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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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niedrig über das Gelände hinweg, lachten und spuckten, versprachen Rache und umkreisten die Rabenkrieger.
    »Schau mal an, wen haben wir denn da?« Einer der Magier trat vor. »Das dürfte wohl Balaias bekannteste Söldnertruppe sein.«
    »Hier ist alles vorbei, Whytharn«, sagte Denser. »Lasst uns in Ruhe.«
    »Seid nicht dumm, Denser«, fauchte Whytharn. Der Magier war Mitte dreißig, groß und kräftig, und trug eine dunkelpurpurne Kappe und eine Lederrüstung, die Hals und Brust schützte. »Ihr wisst, warum wir hier sind.« Er sah sich um. »Ihr habt ein schönes Gemetzel angerichtet.«
    »Es wird noch eins geben, wenn Ihr nicht verschwindet«, knirschte Hirad. »Wir sind nicht in Stimmung, Besuch zu empfangen.«
    »Macht Euch nicht lächerlich«, erwiderte Whytharn. »Ihr könnt nicht gegen uns kämpfen. Ich habe nicht den Befehl, Euch zu töten, aber ich werde das Bruchstück der Statue zurückbringen. Gebt es mir.«
    »Ich fürchte, das können wir nicht tun«, erwiderte der Unbekannte ruhig. »Ihr kennt den Grund.«
    Whytharn starrte den Boden an. »Und wie wollt Ihr mich davon abhalten, Sol? Mir ist bewusst, dass die Protektoren nicht gegen Euch kämpfen werden, aber sie werden uns beschützen. Und über Euren Köpfen fliegt genug herum, um Euch alle zu töten. Macht es nicht so schwer.« Er schnippte mit den Fingern. »Oh, beinahe hätte ich es vergessen.« Er deutete auf Aeb, sprach einige Worte in einer Sprache, die Hirad nicht verstehen konnte, und ließ die Arme sinken.
    Denser fluchte und schlug sich die Hände vors Gesicht.

    »Komm her, Aeb«, sagte Whytharn. »Dein Platz ist bei mir. Bewege dich.«
    Aeb machte einen Schritt und löste sich aus der Linie des Raben. Es lief Hirad kalt den Rücken hinunter. Der Unbekannte kochte und packte sein Schwert fester, er knirschte mit den Zähnen und spannte alle Muskeln an.
    »Untersteht Euch, ihm etwas anzutun«, sagte er.
    »Ich bin sein Gebieter. Mein Wort ist sein Gesetz.«
    Der ganze Rabe machte gleichzeitig einen Schritt, bis Aeb wieder in ihrer Mitte stand.
    »Vergesst es«, sagte der Unbekannte.
    Aeb machte einen weiteren Schritt, und bevor jemand sie aufhalten konnte, verließ Ren ihren Posten am Rand der Gruppe, ging hinter Aebs riesigem Körper in Deckung und spannte ihren Bogen.
    »Wenn er noch einen Schritt macht, Xeteskianer, dann seid Ihr tot.«
    Alle riefen durcheinander.

Fünfundzwanzigstes Kapitel
    »Sagt ihr, sie soll den Bogen herunternehmen!«
    »Komm zurück, Ren!«
    »Kommt nicht infrage. Hört Ihr das, Xeteskianer?«
    »Meine Männer werden schießen. Zieht Euch zurück.«
    »Ruhig, Ren, halte dich zurück.«
    »Letzte Warnung.«
    »Das gilt auch für Euch, Magier. Er gehört zum Raben. Lasst ihn und uns in Ruhe.«
    »Aeb, komm her.«
    Sogar das Schnattern über ihnen hörte auf. Eine drückende Stille legte sich über den Platz. Hirad beobachtete gespannt wie alle anderen die weitere Entwicklung. Whytharn winkte mit einem Finger, der Unbekannte beugte sich vor.
    Aeb holte tief Luft. Er bewegte sich.
    »Nein, Ren, nein!«, rief Thraun.
    Pfeile und Bolzen flogen durch die Luft. Ren schoss, verfehlte Whytharn und traf die Brust des Magiers neben ihm, ein glatter Durchschuss. Ein Hausgeist stürzte klagend und sterbend ab. Einen Sekundenbruchteil
später traf Rebraals Pfeil den Schädel eines Armbrustschützen und durchbohrte ihn. Sein Bolzen flog hoch in die Luft, ein weiterer traf hinter dem Raben das Holz, der dritte fand jedoch sein Ziel und warf Ren direkt vor Hirads Füßen zu Boden. Ihre Augen waren offen, doch sie rang verzweifelt um Atem. Der Bolzen steckte im Brustbein.
    »Sie wirken Sprüche«, warnte Denser. »Halte den Schild.«
    Der Barbar sah rot. Er knurrte, sein Blick wanderte kurz zu Aeb. Die Augen des Protektors wurden schmal hinter der Maske, dann sahen die beiden Ren an, wechselten noch einen Blick und nickten fast unmerklich. »Der Rabe!«, schrie er. »Macht sie fertig!«
    Vor ihm hob Aeb eine Hand zum Kopf und riss sich die Maske ab.
    »Ihr wollt mich haben, ihr Hunde? Dann holt mich!« Er hob die Axt und rannte los, überwand mit riesigen Schritten rasch die freie Fläche.
    Chaos herrschte.
    Der Rabe folgte ihm, Hirad als Erster, neben ihm der Unbekannte und Thraun, der mit einem wütenden Bellen angriff.
    Aeb schlug zu und trieb die Axt tief in Whytharns vor Schreck erstarrten Körper. Der Magier war tot, ehe er auch nur einen Spruch wirken konnte. Hirad griff neben Aeb an, und erwischte einen Magier, der

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