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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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für
Unrat gesammelt?« brummte ich.
    »Stoßen Sie sich nicht an
seinem Ton, Ed«, sagte Murphy liebenswürdig. »Es ist rein persönlich gemeint.
Er haßt uns beide.«
    »Was Sie betrifft, so kann ich
seine Gefühle verstehen«, sagte Sanger großmütig. »Aber wieso sollte jemand
einen so liebenswerten Mann wie mich hassen?«
    »Ein Schmierenduo«, sagte ich
verbittert. »Jeden Augenblick werden Sie dazu übergehen, einander mit
aufgepumpten Schweinsblasen auf den Kopf zu hauen.«
    Die beiden blickten einander
ein paar Sekunden lang gedankenvoll an, dann sagte Murphy mit gedämpfter Stimme:
»Meinen Sie, es würde klappen?«
    »Eine Mordsposse!« Sanger
schüttelte nachdenklich den Kopf. »Dieser Schwachkopf Wheeler hier ist
vielleicht ein Genie mit einem einzigen genialen Einfall. Ich sehe es förmlich
vor mir — unsere Namen in Leuchtschrift: Murphy und Sanger!«
    »Wir werden im Palace
auftreten!« jubelte Murphy.
    »Jedes Jahr sechzehn Wochen in
Las Vegas. Und einen Würfeltisch dazu, der uns ganz allein gehört.«
    »London.« Murphy atmete schwer.
»Eine Galavorstellung vor der Königin...«
    »Ach, halt’s Maul!« brüllte ich.
    »Das Problem ist nur«, sagte
Sanger sorgenvoll, »wo, zum Teufel, finden wir eine Schweinsblase?«
    Murphy nickte zustimmend. »Und
auch noch eine aufblasbare.«
    »Wissen Sie was, Al?« Sanger
war wieder ernst. »Ich tippe darauf, daß Sie es hier mit einer Art Sexualmörder
zu tun haben.«
    »Schaffen Sie ihn hier raus«,
flehte ich Murphy an, »bevor ich hier einen dritten Mord begehe!«
    Sie gingen beide bis zur
Wohnzimmertür, dann blickte Murphy über die Schulter zurück. »Der Leichenwagen
muß jeden Augenblick kommen. Wir sehen uns später noch, Al.«
    »Nicht, wenn ich es vermeiden
kann«, sagte ich.
    Gleich darauf hörte ich, wie
die Haustür hinter den beiden ins Schloß fiel; dann lauschte ich auf das sich
entfernende Geräusch ihrer Wagen. Es schien mir eine gute Idee, mich im übrigen
Haus umzusehen. Ich ließ mir damit Zeit und fand keinerlei fotografisches Gerät
in den anderen Zimmern vor. Sowohl Küche als auch Badezimmer machten einen
unbenutzten und fast aseptischen Eindruck.
    Der Leichenwagen traf ein, und
ich blieb im Wohnzimmer und sah zu, wie sie Celestine Jacksons Leiche
wegschafften. Nachdem sie weg waren, rief ich im Büro des Sheriffs an und
unterhielt mich mit dem Sergeant.
    »Der Anruf war anonym.
Lieutenant«, sagte er. »Er kam vier Minuten vor zwölf.«
    »Eine männliche oder eine
weibliche Stimme?«
    »Unmöglich zu sagen. Sie klang
sehr schwach und irgendwie merkwürdig, so als ob jemand den alten Trick
anwenden würde, durchs Taschentuch zu sprechen.«
    »Was hat der oder die
Betreffende gesagt?«
    »Nur daß in Valley Heights eine
Frau ermordet worden sei, und die Adresse wurde angegeben.«
    »Okay, danke«, sagte ich.
    »Lieutenant?« Seine Stimme
klang unsicher. »Vielleicht geht es mich nichts an, aber soviel ich gehört
habe, hat der Sheriff Ihretwegen beinahe einen Schlaganfall bekommen. Er
findet, er habe seit sechsunddreißig Stunden nichts von Ihnen gehört, und es
ist ihm nicht gelungen, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Anscheinend war
das letzte, was er gesagt hat, bevor er heimging, er würde Sie, wenn Sie nicht bis
morgen um zehn Uhr im Büro aufgetaucht seien, suspendieren und wieder an die
Mordabteilung zurückbeordern.«
    »Was haben Sie sonst noch
gehört, Sergeant?« fragte ich höflich.
    »Ich weiß, es geht mich nichts
an. Entschuldigung, Lieutenant. Das nächstemal werde
ich...«
    »Es war eine ernstgemeinte
Frage«, sagte ich schnell. »Und danke, daß Sie mir wegen des Sheriffs Bescheid
gesagt haben. Angeblich herrscht zwischen uns beiden so was wie Haßliebe , aber wann fängt er wohl an, mich zu lieben?«
    Er lachte pflichtschuldigst.
»Sonst noch was, Lieutenant?«
    Ich war versucht, ihn zu
fragen, welches der schnellste Weg zur mexikanischen Grenze sei. »Ich glaube
nicht«, sagte ich. Moment mal — haben Sie dem Sheriff von dem Mord heute abend erzählt?«
    »Äh — nein«, sagte er vorsichtig.
»Er hat keine Anweisungen hinterlassen, heute abend aus irgendeinem Grund angerufen zu werden, deshalb schien es mir besser — äh — schlafende
Sheriffs schlafen zu lassen.«
    »Ganz recht«, sagte ich.
    Ich knipste die Lichter aus,
schloß die Haustür und kehrte zu meinem Wagen zurück. Ich hatte die Wahl,
entweder in Celestines Fotostudio zu gehen und die nächsten zwei Stunden damit
zu verbringen, in ihren

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