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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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An der östlichen Front haben wir schwere Verluste erlitten, als das julatsanische Mana versagte. Danach waren wir …«
    »Halt mal, Moment«, unterbrach Denser und hob eine Hand. »Was hat versagt?«
    Er und Erienne starrten Izack an, als hätte er ihnen gerade vom bevorstehenden Weltuntergang erzählt.
    »Wisst Ihr das denn nicht?«
    »Falls es Eurer Aufmerksamkeit entgangen ist, unser Julatsaner ist tot«, sagte Hirad grob. »Und Euer ruhmreicher Lordältester hat uns nichts über die Ereignisse an anderen Orten erzählt.«
    »Das tut mir leid«, sagte Izack. »Das war dumm von mir. Also, ich weiß keine Einzelheiten. Danach müsst ihr die Magier der Al-Arynaar fragen. Jedenfalls brach der Schild, der über unseren Reihen errichtet worden war, plötzlich zusammen. Die Xeteskianer konnten unsere Schwäche ausnutzen, und wir haben hunderte von Leuten verloren.
    Im Augenblick greifen wir an dieser Front nicht mehr an. Die Xeteskianer halten mühelos das Nordtor, weil sie die Besatzung verstärken konnten. Im Süden und Osten ist die Lage unverändert, aber wir haben ihre Reserven so weit beansprucht, dass Xetesk dort nicht mehr durchbrechen kann.
Allerdings wollen sie das auch nicht. Es genügt ihnen anscheinend, uns zu beschäftigen.«
    »Erienne, Denser?« Der Unbekannte starrte sie übers Feuer hinweg an. »Wie konnte die Magie versagen?«
    Die Magier schüttelten den Kopf. »Das ist einfach unglaublich«, sagte Denser.
    »Ich kann das beantworten«, warf Izack ein. »Heute Morgen sind Julatsaner am Osttor eingetroffen, um mit den Al-Arynaar zu sprechen. Sie sagten, das Herz von Julatsa liege im Sterben.«
    Eine Weile war nichts als das Knacken des Feuers und der Wind in den Blättern über ihnen zu hören.
    »Wie kann das sein?«, fragte der Unbekannte schließlich.
    »Es kann nicht sein«, sagte Erienne. »Jedenfalls nicht nach allem, was wir gelernt haben.«
    »Aber mal angenommen, es stimmt – was würde dann passieren?«, fragte Hirad.
    Erienne zuckte mit den Achseln und gab eine Erklärung ab, an die sie selbst nicht recht glauben mochte. »Die julatsanische Magie stirbt, und dann wird sich das Gleichgewicht der Magie auf Balaia unwiderruflich verändern.«
    »Dazu darf es nicht kommen«, sagte Hirad. »Auf keinen Fall.«
    »Schon gut, Hirad, bleib ruhig«, warnte der Unbekannte. »Izack, die Julatsaner sind doch vermutlich gekommen, um die Al-Arynaar um Hilfe zu bitten, weil deren Magier in Julatsa ausgebildet wurden.«
    Izack nickte. »So ist es. Sie sagen, nur die Al-Arynaar könnten ihnen helfen, das Herz zu bergen, weil nur sie das nötige Wissen über die julatsanische Magie besäßen. Und das Herz zu bergen, sei der einzige Weg, um zu verhindern, dass die Magie dauerhaft versagt. Könnt Ihr damit etwas anfangen?«

    Denser blies die Wangen auf. »In gewisser Weise schon. Auch Ilkar wollte die Al-Arynaar nach Julatsa holen, um das Herz zu bergen. Deshalb sind wir ja überhaupt nach Calaius gefahren, bevor der Elfenfluch zugeschlagen hat. Was das Versagen der julatsanischen Magie angeht – ich weiß nicht. Wie Erienne schon sagte, dies widerspricht allem, was wir gelernt haben. Das Herz zu begraben, hemmt die Weiterentwicklung der Magie, weil die Kraft aus dem Kern nicht mehr fließen kann, und deshalb begräbt man es nur, wenn man fürchten muss, dass es sonst zerstört werden könnte.«
    »Damit musste Julatsa ja während der Invasion der Wesmen rechnen.«
    »Genau, Hirad. Aber das Herz sollte weiterschlagen, seine Kraft dürfte nie versagen. Es gibt keinen Grund dafür – und das ist es, was wir nicht verstehen.«
    »Dann müssen wir die Magier der Al-Arynaar nach Julatsa bringen. Worauf warten wir noch?« Hirad spreizte die Finger beider Hände.
    »Hirad, bitte«, sagte der Unbekannte. »Ich weiß, dass du es eilig hast, aber wir müssen es richtig anpacken. Wo ist Rebraal?«
    »Ich bin hier.« Ilkars Bruder, der Anführer der Al-Arynaar, kam aus dem Schatten, wo er an einem Baum gelehnt hatte, herüber.
    »Wir müssen mit euren Magiern sprechen. Erienne und Denser werden das übernehmen. Wir müssen wissen, wie hier der Zeitrahmen aussieht.«
    Rebraal nickte. »Natürlich. Dila’heth ist unsere leitende Magierin. Ich hole sie her.«
    »Danke. Und jetzt, Izack, was habt Ihr über uns gehört?«
    »Die offizielle Version besagt, dass Ihr Geächtete seid. General Darrick sei verurteilt und habe sich der Hinrichtung
entzogen. Allerdings passt einiges nicht zusammen. Wir haben Befehl, Euch

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