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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Dolan
behauptet, nicht das geringste davon zu wissen.«
    »Vielleicht stimmt das.« Das
rothaarige Mädchen zuckte ungeduldig die Schultern. »Wer weiß.«
    »Wie steht es mit Marcos
Mitarbeiter — mit Kendrick?«
    »Er ist eine Art Partner,
glaube ich.« Ihre Stimme klang zweifelnd. »Die meiste Zeit ist er gar nicht im
Büro, eine Tatsache, für die ich zutiefst dankbar bin. Marco ist schlicht
widerwärtig, aber Kendrick jagt mir aus irgendeinem Grund eine Todesangst ein. Ich
habe das Gefühl, er würde jeden, der sich ihm in den Weg stellt, zerquetschen
wie eine Wanze.«
    »Das klingt nach einer
großartigen Partnerschaft — drei, zusammen mit Goldie.« Ich dachte einen
Augenblick lang nach, was mich auch nicht weiterbrachte. »Wie viele
Auftraggeber sind derzeit aktenkundig?«
    »Keiner«, sagte sie. »Meiner
Ansicht nach ist Marco viel zu vorsichtig, um irgendwelche schriftlichen
Unterlagen über seine laufenden Kunden zu haben. Sie werden erst vermerkt, wenn
der Auftrag erledigt ist.«
    »Ich glaube, Sie verdienen noch
einen Drink, Helen.« Ich grinste ihr zu. »Es ist ein einmaliges Erlebnis für
einen Polizeibeamten, wenn er feststellt, daß jemand auf seiner Seite steht.«
    »Wir brauchen auch ein bißchen
Musik.« Der Ausdruck in ihren saphirblauen Augen hatte etwas Kristallklares.
»Sie wissen doch, wie es heißt, Al. >Immer nur Arbeit und nie ein Pläsier,
das macht jeden Mann zum Tränentier.<« Sie schlug mit der Handfläche
versuchsweise neben sich auf die Couch. »Sie knarrt nicht. Das gefällt mir.
Zeigen Sie mir eine Couch, die knarrt, und ich werde Ihnen eine zeigen, die
abgenutzt ist, und einen Lüstling, der über die Blüte seiner Jahre hinaus ist.«
Sie lächelte strahlend. »Gießen Sie uns noch frische Drinks ein; ich werde den
Hi-Fi in Gang setzen.«
    »Abgemacht«, sagte ich.
    »Lassen Sie sich Zeit mit den
Drinks, Al«, murmelte sie mit kehliger Stimme. »Es wird eine Weile dauern, bis
ich hier alle Dinge in Gang gebracht habe.«
    »Der Scotch wird goldener
Tropfen um goldener Tropfen ins Glas geträufelt«, sagte ich ernsthaft. »Jeder
einzelne Eiswürfel wird nach Form und Beschaffenheit ausgesucht; eine kritische
Analyse des Soda, Bläschen um Bläschen. Das Ganze wird mindestens fünf Minuten
dauern.«
    »Als Minimum«, murmelte sie.
»Haben Sie bemerkt, wie heiß es hier geworden ist, Al? Ich muß vielleicht
einiges an Kleidung ablegen.«
    Ich entschwand beglückt in die
Küche, wobei meine Füße — bescheiden geschätzt — sicher einen guten halben
Meter über dem Boden schwebten. Als ich zwei Gläser auf den Tisch gestellt hatte,
drangen durch die Türritzen die rhythmischen Klänge spanischer Gitarren. Meiner
Uhr zufolge mußte ich noch weitere vier Minuten totschlagen, und so machte ich
einen Drink zurecht und trank ihn gemächlich aus, während meine Phantasie sich
wilden Vorstellungen kommenden Sexvergnügens hingab. Vier Minuten später goß
ich auch Helen Walshs Glas voll, füllte mein eigenes erneut und trug beide
hinaus ins Wohnzimmer.
    »Fertig oder nicht«, sagte ich
vergnügt, »hier bin ich.«
    Die einzige Antwort, die ich
erhielt, war eine temperamentvolle Reprise irgendeines verdammten,
fingerfertigen Gitarrenspielers, der sich wie ein Idiot auf meinem Hi-Fi-Gerät
herumdrehte. Wo blieb mein Begeisterungstaumel? Wo war die nackte Göttin, die
jetzt zurückgelehnt auf meiner Supercouch ruhen sollte, nicht nur bereit,
sondern auch voller Begierde, mir alles zu schenken? Die Antwort auf diese
Frage war von klarer Einfachheit. Wo immer sie war, sie war nicht mehr in
meiner Wohnung. Ich war sitzengelassen worden — versetzt — , oder, um es ganz
deutlich auszudrücken, man war mir davongelaufen. Ich nahm, nachdem ich mein
eigenes Glas leergetrunken hatte, auch noch das ihre zu mir, aber es war kein
eigentlicher Trost. Eiskalter Alkohol ist immer ein lausiger Ersatz für
heißblütigen Sex! Vielleicht lag es am Anzug? Nach ein paar Sekunden ließ ich
diesen Gedanken wieder fallen; sie hatte wohl kaum erwartet, daß ich mit ihr im
Anzug der Liebe pflegen würde. Vielleicht hatte sie einen kleinen Sparren, was
Anzüge betraf.
    Ich ließ mich schwerfällig auf
die Couch nieder und sprang mit einem verblüfften Schrei wieder auf. Der Grund
meines Mißbehagens , so entdeckte ich gleich darauf,
war der Holzgriff meines imitierten haitischen Brieföffners, der aus dem Spalt
zwischen zwei Polstern ragte. Ich schob sie auseinander und fand weiter unten
einen Zettel, der mit

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