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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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das stört ihre Sinne.«
    »Wohin sollen wir jetzt gehen?«, fragte Hirad. »Keiner von uns kann kämpfen, und wir haben keinen Magier, der Sprüche wirken kann. Außerdem müssen wir Erienne tragen.«
    »Wie ich schon sagte …« Denser warf einen Blick zu Erienne. Thraun hockte bei ihr und schützte ihr Gesicht vor dem Regen. »Erienne ist unsere größte Sorge. Sie kämpft allein gegen das Eine, bis Cleress aufwacht. Dieser Sturm hier ist nichts gegen das, was geschehen wird, wenn Cleress ihr nicht helfen kann, und ich wage gar nicht daran zu denken, welcher Schaden ihrem Geist zugefügt wird.«
    »Sie ist stark.« Thraun schaute einen Moment auf. »Sie kämpft.«

    »Ich weiß, Thraun, aber ich kann nicht bei ihr sein. Es ist nicht …« Denser ließ den Satz unvollendet, und die Verzweiflung, die er sonst zu verbergen suchte, war ihm jetzt deutlich anzusehen. Er stand hilflos da, der Regen prasselte nun heftiger auf ihn herab. Er machte eine hilflose Geste. »Sie ist da drin allein. Wenn ich sie nun verloren habe?«
    Hirad kam mühsam auf die Beine, stellte sich vor Denser und packte ihn an den Schultern.
    »Wir werden niemanden verlieren«, sagte er. »Nicht dieses Mal. Wir können es schaffen, das alles hier. Wir sind …«
    »Ich weiß«, sagte Denser, und sein Lächeln war schwach, aber echt. »Wir sind der Rabe.«
    »Vergiss das ja nicht. Sie ist nicht allein, und du bist es auch nicht.«
    Rebraal war während des Wortwechsels zurückgekehrt und sah nach Evunn.
    »Wir werden Folgendes tun«, entschied der Unbekannte. »Die Elfen kehren zu ihren Kampflinien zurück. Evunn braucht Hilfe, die er dort vielleicht bekommt. Wir müssen hier verschwinden und uns verstecken. Darrick, wie weit kannst du laufen? Hirad, Thraun, was ist mit euch? Übertreibt aber bitte nicht.«
    »Nicht die Entfernung, sondern das Wohin ist die entscheidende Frage«, warf Darrick ein. »Wir sind auf der falschen Seite der Stadt herausgekommen, und wir sind den Mauern zu nahe. Unter normalen Bedingungen würden wir meiner Ansicht nach für den Marsch etwa drei Stunden brauchen. In vier Stunden beginnt die Morgendämmerung. In einem weiten Umkreis ist nichts zu finden, was man als gute Deckung bezeichnen könnte. Entweder wir gehen zu den Al-Arynaar, oder wir verschanzen uns hier. Es nützt ja nichts, wenn wir den halben Weg schaffen und im Tageslicht geschnappt werden.«

    Er hatte recht, und alle wussten es. Hirad betastete seine Brust. Die Blutung hatte aufgehört, doch er hatte eine Menge Blut verloren. Solange die Schnittwunde nicht wenigstens teilweise verheilt war, konnte er nicht kämpfen. Darrick humpelte immer stärker, und Thrauns Hosenbein war dunkel vor Blut. Vier Stunden reichten nicht aus.
    »Dann müssen wir hierbleiben.«
    »Nein.« Rebraal trat in ihre Mitte. »Das ist zu gefährlich. Jeden Abend kommen hier Vorräte herein.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Wir laufen mit Evunn voraus. Sian wird bei euch bleiben, und ihr geht so schnell wie möglich. Die Krallenjäger werden euch finden. Wir schicken Hilfe. Hilfe der Elfen.«
    »Wir dürfen uns nicht in offenem Gelände erwischen lassen«, wandte der Unbekannte ein.
    »Die Krallenjäger finden euch vorher.«
    Hirad zuckte mit den Achseln. »Was bleibt uns anderes übrig?«
     
    Dystran hatte die blutgetränkten Schuhe gewechselt und Gesicht und Hände von Schweiß und Dreck befreit, bevor er sich mit seinen noch lebenden leitenden Magiern getroffen hatte. Sie sahen so schlecht aus wie Ranyl, der trotz der frühen Stunde am Treffen im kleinen Festsaal teilnahm.
    Der Herr vom Berge betrachtete die müden, erschöpften und bleichen Gesichter. Der Kreis der Sieben war zerstört. Zwei waren getötet worden, einer in den Gängen durch einen Angriff der TaiGethen, ein weiterer vom Raben. Auch Kestys und Gylac waren gefallen, und damit standen die Magier, die in der Dimensionsmagie und der Überlieferung der Elfen die größte Erfahrung besaßen, nicht mehr zur Verfügung. Die Magier, die die Dimensionsverbindung erforscht hatten, fielen nun ebenfalls aus. Sie waren
in Laryons Verteiler niedergemetzelt worden. Die Götter mochten wissen, wie viele andere umgekommen waren. Suarav und Chandyr hatten noch keine Meldung über die toten Kollegwächter und Reservisten gemacht, doch es musste eine beinahe dreistellige Zahl sein.
    Verständlich, dass die Teilnehmer der Versammlung schockiert am Tisch saßen. So große Verluste, verursacht von so wenigen Gegnern. Dystran betrachtete

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