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Die Leibwächterin (German Edition)

Die Leibwächterin (German Edition)

Titel: Die Leibwächterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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geraten. Ich konnte natürlich nicht sicher sein, ob Laitio Helena geglaubt hatte, aber das spielte keine Rolle. Und ich durfte jetzt auch keine Freudentränen vergießen, weil Monika mir vertraute. Es war Zeit, zu handeln.
    Ich erklärte Helena, weshalb sie einige Tage lang untertauchen musste. Sie schnaubte, sie könne nicht einfach im Parlament fehlen. Die Medien beobachteten Kommen und Gehen der Abgeordneten genau. Informationen über den Gesundheitszustand fielen zwar unter den Schutz der Privatsphäre, doch würde es sicher schon bald öffentliche Spekulationen über ihre mysteriöse Erkrankung geben. Ich fragte, ob der Betriebsarzt keinen Hausbesuch machen könne.
    «Du stehst infolge der Entführung unter Schock. Das darf der Arzt doch nicht publik machen. Und weil du noch krank bist, melde ich der Polizei die Entführung. Hast du die Telefonnummer des Arztes?»
    «Fragen wir lieber Krista, meine Hausärztin. Aber ich darf sie doch selbst anrufen? Ich kenne sie schon lange, wir verstehen uns gut, und ich möchte sie nicht mehr beschwindeln als unbedingt nötig.»
    Die Ärztin kam am frühen Abend. Während sie Helena untersuchte, kaufte ich Lebensmittel für einige Tage und einen Kommunikator mit eingebautem WLAN. Er war unglaublich teuer, aber Helena würde ihn brauchen, wenn sie isoliert in meinem Sommerhaus hockte. Ich ließ das Gerät auf den Namen Reiska Räsänen registrieren. Dann übermittelte ich Laitio die Bitte, mich anzurufen. Sobald Helena ihr ärztliches Attest bekommen hatte, machten wir uns auf den Weg zu meinem Sommerhaus. Ich hatte dem Autoverleih mitgeteilt, dass ich den Wagen vorläufig noch behalten würde. Er erleichterte das Leben, und ich glaubte nicht, dass Paskewitschs Leute Gelegenheit gehabt hatten, das Kennzeichen zu notieren. Aber selbst wenn – Informationen über den derzeitigen Halter würde der Autovermieter wohl nur an die Polizei weitergeben.
    «Ich habe dir in Kopparnäs nicht die ganze Wahrheit gesagt. Das Ferienhaus steht nicht in Stävö, sondern in Talludden. Es liegt sehr ruhig, dort kommen nur Elche und gelegentlich mal Wanderer vorbei. Willst du deinem Sohn mitteilen, dass du eine Weile nicht zu erreichen bist? Man sollte eigentlich meinen, er hätte schon längst versucht, dich anzurufen, um über die Wahl zu reden.»
    «Aapo ist auf einem Lehrgang in Rom und kommt erst nächste Woche zurück. Er wird mich nicht vermissen.»
    Was Paskewitsch über David gesagt hatte, brannte mir immer noch auf der Seele. Umso mieser fühlte ich mich, als ich nach unserer Ankunft im Ferienhaus eine SMS von David bekam.
    «Liebste Hilja, ich komme morgen nach Finnland. Wann können wir uns treffen? Mit großer Sehnsucht und Zärtlichkeit, David.»
    Hätte ich diesen Worten nur glauben können! Es schüttelte mich vor Abscheu, als ich ebenso liebevoll antwortete. «Liebster David! In den nächsten Tagen bin ich sehr beschäftigt, aber am Donnerstag könnte es klappen. Wie wäre es mit dem Gasthaus in Kopparnäs? Es gefällt mir noch besser als das Hotel Torni, es passt zu einem Mädchen vom Land. In Liebe, Hilja»
    Hätte ich David wirklich geliebt, hätte ich es nicht zu sagen gewagt, aber da ich nur noch Verachtung für ihn empfand, konnte ich große, verlogene Worte verwenden. Im Ferienhaus war es kühl, ich drehte den Thermostat auf fünfundzwanzig Grad hoch und machte Feuer im Kamin. Helena protestierte gegen diese Energieverschwendung, verstummte aber, als ich entgegnete, ich wisse aus Erfahrung, dass das Haus mit dieser Methode schneller warm wurde. Ich überließ ihr die Schlafkammer und schlug mein Lager in der Dachkammer auf, von wo ich freien Blick nach Norden und Süden hatte. Am nächsten Morgen wollte ich nachsehen, ob neue Luchsfährten zu sehen waren. Ich installierte Bewegungsmelder rund um das Haus und überprüfte, ob Helenas Sender funktionierte. Was für eine segensreiche Erfindung! Wir aßen Hirse-Auberginen-Eintopf und Dinkelzwieback aus dem Laden in Inkoo. Ich hatte keinen Alkohol mitgebracht, denn ich musste wachsam bleiben. Wir tranken nur Tee und legten uns dann ins Bett, um noch etwas zu lesen. Helena hatte mehrere Ordner mit Arbeitsmaterial mitgeschleppt.
    Gegen Mitternacht sah ich, dass mein Handy, das ich auf lautlos geschaltet hatte, aufleuchtete. Ich erkannte Laitios Nummer und meldete mich.
    «Hilja Ilveskero.»
    «Laitio. Du hast um Rückruf gebeten. Was ist los? Hast du mir etwas zu berichten?»
    «Ja. Ich weiß, wer Anita Nuutinen umgebracht

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