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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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etwas länger. Hirad ergriff die Gelegenheit, seinerseits die Söldner einzuschätzen. Sie schienen fähige Kämpfer zu sein. Selbstbewusst und entspannt. Hirad zog die Augenbrauen hoch. Einer der Magier war ein Elf. Erinnerungen wurden wach.
    »Essen ist knapp, die Preise sind hoch«, sagte der Anführer der Söldner. Er war ein großer Mann, der ein Zweihandschwert auf dem Rücken trug.
    Der Unbekannte zuckte mit den Achseln. »Wir können bezahlen, was wir brauchen.«
    Der Anführer nickte. »Wir werden sehen. Ihr dürft passieren. Sucht Euch Zimmer, wo Ihr sie finden könnt. Ich würde meinen, dass Ihr da drüben in Ferrans Scheune und Haus die besten Aussichten habt. Wir halten uns hier an die Nachtruhe, wenn Ihr versteht, was ich meine.«
    »Vollkommen«, erwiderte der Unbekannte und entspannte sich. »Wir stellen keine Bedrohung für Euch dar. Wir sind nur auf der Durchreise.«
    »Dann seht zu, dass es so bleibt. Noch etwas. Ihr werdet Eure Schwerter im Dorf nicht aus der Scheide ziehen. Wir sind eine friedliche Gemeinschaft.«
    »Aber es war nicht immer so, was?«
    Der Anführer schüttelte den Kopf und winkte seinen Männern, den Durchgang freizugeben, ehe er weitersprach.
    »Hier sind viele Flüchtlinge aus dem Magierland vorbeigekommen, und vor ihnen kamen sogar Leute aus Korina
weit im Osten und aus Arlen im Süden.« Er hielt inne. »Nicht alle waren bereit, ein ›Nein‹ hinzunehmen. Deshalb sind wir jetzt hier.«
    Die Rabenkrieger führten ihre Pferde ins Dorf und hielten auf das Gehöft am östlichen Rand zu, das der Söldner ihnen empfohlen hatte. Die Elfen folgten ihnen, ihr Misstrauen war nicht zu übersehen.
    »Was hältst du davon?«, fragte Hirad.
    »Nun, ich habe die Gesichter nicht erkannt«, sagte der Unbekannte, »und offensichtlich haben sie auch uns nicht erkannt, was ich als Segen empfinde. Ich glaube, wir sollten uns hier bedeckt halten.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hirad. »Die ganze Situation gefällt mir nicht. Denk doch mal drüber nach. Söldner lassen sich sehr gut bezahlen, um für die Kollegien zu kämpfen oder die Barone zu verteidigen. Aber dieser Haufen? Wie können sie an einem Ort wie diesem genug verdienen, damit es sich für sie lohnt?«
    »Frag doch einfach den Bauern«, schlug Denser vor.
    »Das werde ich tun. Aber vorher müssen wir uns einrichten.«
    Sie hatten nicht viel Platz, kamen aber gut zurecht. Denser und Erienne bezogen das einzige freie Zimmer im Bauernhaus, wo Ferran Stroh und Decken für sie auslegte. Die anderen konnten in den beiden Scheunen übernachten. Eine diente als Kornspeicher, die andere war in Stallungen und einen Heuboden unterteilt. Es reichte ihnen aus, aber der Preis war eine Unverschämtheit.
    Der Rabe und Rebraal versammelten sich an Ferrans großem Küchentisch, sobald ihre Pferde abgesattelt waren und Auum und seine Tai sich verabschiedet hatten. Es gab nicht genügend Sitzplätze für alle, doch sie konnten sich immerhin bequem anlehnen und den dicken Gemüseeintopf
und das harte Roggenbrot essen, das Ferrans Tochter ihnen servierte. Das Mädchen war noch kaum eine Jugendliche zu nennen und hatte doch schon Augen, die ein langes, hartes Leben gesehen hatten.
    Ferran war ein humorloser Mann in mittleren Jahren. Seine Hände waren schwielig und rissig nach vielen Jahren Arbeit mit der harten, kalten Erde. Seine Brust war tonnenförmig, und seine Augen lagen tief im faltigen Gesicht.
    »Da habt Ihr wohl eine lange Reise vor Euch, was?«, fragte er seine Gäste.
    »Ziemlich lang, in der Tat«, stimmte Darrick zu. Trotz der Reise schaffte es Darrick, immer noch adrett auszusehen. Er hatte sich den Straßendreck aus dem jungen Gesicht gewischt und den Staub aus den braunen Locken geschüttelt.
    Ferran nickte, da ihm die Antwort des Generals anscheinend alles verraten hatte, was er wissen wollte. »Tja, es wird eine angenehme Nacht werden, es gibt keinen Ärger.« Seine Augen funkelten. »Wir werden gut beschützt.«
    »Das haben wir gesehen«, sagte Hirad. Er beugte sich vor, legte die Arme auf den Tisch und verschränkte vor seiner Schale die Finger. »Dann behandeln sie Euch gut, ja?«
    »Wie bitte?«
    »Ihr habt sie in Dienst genommen«, erklärte Hirad. »Bekommt Ihr, was Ihr erwartet habt?«
    Ferran dachte über die Frage nach, aller Augen ruhten auf ihm.
    »Sie sorgen dafür, dass wir am Leben bleiben«, erklärte er. »Man hat uns überfallen. Dreimal. Sie haben uns Schutz angeboten für eine Gegenleistung.«
    »Welche denn?«, fragte

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