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Die Leiche im rosa Nachthemd

Die Leiche im rosa Nachthemd

Titel: Die Leiche im rosa Nachthemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Wenn wir uns nicht einigen können, werden wir die Sache der
Rechtsabteilung übergeben müssen.«
    »Ich will keinen Prozeß.«
    »Wir auch nicht.«
    »Ich hatte geschäftlich in
Oakview zu tun«, sagte sie. »Und es geht Sie überhaupt nichts an, was ich da
gemacht habe.«
    »Was Sie geschäftlich in
Oakview gemacht haben, interessiert uns auch nicht. Uns interessiert nur, weshalb
Sie unter einem falschen Namen gereist sind.«
    »Es war kein falscher Name. Er
war mein Name.«
    »Ich fürchte, damit kommen Sie
nicht durch.«
    »Also schön«, sagte sie. »Ich
wollte einige Informationen über jemanden haben.«
    »Können Sie mir den Namen
dieses Jemand nennen?«
    »Nein.« Sie zögerte, streifte
sehr sorgfältig Asche von ihrer Zigarette und fuhr fort: »Ein Mann hat mich
nach Oakview geschickt. Er brauchte Material über seine Frau.«
    »Das möchte ich gern einmal
nachprüfen. Können Sie mir seinen Namen und seine Adresse geben?«
    »Kann ich schon. Will ich aber
nicht.«
    Ich zückte mein Notizbuch.
»Versuchen kann ich’s ja mal. Aber ich habe den Eindruck, daß die
Schadensabteilung sich damit nicht zufriedengeben wird. Diese Namensdiskrepanz
hat die guten Leute stutzig gemacht. Da werden Sie sich wohl noch etwas genauer
auslassen müssen.«
    »Wann könnte ich den Scheck
haben, wenn Sie die Sache durchkriegen?«
    »Umgehend.«
    »Ich brauche das Geld«, sagte
sie.
    Ich schwieg.
    »Es handelt sich um sehr
vertrauliche Informationen«, erklärte sie.
    »Sind Sie Privatdetektivin?«
    »Nein.«
    »Was sind Sie von Beruf?«
    »Ich arbeite in einer Bar.«
    »Wo?«
    »In der Blauen Grotte.«
    »Sängerin?«
    »Ja — ich trete auch auf.«
    »Sagen Sie mir eins: Der Mann
und die Frau lebten nicht zusammen?«
    »Nein.«
    »Seit wann lebten sie
getrennt?«
    »Schon eine ganze Weile.«
    »Können Sie mir den Namen
irgendeines Zeugen nennen, der Ihre Aussage bestätigen könnte?«
    »Was hat das alles mit meinem
Koffer zu tun?«
    »Ich nehme an, daß Sie Ihre
Geschäfte in Oakview abwickelten und dann Ihrem Auftraggeber einen Bericht
zukommen ließen?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie auf eine schnelle
Erledigung Ihres Anspruches Wert legen, können Sie mir doch seinen Namen und
seine Adresse geben. Ich könnte bei ihm vorbeifahren und seine Bestätigung
einholen. Dann kann ich das in meinen Bericht schreiben, und die Bahn ist
zufrieden.«
    »Das geht nicht.«
    »Tja — dann sind wir noch
genauso schlau wie zuvor.«
    »Nun hören Sie mal her«, sagte
sie. »Es ist mein Koffer. Es sind meine Kleider, und es ist mein Anspruch. Davon braucht niemand was zu wissen. Das heißt — mein Auftraggeber
braucht nichts davon zu wissen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er es mir von meinem
Geh..., ich meine, von meinem Honorar abziehen würde.«
    »Verstehe.« Ich klappte mein
Notizbuch zu, schob es in die Tasche und steckte den Kugelschreiber ein. »Ich
werde sehen, was sich tun läßt. Allerdings fürchte ich, daß mein Boss nähere
Auskünfte haben will. Der Fall ist ziemlich undurchsichtig.«
    »Wenn Sie mir zu meinem Scheck
verhelfen, springt auch eine Flasche Scotch für Sie raus.«
    »Das kann ich leider nicht
annehmen. Aber trotzdem vielen Dank.«
    Ich stand auf und drückte meine
Zigarette aus. Sie streckte sich auf dem Bett aus. »Setzen Sie sich doch auf
die Bettkante«, sagte sie einladend. »Sie sehen richtig sympathisch aus.«
    »Bin ich auch«, bestätigte ich.
    Sie lachte. »Wie heißen Sie?«
    »Lam.«
    »Und mit Vornamen?«
    »Donald.«
    »Sei doch kein Frosch, Donald
Lam. Ich will mich gar nicht mit der Bahn anlegen, aber ich brauche den Kies. Kannst
du nicht doch mal deine Beziehungen ein bißchen spielen lassen?«
    »Ich werde mir die größte Mühe
geben.«
    »Siehst du, das ist nett von
dir. Hast du schon gefrühstückt?«
    »Schon lange.«
    »Ich kann dir eine Tasse Kaffee
anbieten. Und Toast, falls du Hunger hast.«
    »Nein, vielen Dank. Ich muß
weiter.«
    »Hör mal, Donald, sieh zu, daß
du die Sache klarkriegst, ja? Wer hat dir denn das blaue Auge verpaßt?«
    »Ein freundlicher Mitmensch hat
mal kurz seine Faust drangehalten.«
    »Kannst du dir nicht einen
Bericht aus den Rippen schwitzen, mit dem der alte Nußknacker sich
zufriedengibt?«
    »Meinen Sie den Leiter der
Schadensabteilung?«
    »Ja.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein.«
    »Er ist ungefähr
fünfunddreißig, hat dunkle Augen und dunkles welliges Haar. Ein richtiger
Frauenheld.«
    Sie lebte sichtlich auf. »Dann
werde ich mich mal in Schale schmeißen und dem

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