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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Hausgeist an den Flügeln gepackt. Er konnte sich nicht drehen, um die Elfen anzugreifen, entwand sich aber langsam ihrem Griff. Wieder wirkte Denser einen Spruch, allerdings hatte er nicht genug Zeit, noch einmal eine Flammenhand einzusetzen.
    »Da drüben an die Wand.« Er zeigte auf die betreffende Stelle.
    Die Al-Arynaar warfen den Dämon mit dem Gesicht zuerst gegen die Zinnen. Er prallte schwer dagegen, stürzte, drehte sich sofort um und schüttelte den Kopf, um wieder zu sich zu kommen. Denser fing seinen Blick auf, lächelte und wirkte seinen Spruch. Eine genau gezielte Feuerkugel hüllte den kleinen Körper ein. Der Hausgeist kreischte und wollte wegfliegen, konnte gerade noch über die Mauer flattern und stürzte vor den Xeteskianern auf den Boden. Die anderen beiden waren inzwischen geflohen. Signalhörner ertönten, und die Xeteskianer zogen sich zurück.
    Denser setzte sich, um sich zu sammeln. Hirad hockte sich vor ihn. Unten waren jetzt Rufe und eilige Schritte zu hören.
    »Gute Arbeit, Mann aus Xetesk«, lobte ihn der Barbar. »Hast du noch Luft für meinen Drachen?«
    Denser nickte. »Das müsste gehen«, sagte er. »Aber ich würde lieber noch bis morgen warten. Ich bin noch nicht dazu gekommen, die Texte zu lesen. Die Ereignisse haben uns heute Nachmittag überrollt.«

    Hirad nickte, stand auf und streckte eine Hand aus. Denser ergriff sie und ließ sich hochziehen.
    »Ich kann warten. Xetesk müsste für heute bedient sein.«
    »Was ist mit den TaiGethen?«
    »Tja, sie haben ihre Sache gut gemacht; die Xeteskianer haben sich schnell zurückgezogen.«
    Lächelnd kehrte Denser mit Hirad zum Torhaus zurück. Die Xeteskianer räumten auch den Platz vor dem Kolleg und nahmen ihre Verwundeten mit. Die Al-Arynaar sahen mit gespannten Bogen zu und ließen sie ziehen. Darrick nickte zufrieden, als die anderen Rabenkrieger zu ihm kamen.
    Das Pflaster unten war glitschig vor Blut. Denser entdeckte zwei tote Elfen zwischen den Dutzenden und Aberdutzenden toten Xeteskianern. Auch ein Panther war tot, der Elfenpartner lag neben ihm. Er hatte es vorgezogen, neben der gefallenen Kralle zu sterben, statt mit den anderen weiterzuleben. Die Xeteskianer wichen weit zurück und sammelten sich an einem Ort, der vom Kolleg nicht einzusehen war.
    »Heute ist es gut gelaufen«, sagte Darrick. »Morgen wird es schwieriger werden. Ich frage mich, ob wir die Bergung des Herzens nicht noch hinausschieben können. Wir brauchen die Magier, denn mit ihnen können wir meiner Ansicht nach die Oberhand behalten.«
    »Morgen werden wir dann mehr wissen«, sagte Denser. »Erienne sollte bald aufwachen, und dann kann sie uns berichten, was sie gesehen hat. Sonst geht es weiter wie heute. Ich nehme doch an, wir können noch einen ganzen Tag durchhalten?«
    »Tja, das Überraschungsmoment ist jetzt verloren«, erklärte Darrick. »Sie werden die Kavallerie ebenso wie die
TaiGethen nicht mehr aus den Augen lassen. Es dürfte Izack schwerfallen, sich noch einmal unbemerkt anzuschleichen. Chandyr ist kein Dummkopf.«
    »Aber wir können durchhalten?«
    Darrick überlegte einen Augenblick. »Ohne Hilfe aus dem Süden? Nein. Wir werden jedoch so viele von ihnen mitnehmen, wie wir nur können.«
    »Der Rabe, folgt mir«, sagte Hirad. »Lasst uns essen.«

Achtzehntes Kapitel
    Erienne erwachte mitten in der Nacht, fuhr hoch und unterdrückte einen Schrei. Sie hatte von schrecklicher Magie geträumt, und die Schreie der Magie hallten in ihrem Kopf nach. Eine herankriechende Schwärze hatte sie gesehen, die alles verzehrte, was sie berührte, die auch die hellsten Farben dämpfte und die Lieder der jungen Leute erstickte. Sie hatte sich selbst vor den Toren des Kollegs gesehen, wie sie den Niedergang der Magie überwachte und auf die zu ihr gewandten Gesichter hinablachte.
    Zu ihren Füßen waren ihre Kinder gewesen, die sie aus dem Tod zurückgeholt hatte. Jetzt befanden sie sich an einem Ort, wo sie für immer in Sicherheit waren. An ihrer Seite, wo sie sein konnten, was sie selbst war. Das Eine.
    »Still, Liebste, es ist schon gut.« Densers Stimme trug nicht dazu bei, sie zu beruhigen.
    »Das kann ich nicht versprechen«, sagte sie. »Niemand kann das versprechen.«
    »Was denn?«
    »Das würdest du nicht verstehen.« Ihre Stimme klang verbittert. »Lass mich, ich schaffe das schon.«

    »Verschließe dich nicht vor mir«, drängte Denser sie. »Lass mich die Bürde mit dir teilen.«
    »Was könntest du mir schon abnehmen?«, fauchte sie.

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