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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Himmel zurückgelassen habt. Ich will meinen Spruch in Bereitschaft haben, ob mit Euch oder ohne Euch. Denn wenn ich morgen Abend meinem lieben Freund Ranyl die letzte Ehre erweise, dann will ich Frieden haben und keine Horde von Wesmen-Ungeziefer vor der Nase, das mir die Türen einschlagen will.« Dystran lächelte schmal, als er die Wut in Sharyrs Augen sah. »Ich hoffe, ich habe mich deutlich ausgedrückt.«
     
    Das Dorf Cuff war eine Ansammlung von etwa fünfzig Häusern und Gehöften, die in einem flachen und geschützten, von Bäumen umgebenen Tal lagen. Im ganzen Tal wanderte grasendes Vieh frei umher, und auf der fruchtbaren Erde spross das Korn. Wenn man den Ort betrachtete, war sofort klar, dass die Stürme des Nachtkindes ihn kaum berührt hatten. Die Idylle passte überhaupt nicht zur Situation im übrigen
Balaia, wo Krieg herrschte und viele Menschen ihre Heimat verloren hatten.
    Bauern arbeiteten auf den Feldern, hier und dort warf ein Fischer am frei strömenden Fluss vor dem Dorf die Netze aus, und einige Männer auf Pferden kontrollierten die Grenzen und bewachten die Hügelkuppen im Osten und im Westen. Zwei primitive Wachtürme standen zu beiden Seiten des Dorfs und schützten im Norden und im Süden die einzige Straße.
    Der Rabe näherte sich im gemächlichen Trab, die Elfen liefen in der Spätnachmittagssonne neben ihnen. Die Krallenjäger waren verschwunden. Hirad vermutete, dass sie bereits im Windschatten der Nutztiere und Pferde waren. Vermutlich jagten sie südlich im Wald.
    »Die Zeiten sind schwer, und die Menschen sind verzweifelt«, sagte der Unbekannte. »Es hätte auch uns treffen können. Der Rabe, wir wollen behutsam vorgehen.«
    »Wie schätzt ihr die Wächter ein? Söldner oder Leute aus dem Ort?«
    »Soldaten«, sagte Rebraal. »Gut bewaffnet und an den Kampf mit voller Rüstung gewöhnt.«
    »Wahrscheinlich kennen wir sie sogar«, sagte Hirad.
    »Das ist nicht unbedingt vorteilhaft«, erwiderte der Unbekannte. »Wir wollen auf der Hut sein, aber nicht so aussehen, als wären wir übermäßig wachsam.«
    Eine Belohnung war ausgesetzt, die jeder beanspruchen konnte, der den Raben fing und nach Lystern oder Dordover brachte. Wahrscheinlich sogar eine sehr hohe.
    »Ich halte meine Hand so weit vom Schwert entfernt, dass ich nichts mehr ausrichten kann, falls es Ärger gibt«, sagte Hirad.
    »Du weißt genau, was ich meinte.«
    Hirad lächelte und blickte vielsagend zu den TaiGethen,
die geschmeidig neben ihnen liefen. Auch ohne bemalte Gesichter schienen sie völlig bereit, es mit jedem Gegner aufzunehmen. Aus jeder Pore strahlte Kampflust.
    Sie beobachteten die Söldner, die sich am Ausgang des Dorfs versammelten, um sie zu erwarten. Es war kein besonders bedrohliches Manöver, zeigte aber dennoch die Entschlossenheit der Männer.
    »Es sind sieben. Vier Schwertkämpfer, jeweils zu zweit, auf Pferden. Dahinter noch drei, zwei Magier und ein Bogenschütze«, sagte Rebraal.
    »Hirad, achte auf die rechte Flanke. Rebraal, Auum, ihr passt auf, ob noch andere zu ihnen stoßen. Ich bleibe links. Thraun, du unterstützt mich, Darrick geht zu Hirad. Denser, bereite einen harten Schild vor, Erienne, Spruchschild.«
    Die Anweisungen des Unbekannten beruhigten sie und halfen ihnen, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. Keine Hand tastete nach einer Waffe, und doch hatte sich jeder sein Ziel ausgesucht. Es reichte aus.
    Als sie noch zwanzig Schritte entfernt waren, ertönte eine laute Stimme. Auf den Feldern und am Fluss rührte sich keine Hand mehr.
    »Steigt ab und lauft, Fremde.«
    Ein kurzes Zögern.
    »Tut, was er sagt«, sagte der Unbekannte. Der Rabe stieg ab. Dann murmelte er: »Achtet auf den Mann links außen, er hat die Hand am Schwert. Der Bogenschütze hat seine Waffe gespannt und ist bereit. Der Rabe, keine Reaktion. Sie sind nicht unsere Feinde. Noch nicht.«
    Sie wurden langsamer, die Elfen blieben dicht hinter ihnen, weil sie wohl spürten, dass ihre Gegenwart sonst als Bedrohung empfunden worden wäre. Der Unbekannte ließ den Raben fünf Schritte vor dem ersten Söldner anhalten, der anscheinend der Anführer war.

    »Was sollen wir nun tun?«, fragte der Unbekannte.
    »Sagt mir, was Ihr hier zu schaffen habt.«
    »Wir suchen Essen und Unterkunft für die Nacht. Ställe für die Pferde und Vorräte für die Weiterreise morgen früh. Wir können für alles bezahlen, was wir brauchen.«
    Der vorderste Mann beäugte sie in aller Ruhe, und auf den Elfen verweilte sein Blick

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