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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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zu.
    »Warum fragst du nicht?« Darrick war wie alle anderen vom Pferd gestiegen.
    »Besser, ich weiß es nicht«, sagte Hirad. »Denn wie groß sie auch ist, sie könnte immer noch größer sein.« Er legte dem General einen Arm um die Schultern. »Während Tolmek das Schlamassel aufräumt, das du organisiert hast, könntest du dich umsehen, ob du hier etwas Brauchbares findest. Das ist schließlich dein Recht, und deine Harke hat schon bessere Tage gesehen. Außerdem macht sich das Blut nicht so gut auf deiner schicken Uniform.«

Neuntes Kapitel
    »Also gut, was haben wir bis jetzt herausgefunden?«, fragte Dystran, als er mit seinen Archivaren und den Dimensionsforschern am Esstisch saß. Ranyl war sicher schon unterwegs, doch da er seit einiger Zeit starke Schmerzen hatte, würde er noch eine Weile brauchen.
    Ein alter Dimensionsmagier, der links neben Dystran saß, wollte das Wort ergreifen, doch der Herr vom Berge hob die Hand und gebot ihm Schweigen.
    »Meine letzte Frage könnte den Eindruck erwecken, ich sei lediglich an den neuesten Meldungen über den Stand unserer Forschungen interessiert. Nichts läge mir ferner.
    Falls es Eurer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, wir führen einen Krieg. Tausende Angreifer vor unseren Mauern brennen darauf, mich ans Tor meines Turms zu nageln, am besten gleich kopfüber. Unlängst konnten wir einen Sieg erringen, doch wir haben immer noch einen schweren Stand. Unser Volk fürchtet eine Invasion, jeden Tag wollen hunderte fliehen.
    In diesem Krieg muss Xetesk triumphieren, weil wir sonst zu einem bloßen Schatten unser selbst verkommen
und nie wieder die uns gebührende Stellung einnehmen können. Damit Ersteres und nicht Letzteres eintritt – und ich will Euch versichern, wenn es Letzteres ist, dann wird Euch Euer Schicksal lange vor mir ereilen –, müssen wir gewisse Dinge tun, und wir dürfen dabei keinen Fehler machen. Dazu brauche ich eure unbedingte Aufmerksamkeit und Eure Unterstützung.«
    Er hielt inne und sah von einem zum anderen. Acht Männer zwischen dreißig und achtzig saßen am Tisch und hatten jedes Interesse an der Gemüsesuppe und dem Brot verloren. Wein und Wasser wurden in den Gläsern schal.
    »Wir wollen mit dem Einfachsten beginnen. Wurde gestern in Lystern die Eine Magie gewirkt?«
    »Ja.« Richtig, sein Name war Kestys – Dystran hatte einfach kein gutes Namensgedächtnis, auch wenn er die Gesichter nicht vergaß. Diesen unauffälligen Mann mit dem geröteten Gesicht kannte er jedenfalls recht gut.
    »Und wer hat sie gewirkt?«
    »Das konnten wir noch nicht bestimmen.« Kestys sah sich Hilfe suchend um, doch niemand sprang ihm bei.
    »Ich verstehe.« Dystran atmete langsam und tief durch. »Unterbrecht mich, falls ich mich irre: Unsere Protektoren sind auf Herendeneth stationiert, und das bedeutet, dass wir dort Macht haben und Informationen austauschen können, richtig? Gut. Wahrscheinlich habt Ihr bereits verfügt, dass die Al-Drechar zur Identität des geheimnisvollen Trägers der Einen Magie befragt werden?«
    »Selbstverständlich, Mylord.« Kestys rutschte auf dem Stuhl hin und her, auf seiner Stirn glänzte der Schweiß. »Allerdings ist dabei nichts herausgekommen.«
    Dystran hob die Hände. »Auf dieser Insel haben unsere Leute es mit einem Drachen ohne Feuer, einer Frau und einem Kind, einem halben Dutzend Elfendienern und zwei
alten Magierinnen zu tun. Wie ist es möglich, dass dort nichts herauskommt?«
    »Die Al-Drechar besitzen immer noch eine beachtliche Macht.«
    Dystran lächelte humorlos. »In der Tat. Außerdem sind sie sehr, sehr alt, sie liegen im Sterben. Sie haben sich verausgabt, als sie das Nachtkind vor seiner eigenen Macht beschützten, und davon haben sie sich nicht wieder erholt. Zwei von ihnen sind sogar gestorben. Setzt sie weiter unter Druck. Wenn sie sich weigern, bedroht jemand anders. Beispielsweise das Kind … oder gibt es dort etwa unbekannte Gefahren, die fünf xeteskianische Magier in Angst und Schrecken versetzen könnten?«
    »Mylord.«
    Hinter ihm wurde eine Tür geöffnet. Dystran drehte sich um und sah Ranyl hereinschlurfen. Der vom Krebs gezeichnete Greis stützte sich schwer auf zwei Stöcke, schlug aber immer noch die Hilfe der Magier aus, die ihn stützen wollten. Alle im Raum richteten die Aufmerksamkeit auf ihn, während er sich zum Stuhl neben Dystran schleppte und sich schwer darauf fallen ließ. Die Gehstöcke lehnte er an den Tisch. Man sah ihm an, dass er Schmerzen hatte, doch

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