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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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stieß es zur Seite und brachte sein eigenes herunter. Es fuhr tief, sehr tief in die Hüfte des Mannes der Schwarzen Schwingen.
    Darrick wehrte direkt neben ihm zwei unbeholfene Hiebe mit geradezu beleidigender Leichtigkeit ab und schlug dem Gegner seine eigene Klinge in den Nacken. Die Schwarzen Schwingen hatten ihre letzten Reserven aufgeboten und waren so gut wie am Ende, die Schlacht wendete sich eindeutig zugunsten der Rabenkrieger.
    An der linken Flanke trieben die Krallenjäger Reißzähne, Krallen und Finger in ungeschütztes Fleisch. Die TaiGethen bewegten sich schneller, als man mit dem Auge folgen konnte; sie stachen und hackten, jagten die Gegner vor sich her. Hirad griff einen unsicheren Rekruten an, sah die Angst in seinen Augen und fegte die Axt des Burschen weg, ehe er ihm die rechte Lunge durchbohrte. Der Bursche
hustete, spuckte Blut und kippte schräg nach hinten. Hirads Weg war frei.
    »Selik!«, rief er.
    Der Anführer der Schwarzen Schwingen drehte sich um und rannte zum Mannschaftsquartier.
    »Der Rabe, ich verlasse die Linie!«, rief Hirad.
    »Alles klar«, erwiderte der Unbekannte.
    Mehr wollte Hirad nicht hören. Er setzte Selik hinterher, ohne auf die Schnitte auf den Armen, am Bein und in der Seite zu achten. Zwar keuchte er vor Schmerzen, doch er ließ nicht locker, sprang die Treppe hinauf und trat die Tür der Unterkunft ein.
    »Jetzt kannst du nicht mehr entkommen, Selik!«
    Vor ihm pendelte eine Tür im Scharnier. Hirad drängte sich hindurch und fand Selik auf der anderen Seite des kleinen Zimmers an einer Tür, wo er sich mit einem Schloss und einem kräftigen Riegel beschäftigte.
    »Umdrehen, Selik«, befahl Hirad.
    Selik gehorchte und zog sein Schwert. Bei dem Raum handelte es sich offenbar um eine Schreibstube. Ein Schreibtisch und ein Stuhl standen auf einer Seite, in einem Regal lagen Papiere. Ein Fenster blickte zum Gelände hinaus, wo der Rabe und die TaiGethen die Reste der Schwarzen Schwingen erledigten.
    »Das war aber mal ein tapferer Rückzug«, sagte Hirad.
    »Ich konnte euch alle ja nicht allein bekämpfen«, antwortete Selik.
    »Tja, jetzt hast du es nur noch mit mir zu tun.«
    Hirad winkte ihn zu sich heran und behielt die Klinge in der linken Hand. Selik ging auf ihn los und holte zu weit aus. Hirad wich geschickt auf. Selik wurde durch seinen eigenen Schwung nach vorn gerissen, sein Schwert hieb durch leere Luft, und Hirad half etwas nach, indem er ihm
einen harten Stoß in den Rücken versetzte. Selik prallte gegen das Bücherregal und drehte sich sofort wieder um.
    »Hoppla«, sagte Hirad. »Wollen wir es noch einmal versuchen?«
    Selik war schnell, das musste Hirad ihm lassen. Dieses Mal kam er nahe heran und schlug von links nach rechts in Hüfthöhe zu. Hirad wich einen Schritt zurück, blockte Seliks Schlag mit dem eigenen Schwert ab und lenkte es mit einem Knall auf den Boden. Der Barbar nutzte die Lücke in der Deckung und riss das Schwert sofort wieder hoch, doch Selik hatte die Gefahr erkannt und zog sich eilig zurück. Das vorbeistreichende Schwert zerzauste seine Haare. Hirad setzte sofort nach, stach gerade nach vorn und wich nach rechts aus, um dem Gegenschlag zu entgehen und sich auf den nächsten Hieb vorzubereiten. Selik folgte den Bewegungen und holte zu einem weiten Schwinger aus, den Hirad jedoch abfing und mit einem harten Block ablenkte.
    Selik verlor einen Moment das Gleichgewicht und zog sich abermals einen halben Schritt zurück. Er hielt das Schwert ungeschickt und war einen Moment ohne Deckung, dann nahm er es wieder vor den Körper. Seine Bewegung war jedoch zu hastig. Hirad, der auf diesen Moment gewartet hatte, schlug mit beiden Händen zu und trennte Seliks Schwerthand knapp über dem Handgelenk ab. Selik heulte vor Schmerzen, taumelte noch einmal gegen das Bücherregal und ging in einem Papierregen zu Boden. Ungläubig starrte er den blutigen Stumpf an, dann sah er Hirad in die Augen.
    Hirads Herz schlug so schnell, dass er glaubte, Selik müsse es hören. Er beugte sich über den verhassten Mann und verharrte eine Spanne, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkam.

    »Darauf warte ich schon sehr lange«, sagte er.
    »Dennoch werden wir siegen«, quetschte Selik heraus. »Ihr könnt uns nicht schlagen. Niemand kann die Gerechten aufhalten.«
    »Du wirst leider nicht mehr dabei sein.«
    Mit letzter Kraft schwang Hirad sein Schwert und schnitt Selik den Hals durch. Der Kopf rollte davon, hüpfte über den Boden und blieb an der Tür

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