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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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aufgesprungen und sofort weitergerannt.

    Die vor ihnen gruppierten Magier waren immer noch gut geschützt. Deren Leibwächter drehten sich gerade um und hoben Bogen und Schwerter. Rechts von Auum knurrte ein Pantherweibchen der Krallenjäger und sprang los; der Partner war zwei Schritte hinter ihr und stach einem Bogenschützen die Finger in den Hals, duckte sich unter einem ungenauen Hieb hindurch und biss einem anderen ins Gesicht. Er zerrte den kreischenden Mann zu Boden und riss ihm mit den Fingernägeln das Fleisch von den Wangen.
    Auum rief Evunn und Duele zu sich. Auch die anderen Zellen folgten seinem Ruf, bedrängten die Flanke der Xeteskianer und warteten auf den Ruf der Krallenjäger, sich zurückzuziehen.
     
    Denser beobachtete den mit atemberaubender Geschwindigkeit vorgetragenen Angriff der TaiGethen. Mit fließenden, schnellen Bewegungen drangen sie tief in die xeteskianischen Verbände ein, ehe die Gegner auch nur die leiseste Idee hatten, wie sie sich gegen diese Kämpfer verteidigen konnten. Für Bogenschüsse waren die Elfen viel zu nahe, die Magier konnten nichts ausrichten, und die Schwertkämpfer wurden in Stücke gerissen und wussten nie, woher der nächste Schlag kommen würde.
    Die zweite Gruppe hatte ihren Angriff eingestellt. Keine Sprüche schlugen mehr gegen die Tore und Mauern, und die Kämpfer warfen nervöse Blicke nach links. Die Hauptleute drängten sie, sich zu konzentrieren, doch der Ansturm der TaiGethen und der Krallenjäger zog sie in ihren Bann.
    Wie alle Rabenkrieger beobachtete auch Denser vor allem Auum. Er war so anmutig und präzise, und mit Duele und Evunn an seiner Seite schien er unbesiegbar. Natürlich fürchteten sie sich vor der Geistschmelze, die Evunn schon
einmal getroffen hatte, doch das hielt sie nicht davon ab, ihren Angriff fortzusetzen. Denser wusste allerdings auch, dass dieser Spruch nicht eingesetzt werden konnte. Nur die Magier, die von den TaiGethen angegriffen wurden, waren nahe genug, hatten aber nicht genug Ruhe, den Spruch zu wirken.
    Hin und wieder fiel es ihm schwer, Auums Bewegungen zu verfolgen. Er zählte mit. Der Anführer der TaiGethen duckte sich und schlug zu, sprang hoch, um einem Hieb auszuweichen, und war sogar noch aufmerksam genug, im Fallen ein Bein zu strecken, um das Kinn eines Feindes zu zerschmettern. Er landete auf einem Bein und wirbelte herum, zog dem nächsten Gegner die Klingen über die Brust, stieß mit fast der gleichen Bewegung dem dritten den Ellenbogen in die Kehle und versetzte dem vierten Feind einen Kopfstoß, bevor er den nächsten Schritt machte und die nächsten Xeteskianer angriff.
    Denser hatte bis sechs gezählt.
    Doch nicht alles verlief nach Plan. Hinter dem Kolleg wurde die lysternische Kavallerie vertrieben. Ihre Hufschläge verhallten in der Ferne. Einige Verteidiger jubelten noch über den erfolgreichen Angriff, doch bald waren schon wieder Warnrufe zu hören. Als er sich von den spektakulären Kämpfern unter ihm abwandte, sah er den Grund. Die Hausgeister kreisten nicht mehr, sondern stießen herab, und weder die Elfen, die in der Nähe standen und warteten, noch die Wächter, die sich verstreuten, konnten ihnen etwas anhaben.
    »Der Rabe!«, rief er. »Es gibt Ärger!«
    Er wartete nicht, ob sie folgten, sondern rannte auf der Mauer entlang zur anderen Seite des Kollegs. Er war nicht der Einzige, der die Gefahr bemerkt hatte. Elfen liefen vor ihm, Wächter brachten sich in Sicherheit. Hinter Denser
brüllte der Unbekannte, sie sollten die Stellung halten, doch von unten flogen Pfeile, Armbrustbolzen und Sprüche gegen die plötzlich unverteidigten Mauern.
    Denser schützte im Laufen den Kopf mit einer Hand und hörte, wie rings um ihn Pfeile gegen den Stein schlugen. Einmal spürte er sogar einen Luftzug, als ein Pfeil sein Gesicht nur knapp verfehlte. Heißer Regen fiel, ging jedoch harmlos hinter ihm nieder. Wieder wurde eine Feuerkugel abgeschossen.
    »Runter!«, brüllte Hirad.
    Denser warf sich auf dem Wehrgang zu Boden. Die Hitze der Feuerkugel versengte die Haare auf seinem Handrücken, als sie unten in den Hof fiel. Sofort sprang er wieder auf, blickte nach vorn und sah den ersten Hausgeist zuschlagen. Er prallte schwer gegen einen Bogenschützen der Al-Arynaar und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Der Elf hob die Hände, um den Dämon von seinem Gesicht abzuhalten, doch das Biest war schnell herabgestoßen und verfügte über enorme Kräfte. Beide stürzten von der Mauer. Nur der Elf schlug

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