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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ihm.« Sie suchte nach ihren Schuhen und einem Schal, den sie sich um die Schultern legen konnte.
    »Ich liebe dich, Erienne.«
    »Vergiss das ja nicht.«
     
    Die Neuigkeiten waren so gut, wie Blackthorne es sich nur hätte wünschen können. Die Kommunion zwischen den
dordovanischen Magiern hatte ihm Gewissheit verschafft, dass etwa zweihundertfünfzig Kämpfer nach Julatsa marschierten. Mit denen, die er bei sich hatte, waren sie dreihundert und konnten den Gegnern den entscheidenden Schlag versetzen.
    Ein Magier der lysternischen Kavallerie hatte in den frühen Morgenstunden außerdem die Nachricht übermittelt, dass das Kolleg noch stand und Izack so bald wie möglich einen weiteren Angriff auf die Xeteskianer wagen wollte. Deren Kavallerie war zwar stärker, aber die Xeteskianer hatten am vergangenen Tag die Schlacht verloren und lagerten im Süden außerhalb der Stadt. Daher sollten die Verbündeten von Norden oder Westen her in die Stadt eindringen.
    Die Morgendämmerung hatte noch nicht begonnen, als Blackthorne die müden, aber willigen dordovanischen und lysternischen Kämpfer und Magier weckte. Mit ihnen ritten seine paar eigenen Männer, deren Kampfgeist erheblich gestiegen war, seit ihre Wunden verheilt waren und die Schmerzen nachgelassen hatten. Einen besseren Augenblick, den Marsch zu beginnen und anzugreifen, würde es nicht geben. Er wollte den Treffpunkt eine Meile westlich der Stadt pünktlich erreichen.
    Sie marschierten leise und näherten sich der schlafenden Kollegstadt, während die Sonne über den Horizont stieg. Die Feinde mussten nahe sein. Doch die Freunde waren noch näher und mussten bald in Sicht kommen.
    »Es könnte ein großer Tag für uns werden, Luke«, sagte Blackthorne. »Falls der Rabe es schafft, das Kolleg den Morgen über zu halten, können wir die Feinde angreifen. Noch ist der Krieg nicht verloren.«
    »Ich habe gebetet, dass wir nicht zu spät kommen, Mylord«, sagte Luke. Er lächelte, sein junges Gesicht strahlte und war voller Leben.

    »Irgendwann wird jedes Gebet erhört. Vielleicht sind heute wir die Glücklichen.«
    Blackthorne führte seinen bunt zusammengewürfelten Haufen einen sanften, bewaldeten Abhang hinauf. Von der Hügelkuppe aus sollten sie Julatsa sehen können. Er hoffte auch, sie könnten erkennen, wo die Verbündeten lagerten, denn er sehnte sich danach, zur Abwechslung mal wieder eine verbündete Armee vor sich zu haben.
    Je weiter sie gingen, desto häufiger ermahnte Blackthorne die Männer, leise zu sein. Mit einer Hand hielt er das Zaumzeug seines Pferds, mit der anderen drückte er das Schwert an die Hüfte, damit es nicht klirrte. Es wäre gefährlich, unversehens auf einen Feind zu stoßen, mit dem sie nicht rechneten. Seine Späher, die wenigen, die er entbehren konnte, hatten jedoch berichtet, in einer Meile Umkreis drohe keine Gefahr, seit sie vom letzten Rastplatz aufgebrochen waren.
    Inzwischen waren die Späher zurückgekehrt und nur noch hundert Schritte voraus. Den letzten konnte Blackthorne sogar noch sehen, als er die Hügelkuppe erreichte. Plötzlich duckte sich der Mann und ging eilig in Deckung. Sofort ließ Blackthorne seine Truppe anhalten. Die Männer kannten ihn gut genug, um seinem Befehl augenblicklich Folge zu leisten. Er musste nicht lange warten, bis der Späher wieder auftauchte, den Abhang herunterrannte und schlitternd vor ihm anhielt.
    »Mylord«, keuchte der Mann.
    »Immer mit der Ruhe«, antwortete Blackthorne. »Was hast du gesehen?«
    »Die Verbündeten sind nicht weit vor uns, sie befinden sich höchstens eine Meile entfernt am Ufer des Flusses Talaat. Die Stadt ist nahe. Doch andere Truppen nähern sich ihnen. Ich bin nicht sicher, würde aber sagen, dass es sich
um xeteskianische Magier handelt. Es sind nicht viele, sie bewegen sich jedoch sehr zielstrebig. Mylord, ich würde mein Leben darauf verwetten, dass sie angreifen wollen.«
    »Sind unsere Verbündeten zahlenmäßig überlegen?«
    »Zehn zu eins, Mylord.«
    »Dann …« Blackthorne sprach nicht aus, was er dachte. Es lag auf der Hand. Er wandte sich an seine Männer. »Die Verbündeten sollen mit einem Spruch angegriffen werden. Teilt euch der Einfachheit halber nach Kollegien auf. Dordovaner, lauft hin und warnt sie, aber kommt ihnen nicht zu nahe. Luke, du begleitest sie. Nimm vier von unseren Leuten mit und reite, so schnell du kannst. Vielleicht sehen sie dich nicht früh genug, deshalb müssen hinter dir Dordovaner folgen, die ordentlich Lärm

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