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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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auf einem anderen Weg zurückbekommen müssen. Am besten wäre es, wir schnappen diesen Yron, den Denser erkannt hat, und hoffen, er hat die Informationen, die wir brauchen. Sobald Yron Balaia erreicht – vielleicht sogar schon vorher –, wird er Xetesk melden, dass wir auf irgendeine Weise mit im Spiel sind. Dadurch werden wir zu Zielen für Angriffe. Aeb ist völlig zu Recht besorgt. Wir müssen uns sehr vorsichtig verhalten. Ich schlage vor, in der Nähe von Blackthorne an Land zu gehen, weil wir dort wenigstens freundlich aufgenommen werden. Bis dahin hoffe ich erfahren zu haben, wo Yrons Schiff eingelaufen ist. Ich nehme aber an, er wird über Arlen nach Xetesk reisen. Die TaiGethen müssen uns helfen, ob sie wollen oder
nicht. Vergesst nicht, dass wir alle auf der gleichen Seite stehen. Hirad, für dich bedeutet dies, dass du sie nicht ärgern darfst, sosehr du dich auch provoziert fühlst. Falls jemand Ideen hat, können wir beim Abendessen reden. Wir wissen, was wir wollen und wie der Mann aussieht, den wir schnappen wollen, und wir wissen, wohin er geht. Das ist immerhin schon etwas. Ich – Erienne, was ist denn?«
    Hirad drehte sich wie alle anderen zu Erienne um, der es offensichtlich nicht gut ging. Ihr Gesicht war kreidebleich, und sie wiegte sich auf dem Stuhl hin und her. Denser eilte zu ihr.
    »Was ist, Liebste?«, sagte er, als sie in seine Arme sank.
    »Ich fühlte mich schrecklich«, murmelte sie.
    »Dein Kopf?«
    Sie nickte. »Tut mir Leid, dass ich die Versammlung sprenge.«
    »Ist schon gut«, sagte der Unbekannte. »Denser, du weißt, was du zu tun hast.« Der Xeteskianer nickte und half Erienne, die Kajüte zu verlassen. »Hört mal, ich glaube, wir haben alles besprochen, was zu besprechen ist. Hirad, kannst du mit Sha-Kaan Verbindung aufnehmen? Ich wüsste gern, was dort vor sich geht. Mein Sohn und meine Tochter sind womöglich schon in Geiselhaft, und ich will wissen, wie stark die Al-Drechar noch sind. Darrick, ich habe ein paar Fragen an dich. Ren, Thraun, Aeb, bleibt hier. Wenn wir fertig sind, müssen wir auf Deck gehen und unsere Manöver üben, damit Ren in unsere Kampfformation einbezogen wird. Alles klar?«
    Hirad nickte und stand auf, wobei er Thrauns Blick auffing. Er lächelte. »Ich frage mich, wie viel du überhaupt mitbekommen hast.«
    »Alles«, sagte Thraun. »Erienne hat zu starke Schmerzen.«

    Diese Bemerkung überraschte Hirad. »Was meinst du damit?«
    »Sie muss sich für das öffnen, was sie hasst. Es ist schwer.«
    Hirad runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht …«
    »Es hat mit dem Einen zu tun«, erklärte der Unbekannte. »Ich glaube, sie muss sich jetzt von den Al-Drechar helfen lassen, und das denkt auch unser stiller, aber sehr aufmerksamer Gestaltwandler.«
    Thraun knurrte laut, als er den Begriff hörte, und seine Augen blitzten zornig. Immer noch steckte viel vom Wolf in ihm.
    »Tut mir Leid, Thraun, aber das bist du«, sagte der Unbekannte. »Ich wollte dich nicht beleidigen.«
    Thraun schüttelte den Kopf. »Ich gehöre zum Raben.«
    »Und ob«, stimmte Hirad zu.
    So viel hatte Thraun noch nie gesprochen, und als Hirad die Kapitänskajüte verließ, um in seine eigene zu gehen, schöpfte er Hoffnung, dass der verlorene Mann nicht mehr weit von seiner Heimat entfernt war.
     
    Erienne legte sich in die schmale Koje. In ihrem Kopf pochte es wie noch nie. Völlig unvermittelt hatte es begonnen, auch wenn sie sich schon den ganzen Tag nicht sehr wohl gefühlt hatte. Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren  – beinahe, als hätte sie zu viel getrunken. Mehrmals und ohne Vorwarnung hatten die Schmerzen eingesetzt, als hätte sie schwere Schläge auf den Hinterkopf bekommen. Sie hatte darum gerungen, nicht ohnmächtig zu werden, war verwirrt gewesen und hatte nicht einmal um Hilfe bitten können.
    »So geht das nicht weiter, Liebste«, sagte Denser sanft. Er beugte sich über sie, streichelte ihren pochenden Kopf
und hielt ihr ein Tuch vor die Nase, die zu bluten begonnen hatte.
    »Wenn sie nun die Schmerzen auslösen, damit ich klein beigebe?«, fragte sie. Sie hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen, und war dankbar für das Zwielicht hinter den vorgezogenen Vorhängen. Sie hatte die Augen geschlossen und konnte sich ein wenig entspannen, bis die Übelkeit nachließ.
    »Es gibt nur einen Weg, es herauszufinden«, sagte Denser. »Mit diesen Schmerzen kannst du jedenfalls nicht weiterleben. Es war schon vorher schlimm genug.«
    »Ich weiß«,

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