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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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liegen, durch die der Anführer der Schwarzen Schwingen hatte fliehen wollen.
    »Das war’s dann wohl«, sagte Hirad.
    Er drehte sich um, rannte durch die Unterkunft zurück und erschien mit einem bösen Lächeln auf den Lippen wieder im Sonnenlicht. Der Anführer war tot, die Schwarzen Schwingen waren aufgerieben, und der Rabe und die TaiGethen machten mit den kümmerlichen Resten kurzen Prozess.
    Nicht weit entfernt schaltete Auum mit unglaublich schnellen Bewegungen zwei verschreckte junge Burschen aus. Sein linker Ellenbogen zerquetschte einem die Kehle, der Dolch in seiner rechten Hand drang in die Schläfe des zweiten ein. Ohne auch nur eine Sekunde innezuhalten, führte er seine Tai die Treppe hinauf und an Hirad vorbei, um den Daumen zu suchen.
    Draußen auf dem Platz führte Aeb unterdessen den letzten Schlag, trieb die Axt in ungeschütztes Fleisch und zerquetschte mit einem Schwerthieb den Helm und den Schädel des Gegners. Der Mann ging zu Boden, Blut quoll unter dem Helm hervor.
    Es war vorbei.
    Hirad stützte sich schwer auf seine Klinge. Es war ein anstrengender Morgen gewesen. Er schwitzte am ganzen Körper, er schnappte krampfhaft nach Luft, die Schnittwunden
auf dem Schwertarm und in seiner Seite stachen schrecklich, und alle Muskeln taten weh.
    Er sah sich nach dem Raben um und stellte fest, dass er nicht die Begeisterung empfand, die sich sonst nach einem siegreichen Kampf einstellte. Keiner von ihnen empfand so. Erienne tröstete Ren, die vor Ilkars verkohltem Leichnam hockte. Rebraal sah sich bedrückt um. Denser und Darrick schüttelten sich die Hände, als hätten sie Schach gespielt.
    Thraun stand allein, Blut tropfte von seinem Schwert, und er sah abwesend in die Runde. Hier und dort war der Boden dunkelrot und braun gefärbt, abgetrennte Arme lagen herum, deren Hände noch Schwerter und Äxte umklammert hielten. Die Aasvögel kreisten schon am Himmel.
    Nur Aeb und der Unbekannte bewegten sich zwischen den Gefallenen und überprüften die toten Feinde. Sie erlösten die Sterbenden von ihren Schmerzen und suchten nach Kämpfern ohne Tätowierungen, die vielleicht noch gerettet werden konnten. Hirad richtete sich auf, ließ die Schultern kreisen und ging zu ihnen.
    »Ich hab ihn erwischt«, verkündete er zufrieden. »Ich habe den Schweinehund erwischt.«
    Der Unbekannte rieb sich über das blutige Gesicht. Unter dem Blut kam auf der Stirn eine Schnittwunde zum Vorschein. Er nickte.
    »Er hat von Anfang an dir gehört«, sagte er. Als er fortfahren wollte, riss er den Mund auf, als sei er über etwas erschrocken.
    Er und Aeb fuhren erschrocken zum Tor herum und wichen zurück.
    »Bei den guten Göttern«, sagte der Unbekannte. Er hob das Schwert. »Der Rabe! Formiert euch! Wir bekommen Gesellschaft.«

    »Oh, nein«, sagte Hirad. Er war nicht sicher, ob er überhaupt noch einmal das Schwert heben konnte. »Wer ist es?«
    Sie wichen bis zu den Unterkünften zurück. Aeb, der Unbekannte und Hirad hatten ihre Plätze im Fünfstern schon eingenommen, Darrick humpelte herüber, um sich Hirad anzuschließen, und Thraun trottete zur anderen Seite. Der Unbekannte wandte sich wieder an Hirad.
    »Protektoren, Magier, Schwertkämpfer«, sagte er mit belegter Stimme. Er hatte offensichtlich Angst. »Viel zu viele. Und das da oben am Himmel, das sind keine Vögel.«
    Hirad schaute nach oben. Jetzt hörte er auch das Schnattern und erkannte die Umrisse, und schon stießen sie herab. Gleichzeitig klapperte das Tor im Palisadenzaun, von dem sich er Rabe inzwischen zwanzig Schritte zurückgezogen hatte.
    »Da kommen Sprüche«, sagte Denser von hinten. »Macht euch bereit.«
    Wieder wackelten die Tore, gaben nach und sprangen auf. Ein Schauer von Holzsplittern und zerfetzten Riegeln ging in der Umgebung nieder. Hirad legte die Hände vors Gesicht und spürte, wie die Druckwelle an ihm vorbeizog. Staub wallte hoch, und ein recht großes Stück Holz prallte gegen eine seiner Hände. Als er es wagte, die Augen wieder zu öffnen, sah er eine Staubwolke, die sich langsam setzte, und die Xeteskianer, die gemächlich hereinspaziert kamen.
    »Der Rabe, ruhig bleiben«, sagte er.
    »Magischer Schild steht«, meldete Erienne.
    Hirad sah sich nach links und rechts um. Ren und Rebraal hatten Bogen, das musste reichen.
    Zehn Protektoren, fünf auf jeder Seite, flankierten ebenso viele Magier, hinter denen ein Dutzend Soldaten
ausschwärmte. Drei zielten mit gespannten Armbrüsten auf den Raben. Die Hausgeister flogen

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