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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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unten auf, während der Hausgeist kichernd und lachend sofort wieder emporstieg.
    »Wir müssen sie fangen und festhalten«, rief Denser über die Schulter zurück. Inzwischen war er nur noch zwanzig Schritte vom Kampfgeschehen entfernt. »Ich bereite die Sprüche vor.«
    Vier Hausgeister nahmen am Angriff teil und flatterten um die Elfen herum. Fast alle Al-Arynaar, unter ihnen auch Rebraal, hatten die Bogen fallen lassen und sich mit Kurzschwertern oder Messern bewaffnet. Die übrigen Bogenschützen mussten sich unterdessen um die Gefahr von unten kümmern und darauf vertrauen, dass ihre Gefährten die Hausgeister davon abhielten, sie über die Mauer zu werfen.
    Thraun, Hirad und der humpelnde Unbekannte, alle mit
Dolchen bewaffnet, überholten ihn und gesellten sich zu den Al-Arynaar. Hirad rief einige Anweisungen zu Rebraal hinüber, der mit seiner kurzen Klinge komplizierte Manöver über dem Kopf ausführte, um die dicht über ihnen kreisenden Hausgeister abzuhalten. Denser baute eine Flammenhand auf.
    »Einen nach dem anderen«, rief der Unbekannte den Rabenkriegern zu. »Zuerst den mit dem roten Abzeichen auf der Stirn.«
    Denser stellte sich in die Mitte der Rabenkrieger, die einen losen Kreis um ihn gebildet hatten. Hirad war der unbefestigten Kante auf der Hofseite gefährlich nahe, machte sich aber, wie es seinem Wesen entsprach, größere Sorgen um seine Freunde als um seine eigene Lage. Er stach nach oben und traf die ausgestreckte Kralle eines Hausgeists, der sich in der Luft überschlug und erschrocken kläffte. Verletzen konnten sie die Hausgeister zwar nicht, aber das hieß nicht, dass die Dämonen keine Schmerzen empfanden.
    »Bleibt dicht zusammen«, warnte der Unbekannte.
    Er griff nach oben und wollte einen Fuß packen, verfehlte ihn aber. Neben ihm sprang Thraun hoch und versuchte es ebenfalls. Der Schwanz des Hausgeistes zuckte und zerkratzte ihm den Handrücken.
    »Vorsicht, Thraun.« Denser hatte Mühe, seine Konzentration zu halten.
    Thraun knurrte, stieß das Messer nach oben und packte ein zweites Mal zu. Dieses Mal erwischte er den peitschenden Schwanz und zerrte den tretenden, kratzenden und kreischenden Hausgeist herunter.
    »Halte ihn fest, halte ihn!«, rief der Unbekannte.
    Die Rabenkrieger warfen sich auf das affengroße Wesen und versuchten verzweifelt, eine Hand oder eins der zuckenden Beine festzuhalten, den Kopf mit dem schnappenden
Maul, die bebende Brust oder die Flügel, die gegen den Boden schlugen. Denser konnte nur zuschauen, weil er sonst die Konzentration verloren hätte. Der Dämon, der viel stärker war, als man es seiner Größe nach vermutet hätte, kämpfte um sein Leben und um das seines Meisters.
    Der Hausgeist verpasste Hirad einen Kratzer auf der Innenseite eines Arms, doch der Barbar wehrte sich sofort und versetzte dem Hausgeist einen Faustschlag mitten ins Gesicht, sodass dessen Schädel gegen die dicke, hölzerne Brustwehr prallte. Der Unbekannte kniete bereits auf den Beinen des Dämons und versuchte, einen Flügel zu packen, während Thraun, den Schwanz in einer Hand haltend, zusätzlich den rechten Arm zu erwischen versuchte.
    »Lasst ihn ja nicht los«, ermahnte Hirad sie. Er schlug noch einmal zu, obwohl seine Brustverletzung stark schmerzte. Das unermüdliche Biest knurrte wütend.
    Die anderen drei Hausgeister wollten ihrem gefangenen Artgenossen zu Hilfe kommen. Die Elfen, die jetzt außer Gefahr waren, sammelten sich jedoch rasch wieder, um sie abzuhalten oder noch einen zu fangen. Eine Kralle fuhr durch Densers Haare, der Angriff konnte seine Konzentration aber nicht stören. Der Rabe hatte den Hausgeist beinahe im Griff, der unablässig Gift und Galle spie und ihnen allen den Tod verhieß.
    Hirad verdrehte ihm einen Arm, der Unbekannte hielt den Flügel fest, und Thraun legte ihm eine Hand auf den Schädel, um den Kopf ruhig zu halten.
    »Festhalten«, schnaufte Denser. Rasch kniete er nieder und versuchte, den freien Gliedmaßen zu entgehen, die zuckend ein Ziel suchten.
    »Denser«, leierte der Hausgeist. »Eines Tages werde ich dich töten. Lass mich los. Deine Rabenseele wird mich mit Kraft erfüllen, und du sollst leiden …«

    »Gib Ruhe.« Denser presste dem Hausgeist eine Hand auf den Mund, schickte die Flammenhand in seinen Schädel und hielt fest, während das Mana-Feuer dem Leben des Dämons ein Ende setzte. »Einer erledigt, ein Magier dazu. Der nächste.«
    »Denser!«
    Es war Rebraal. Nur wenige Schritte entfernt hatten sie einen

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