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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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es
nicht sehr lange, bis es klappte, schätze ich. Ungefähr einen Monat später
erhielt seine Frau mit der Post eine Serie von Bildern. Am folgenden Tag
bekamen die Vorstandsmitglieder der Firma ebenfalls eine Reihe Fotos derselben
Serie. Das spielte allerdings keine Rolle mehr, denn es war bereits zu spät.
Alle Fotos mit einer Ausnahme waren pornographisch; Bruce und die Baker waren
darauf zu sehen. Die Ausnahme bestand aus einem Bild, auf dem man sah, wie das
Mädchen ins Büro der Konkurrenz ging.«
    »Warum spielte es keine Rolle
mehr, als die Vorstandsmitglieder die Fotos bekamen?«
    »Weil sich Bruce in der Nacht
zuvor in einem Motelzimmer in den Kopf geschossen hatte«, sagte sie
ausdruckslos. »Am Abend des vorhergegangenen Tages hatte seine Frau die Bilder
erhalten. Der Grund für seinen Selbstmord wurde vertuscht, und vermutlich war
das Marco egal, denn er kassierte sein Blutgeld trotzdem.«
    »Wie sind Sie auf Marco
gekommen?«
    »Ich kann sehr überzeugend
wirken, wenn ich entschlossen bin! Bruces Witwe war der erste große Irrtum, der
meinem Bruder je unterlaufen ist. Nachdem ich energisch auf sie eingeredet
hatte, gab sie mir die Fotoserie. Ich brachte sie in das Büro des Präsidenten
des Konkurrenzunternehmens und warf sie vor ihm auf den Schreibtisch. Ich ließ
ihm die Wahl — entweder er sagte mir, wer das Mädchen war, oder ich wollte die
ganze Story — und die Fotos — einer Zeitung übergeben. Er wußte nicht, wer das
Mädchen war, vermutete aber, daß es sich um die Angestellte eines Mannes
handelte, den die Firma engagiert hatte. Natürlich, wenn sie eine Ahnung gehabt
hätten, daß Marco sich dazu hergeben würde, solch unmoralische Methoden
anzuwenden et cetera , et cetera .«
Sie lächelte kurz. »Ich hatte die vage Vorstellung, daß Marco, wenn er schon
ein Mädchen angestellt hatte wie das eine, das er benutzte, um meinen Bruder zu
vernichten, vielleicht noch mehr entsprechende Hilfskräfte benötigte. Also ging
ich in sein Büro und erklärte ihm, ich sei auf der Suche nach einem Job, und er
bot mir sofort einen an — als Mädchen am Empfang, verdammt! Ich bin jetzt seit
drei vollen Wochen dort und habe noch nicht das geringste von Bedeutung
herausbringen können. Er hat die Begabung, seine Unterlagen dürftig, aber
einwandfrei zu gestalten. Die Namen der Auftraggeber und ihre finanziellen
Transaktionen sind so ziemlich alles, was er je zu Papier bringt. Und mehr weiß
ich im Augenblick nicht, Al.«
    »Hat Marco Ihren Nachnamen
nicht mit dem Ihres Bruders in Verbindung gebracht?«
    »Das hätte ich erklären
sollen«, sagte sie in entschuldigendem Ton. »Er hieß Bruce Williams. Ich war
Helen Williams, bis ich einen Trottel namens Walsh heiratete — ein Irrtum, der
insgesamt ein halbes Jahr dauerte. Die Scheidung ist vor zwei Monaten erfolgt,
wie ich erfreulicherweise mitteilen kann, aber ich habe um Marcos willen den
Namen Helen Walsh angegeben.«
    »Sie haben die Absicht, den
Selbstmord Ihres Bruders zu rächen, indem Sie genügend Beweismaterial über
Marcos Operationen sammeln, um vor Gericht damit durchzudringen?«
    »Ganz recht.« Sie nickte. »Aber
ich bin genauso weit wie am Anfang. Nur sieht es jetzt so aus, als hätte jemand
denselben Gedanken gehabt und den ersten positiven Schritt unternommen, indem
er Goldie Baker umgebracht hat.«
    »Wie heißt der Boß des
Konkurrenzunternehmens, den Sie aufgesucht haben?«
    »Richard Crespin«, erwiderte
sie prompt, »und der Name der Firma ist >Harris Beratung, Inc.<.«
    »Haben Sie die Fotoserie immer
noch?«
    Sie zog eine Grimasse. »Ich
habe Bruces Witwe feierlich versprochen, sie innerhalb der nächsten
vierundzwanzig Stunden, nachdem sie sie mir gegeben hatte, zu verbrennen.«
    »Was bedeutet, daß Sie sie
immer noch haben.«
    »Ganz recht.« Ihre Lippen
zuckten. »Aber ich trage sie nicht mit mir herum.«
    »In diesem Kleid können Sie sich
noch nicht mal selber verbergen«, pflichtete ich bei. »Ich möchte nur wissen,
ob sie greifbar sind, wenn wir sie brauchen.«
    »Das sind sie«, sagte sie. »In
einem sicheren Versteck.«
    »Haben Sie je von einem Mädchen
namens Eleanor Dolan gehört?«
    »Wer?« Sie beugte sich eine
Spur vor, so als sei sie plötzlich schwerhörig geworden.
    »Eleanor Dolan«, wiederholte
ich.
    »Ich glaube nicht. Was hat sie
mit Marco zu tun?«
    »Sie übernahm vor zwei Wochen
Goldie Bakers altes Appartement«, sagte ich. »Goldies Leiche wurde gestern nacht in ihrer Duschkabine gefunden. Die

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