sie wegen des Schatzes umgebracht.
    Er wird auch mich deswegen umbringen. Und ich weiß nicht mal, was das für ein Schatz ist.
    Da kommt die Gabelung.
    Das Pferd galoppiert nach links.
    Ich muss von diesem Gaul runter.
    Ich packte alles, was ich erwischen konnte – die Zügel, die Mähne des Pferdes –, und zog fest daran. Das Pferd muss mich abgeworfen haben, jedenfalls lag ich plötzlich mit brummendem Schädel auf der Erde, die eine Schulter pochte vor Schmerz.
    Das Pferd blieb ungefähr fünfzehn Meter den Berg hinunter stehen, halb verdeckt von den Bäumen. Als ich, meine schmerzende Schulter reibend, aufstand, stolperte ich über einen Stein und fiel beinahe noch mal hin.
    Das Pferd drehte den Kopf in meine Richtung. Starrte mich einen Moment an. Dann machte es kehrt und trabte gemächlich den Pfad hinunter, wo es auf dem Pfad zur Wolkenvilla zwischen den Bäumen verschwand.
    An der Gabelung bog ich rechts ab und rannte den steilen Weg so schnell hinauf, wie ich es schaffte, ohne hinzufallen. Von meinen Ausritten mit Millicent wusste ich, dass er auf die Uferstraße oberhalb der Südspitze führte, und von dort wären es einige Kilometer bergab nach Selighafen. Ich musste so schnell wie möglich zum Hafen. Sobald das Pferd in der Wolkenvilla ankam, würde sich Pembroke auf die Suche nach mir machen, und wenn ich bis dahin nicht weg war, schaffte ich es vielleicht nie mehr von der Insel.
    Als ich die Uferstraße erreichte, war ich schweißnass. Zum Glück war die Straße verlassen. Ich begegnete keiner Menschenseele, das ganze Stück bis zur Südspitze.
    Die zwei Soldaten in dem Wachhäuschen am Abzweig zur Wolkenvilla hatte ich ganz vergessen – bis ich um die Ecke bog und sie sah. Ich muss eine Menge Lärm gemacht haben, denn sie standen bereits mitten auf der Straße und beobachteten, wie ich näher kam.
    Einer von beiden hob die Hand, um mich anzuhalten. Währenddessen ergriff der zweite sein Gewehr mit dieser Bewegung, die andeutete, dass er es durchaus auch benutzen würde.
    Mir war klar, dass ich nicht stehen bleiben konnte – das hier waren Pembrokes Leute, genau wie die Butler in der Wolkenvilla –, doch sie befahlen es mir und sie hatten Gewehre und sie standen mitten auf der Straße.
    Ich brüllte: »HILFE! DIE EINGEBORENEN KOMMEN!«
    Es funktionierte. Der mit dem Gewehr zielte sofort an mir vorbei auf den Hügel.
    »Wo?«, brüllte der andere.
    »HINTER MIR! SIE HABEN MESSER!«, schrie ich, als ich zwischen ihnen hindurchrannte.
    Ich drehte mich nicht um, doch ich konnte hören, wie sie sich gegenseitig etwas zubrüllten, als sie

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