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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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seinem Kolleg verraten fühlte.

    »Könntest du das erläutern?«, fragte Ilkar behutsam.
    »Was Xetesk auch immer aus den Schriften und durch das Bruchstück lernen wird, nützt niemandem außer Xetesk selbst. Sie wollen den Elfen gegenüber im Vorteil sein, sie wollen etwas über die angeborenen magischen Fähigkeiten der Elfen und ihr Wesen erfahren. Etwas in dieser Art. Auf Herendeneth sind sie auch. Wir mussten sie dorthin bringen, weil wir dafür sorgen wollten, dass die Protektoren freigelassen und die Kaan wieder nach Hause geschickt werden können. Jetzt haben sie ihr wahres Gesicht gezeigt. Was wir wollten, war für sie ein Nebenaspekt. Was sie wollen, ist ein Zugang zur Dimensionsmagie. Vergesst nicht, dass Dystran sich auf die interdimensionale Theorie spezialisiert hat. Wenn alles, was wir hören, der Wahrheit entspricht, dann will Xetesk die magische Herrschaft über ganz Balaia an sich reißen. Seien wir doch ehrlich: Sie haben Julatsa keine Hilfe angeboten, oder?«
    Denser hielt einen Moment inne, legte seine Stirn in tiefe Falten und ließ die Schultern hängen.
    »Ich will damit sagen, dass sie vielleicht nicht wissen, was sie mit ihrem Diebstahl ausgelöst haben, dass aber Dystran, falls er es wüsste, sicher keine Einwände hätte, wenn diese Seuche die Elfen auslöscht. Keine Elfen, kein Julatsa.«
    Ilkar hörte offenen Mundes zu.
    »Und durch die Dimensionsmagie werden sie so gut wie unbesiegbar«, fügte Erienne hinzu.
    »Vor allem, wenn sie sich weiterhin weigern, die Protektoren freizugeben«, fügte der Unbekannte hinzu.
    »Willst du immer noch einfach so um den Daumen bitten?« , fragte Hirad.
    Der Unbekannte schüttelte den Kopf. »Das alles habe ich bisher nicht richtig gesehen. Selbst wenn Denser sich
irrt, können wir es nicht wagen, dieses Risiko einzugehen. Nein, dies verändert alles.«
    »Glaubst du wirklich, Xetesk ist bereit, sich die Schuld an einem Völkermord aufzubürden?«, fragte Ilkar.
    »Nicht Xetesk«, antwortete Denser. »Dystran. Auch wenn er es leugnen mag, er ist machthungrig und will dafür sorgen, dass Xetesk die dominierende oder gar die einzige magische Macht ist. Er muss nicht einmal sehen oder einräumen, welche Zerstörungen seine Taten ausgelöst haben. Er braucht sich einfach nur zu weigern, die Wahrheit zu erkennen. Glaubt mir, das fällt ihm sehr leicht.«
    Die Tür der Kapitänskajüte wurde geöffnet, und Aeb kam herein. Die Augen hinter der Maske suchten Denser und den Unbekannten. Er kam um den Tisch herum und setzte sich zwischen sie. Denser schenkte ihm einen Becher Tee ein.
    »Danke.« Er trank.
    »Was gibt es?« Hirad hatte bemerkt, unter welcher Anspannung der Protektor stand.
    »Ich fühle mich unwohl«, räumte Aeb ein. »Mir fehlt die Orientierung.«
    Er sah Denser an, der nickte. »Ich verstehe, dass du im Seeelenverband auf Konflikte stößt. Aber vergiss nicht, dass du nichts getan hast, außer mich zu beschützen, wie es dir befohlen wurde, und den Unbekannten zu beschützen, wie du es willst. Und solange ich dein Gebieter bleibe, will ich dafür sorgen, dass du so viel Freiraum hast, wie es nur möglich ist.«
    »Ich bin voller Demut und Dankbarkeit«, sagte Aeb.
    »Nicht doch«, widersprach Denser. »Wir, der Rabe, wir verstehen dich. Wir wissen um die Bindung, die du fühlst, und die Schmerzen, die du jeden Tag erleidest.«
    Aeb neigte den Kopf und trank einen weiteren Schluck.
    »Meine Brüder wissen, dass ich mit dir reise. Bald werden sie erfahren, dass wir auf Calaius gegen xeteskianische Kräfte gekämpft haben. Sie werden nicht enthüllen, was sie nicht mitteilen müssen. Jederzeit könnte aber ein Magier fragen, welche Rolle ich bei den Taten des Raben gespielt habe.«
    »Dein Unbehagen liegt auf der Hand«, sagte Denser. »Wir müssen dafür sorgen, dass du auf Balaia nicht direkt gegen xeteskianische Kräfte kämpfst. Vergiss aber nicht, dass sie über die Dämonenkette keine Bestrafung auslösen können, solange mir die Macht des Gebietens nicht genommen wird. Im Augenblick bist du in Sicherheit. Wir reden später weiter.«
    »Also gut«, sagte der Unbekannte. »Der wichtigste Punkt ist der folgende. Wir dürfen nicht riskieren, dass Dystran erfährt, wie wichtig der Daumen für die Elfen ist, denn wenn er die Absicht hat, sie zu schädigen, wird er ihn einfach behalten. Rebraal, du musst dies deinen Leuten erklären. Wenn sie kämpfen müssen, dann sollen sie um die Schriften kämpfen. Dies bedeutet, dass wir das Bruchstück

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