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Die Leibwächterin (German Edition)

Die Leibwächterin (German Edition)

Titel: Die Leibwächterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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Paskewitsch und dessen Killern gesprochen? Machten Paskewitsch und Wasiljew gemeinsame Sache? Meines Wissens hatte Paskewitsch immer unter dem Schutz des Kreml gestanden, von Kontakten zu Aufständischen hatte Anita nie etwas erwähnt. Und Usko Syrjänen mochte zwar finnische Politiker schmieren, damit die Bebauungspläne nach seinen Wünschen abgeändert wurden, aber russische Terroristen würde ein finnischer Geschäftsmann mit Sicherheit nicht finanzieren. Das wäre ökonomischer Selbstmord; wenn so etwas ruchbar würde, hätten Syrjänens Einkaufszentren und Vergnügungsparks bald leer gestanden, denn die finnischen Konsumenten wollten solche Aktivitäten keinesfalls unterstützen.
    Hatte Anita gewollt, dass ich mich statt auf Paskewitsch nun auf den mir unbekannten Boris Wasiljew konzentrierte? Oder sollte ich diesem Wasiljew die Hiidenniemi-Papiere übergeben? Es war mir schon gefährlich genug erschienen, Paskewitschs Handlangern gegenüberzutreten, aber wenn ich es mit einem ausgewachsenen Terroristenboss zu tun bekäme, steckte ich wirklich in der Bredouille. Ich kannte mich in der Politik nicht gut genug aus, um abschätzen zu können, welche Leute tatsächlich Terroristen waren und welche nur als solche dargestellt wurden. Die Benennungen hingen davon ab, wer jeweils an der Macht war. Auch wenn Marina Andrejewna Helenas Freundin war, konnte sich ihre Webzeitung irren.
    Mein Handy, das ich auf lautlos geschaltet hatte, leuchtete auf. David rief an.
    «Hallo, Hilja. Du bist also noch wach, obwohl es in Finnland schon fast zwei Uhr ist. Hier in Spanien geht man spät schlafen, obendrein ist heute Samstag.» Davids Stimme klang, als habe er mehr als nur ein paar Drinks zu sich genommen.
    «Ich feiere das Wochenende, indem ich allein in meiner Wohnung hocke und arbeite. Sagt dir der Name Boris Wasiljew etwas?»
    Ein kurzes Zögern und ein rascher Atemzug verrieten mir, dass ich David überrascht hatte. Aber ich hielt es für notwendig, das Risiko einzugehen. Ich wollte wissen, ob Europol sich für Wasiljew interessierte oder ob er nur in Russland ein großer Fisch war.
    «In welchem Zusammenhang bist du auf den gestoßen?» David versuchte nicht zu verbergen, dass ihm der Name etwas sagte.
    «In Unterlagen, die Anita Nuutinen hinterlassen hat. Wasiljew hatte sie gebeten, sein Strohmann zu sein.»
    «Generell oder bei einem bestimmten Geschäft?»
    «Ich werde aus den Papieren nicht ganz schlau. Du weißt also, wer er ist?»
    «Ich kenne Boris Wasiljew, aber wer er wirklich ist, steht auf einem anderen Blatt. Er ist vor einigen Jahren aus dem Nichts aufgetaucht.»
    «Und du bist bei deiner geschäftlichen Tätigkeit auf ihn gestoßen?»
    David schwieg eine Weile. Im Hintergrund war Stimmengewirr zu hören, aber ich konnte nicht ausmachen, in welcher Sprache geredet wurde.
    «Liebe Hilja, Wasiljew ist ein ausgesprochen unangenehmes Gesprächsthema. Aber für Anita dürfte es nicht unbedingt von Vorteil gewesen sein, dass er sich mit ihr in Verbindung gesetzt hat. Bisher haben nur wenige gewagt, seine Angebote abzulehnen. Hat Anita sich geweigert?»
    «Ja. Ist es warm dort?»
    «Heute war es etwas kühler, nur sechzehn Grad, und stürmisch. Ich musste drinnen zu Abend essen. Magst du Meeresfrüchte? Hier gibt es den besten Hummer der Welt.»
    Unser Gespräch wurde zum harmlosen Geplauder über Essen und Landschaften, und David wollte es ganz offensichtlich auf dieser Ebene belassen. Ich sehnte mich so sehr nach ihm, dass ich das Gefühl hatte, in Stücke gerissen zu werden. Er sagte, er komme früher als erwartet nach Finnland zurück, schon am Dienstag. Nur noch drei Nächte. Ich schnurrte am Telefon wie ein Luchs, und auch nachdem wir endlich Schluss gemacht hatten, klang mir Davids Stimme noch im Ohr. Wie konnte ich einen Mann lieben, der mich ständig belog? Lief ich in dieselbe Falle wie meine Mutter, tat ich mich mit einem unberechenbaren Partner zusammen, dem zu vertrauen lebensgefährlich sein konnte?
    Onkel Jari hatte sich geweigert, mit mir über Keijo Suurluoto zu sprechen. Seinen versteinerten Hass hatte er auch mir eingepflanzt. Nur Seppo Holopainen, der in Tuusniemi mit meiner Mutter und meinem Onkel zur Schule gegangen war, hatte einmal angedeutet, meine Mutter sei leichtfertig gewesen und habe meinem Vater Grund zur Eifersucht gegeben. Ich wusste nicht einmal, wo ich mit meiner Mutter gewesen war, woher wir an jenem Abend kamen, an dem Keijo Suurluoto sie tötete. Offenbar hatte sie vorgehabt, ihn

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