Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
machen. Lysternier, ihr kommt mit mir. Wir müssen einige Magier erledigen.« Er drehte sich im Sattel um. »Oh, und auch wir werden uns schnell bewegen und rufen. Die Zeit der Heimlichkeit ist vorbei. Los jetzt!«
    Die Truppe rannte den Hang hinauf, Blackthorne galoppierte an der Seite mit. Luke und die anderen Reiter waren schon über die Kuppe hinaus und hielten eilig auf die Dordovaner zu. Blackthorne folgte ihnen und sah bestätigt, was der Späher berichtet hatte. Die Verbündeten bemerkten die Gefahr nicht, die sich von Südosten näherte. Es waren Xeteskianer, die rasch zu ihrem Ziel aufschlossen und von hoch fliegenden Hausgeistern eingewiesen wurden.
    »Auf geht’s!«, rief Blackthorne und galoppierte den langen Abhang hinunter auf die xeteskianischen Reiter zu.
    Bald war er mit dreien seiner eigenen Leute den Fußsoldaten ein gutes Stück voraus. Es kümmerte ihn nicht, wenn er getötet wurde, solange er nur die Sprüche stören konnte, die seiner Ansicht nach bald aufgebaut würden. Er holte rasch auf, doch die Xeteskianer waren noch weit vor
ihm, ihre Hausgeister flogen hoch am Himmel und kreisten über den Verbündeten, die offenbar allmählich unruhig wurden und sich umdrehten.
    Links von ihm raste Luke mit flatterndem Haar dahin und wedelte wild mit einem Arm. Blackthorne glaubte sogar, die Rufe des Burschen zu hören.
    »Komm ihnen bloß nicht zu nahe«, sagte er zu sich.
    Die Xeteskianer stiegen nun ab und stellten sich dicht beisammen auf. Die Schwertkämpfer blieben im Sattel und ritten zum Schutz rings um die Magier herum. Die Lysternier hinter ihm bemühten sich nach Kräften, nicht zurückzufallen, doch er war bereits fünfzig Schritte vor ihnen und entfernte sich weiter.
    Plötzlich hatte er ein starkes Druckgefühl in den Ohren, sein Pferd wurde schlagartig langsamer und drehte den Kopf hin und her, während seine Flanken heftig bebten. Am Himmel erschien eine schwarze Linie, die sich rasch in ein halbes Dutzend Fäden aufspaltete. So entstand ein Stern, der die Wolken anzog und einen dichten, dunklen Wirbel erzeugte.
    »Nein, nein!«, rief Blackthorne und trieb sein scheuendes Pferd weiter an.
    Ohne auf die Schmerzen in den Ohren zu achten, stieg Blackthorne ab und rannte auf die Reiter zu, deren Pferde sich ebenso unwohl fühlten wie sein eigenes. Die Pferde der Magier waren längst durchgegangen und hatten sich in Sicherheit gebracht.
    Blackthorne konnte unten am Hang das Lager der Verbündeten beobachten. Männer rannten in alle Richtungen oder sprangen auf scheuende Pferde. Die Menschen stoben auseinander. Eine halbe Meile von ihnen entfernt hatte auch Luke anhalten müssen.
    Über ihnen öffnete sich der Stern wie die Blüte einer bösen
Blume. Einen Herzschlag lang hoffte Blackthorne, der Spruch habe versagt. Kein Blitz zuckte, kein interdimensionaler Energiestoß fuhr herab. Dies war jedoch kein Blauer Sturm, und im nächsten Moment zwang ihn ein schrilles Pfeifen in die Knie. Es nahm ihm jede Kraft und trübte seinen Blick.
    Er presste die Hände auf die Ohren, konnte das Geräusch aber nicht dämpfen. Ein Blick nach vorn zeigte ihm, dass er noch zu den Glücklichen gehörte. Das Lager der Verbündeten war das Hauptziel gewesen, und dort entfaltete der Spruch seine ganze entsetzliche Wirkung. Der Fluss wallte auf und schäumte, Blumen und Büsche wurden zu Boden gedrückt, die Blätter und Blüten flogen davon, als risse sie eine unsichtbare Hand ab.
    Und erst die Männer und Pferde. Oh, ihr guten Götter, die Männer und Pferde. Sie fielen um wie die Bäume, vor denen sie standen, und wanden sich vor Schmerzen am Boden. Wer noch dazu in der Lage war, schrie und kreischte. Es schien unmöglich, doch es sah aus, als wüchsen sie und blähten sich in ihren Kleidern auf. Männer heulten und keuchten, Pferde keilten aus, Bäume bekamen Risse, ihre Blätter fielen wie im Herbst, und wenn der innere Druck zu stark wurde, zerplatzten sie.
    Als würde alles von innen heraus explodieren, flogen Fleischstücke, Knochen, Holzspäne und Hautfetzen herum. In einer rosa gefärbten Wolke schossen die Trümmer umher, und der Spruch brach immer noch nicht ab, sondern riss jetzt sogar den Boden auf und warf Steine und Erdklumpen hoch in den Himmel, ehe er endlich nachließ.
    Sofort ebbten auch die Schmerzen ab, und Blackthorne wurde von wilder Wut gepackt. Er richtete sich auf und rief seine Männer zu sich. Sobald sie standen und bereit waren, griff er an. Sie brüllten ihren Zorn und ihren

Weitere Kostenlose Bücher