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Die Leiche im rosa Nachthemd

Die Leiche im rosa Nachthemd

Titel: Die Leiche im rosa Nachthemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sie bitte
die Störung. In seiner Praxis hätte ich ihn jetzt bestimmt nicht mehr
erwartet.«
    Die Frau versuchte mühsam ihre
Schlaftrunkenheit abzuschütteln. »Das macht gar nichts. Wollen Sie etwas
hinterlassen, falls Sie ihn dort verfehlen?«
    »Sagen Sie ihm bitte, daß ich
in einer Viertelstunde noch einmal anrufe, falls ich ihn in seiner Praxis nicht
erreiche. Und haben Sie vielen Dank.«
    »Gern geschehen«, sagte sie
freundlich.
    Ich hängte auf, fuhr zu Dr.
Alfmonts Praxis und dachte mir, diese Frauenstimme wäre es entschieden wert,
daß man Stammpatient bei Dr. Alfmont wurde.
    Im Haus brannte Licht. Ich fuhr
mit dem Lift hoch. Auch hinter der Tür zu Dr. Alfmonts Wartezimmer drang ein
Lichtschein hervor.
    Ich drückte die Klinke
herunter. Die Tür war abgeschlossen. Ich rüttelte weiter. Dann hörte ich
drinnen Schritte. Dr. Alfmont stand vor mir und starrte mich an. Über sein
Gesicht gingen nacheinander Überraschung, Verblüffung und nackte Angst. Die Tür
zu seinem Sprechzimmer war fest geschlossen.
    »Es tut mir leid, daß ich Sie
stören muß, Doktor. Aber es hat sich etwas sehr Schwerwiegendes ereignet.«
    Er warf einen gehetzten Blick
auf die geschlossene Tür.
    »Wir können auch hier reden«,
sagte ich, trat noch einen Schritt näher und fragte mit gedämpfter Stimme:
»Wissen Sie, was heute nachmittag vorgefallen ist?«
    Er zögerte einen Augenblick.
Dann drehte er sich um. »Ich glaube doch, es ist besser, wenn Sie
hereinkommen.« Er öffnete die Tür zu seinem Sprechzimmer.
    In einem bequemen Sessel am
Fenster saß Bertha Cool. Als ich hereinkam, machte sie ein ziemlich dummes
Gesicht.
    »Das ist ja eine bezaubernde
Überraschung«, sagte ich.
    Inzwischen war Dr. Alfmont
ebenfalls eingetreten und hatte die Tür geschlossen.
    »Du bist ganz schön
reiselustig, Donald«, meinte Bertha.
    »Wie lange bist du schon hier?«
fragte ich.
    »Etwa eine Stunde.«
    Dr. Alfmont setzte sich an
seinen Schreibtisch. »Es ist furchtbar. Einfach furchtbar.«
    Ich hielt Bertha mit den Augen
fest. »Wieviel hast du ihm erzählt?«
    »Ich habe ihm die Lage
erklärt.«
    »Einen Moment bitte.« Ich stand
auf, machte einen Rundgang durch das Sprechzimmer, sah hinter Bilder und
Bücherborde und hob die gerahmten Fotos von der Wand.
    »Na hören Sie mal...«, fing Dr.
Alfmont an. Ich legte warnend einen Finger an die Lippen und zeigte auf die
Wand.
    Bertha hatte inzwischen
kapiert. »Also da brat mir doch...« Mehr brachte sie nicht heraus.
    Ich beendete meine Durchsuchung
schweigend. Schließlich sagte ich: »Ich finde nichts. Was natürlich nicht
bedeutet, daß die Luft rein ist. Sie müssen sich vorsehen, besonders mit dem
da.« Ich zeigte auf das Telefon.
    Dr. Alfmont stand halb auf und
sank dann wieder in seinen Sessel zurück. Die neue Entwicklung hatte ihn
offensichtlich völlig überrannt. »Bist du fertig?« fragte ich Bertha.
    »Ja.« Sie fügte lächelnd hinzu:
»Ein sehr befriedigender Abschluß, was uns betrifft, Donald.«
    »Du hast alles gesagt, was du
sagen wolltest?«
    »Ja.«
    »Um so besser. Gehen wir.«
    »Ich verstehe leider kein
Wort«, sagte Dr. Alfmont schwach.
    »Ich bin in ungefähr zehn
Minuten wieder zurück. Würden Sie auf mich warten?«
    »J—ja, natürlich.«
    Ich nickte Bertha zu. Sie
musterte mich ziemlich nachdenklich, rappelte sich auf und streckte Dr. Alfmont
die Hand hin. »Machen Sie sich keine Sorgen. Das kriegen wir schon wieder hin«,
sagte sie.
    »Schön wär’s ja.«
    »Es kann auch eine
Viertelstunde dauern«, sagte ich noch zu Dr. Alfmont und ging mit Bertha. Im
Lift fragte ich: »Wie bist du hergekommen?«
    »Ich habe mir einen Wagen mit
Fahrer gemietet.«
    »Wir reden in unserer
Firmenkutsche weiter. Sie steht unten.«
    Wir gingen über den dunklen
Bürgersteig. Der Wagen neigte sich gefährlich zur Seite, als Bertha sich in die
Polster sinken ließ. Ich startete, fuhr ein paar Ecken weit und parkte dann vor
einer Imbißstube. Dort fielen wir, das hoffte ich jedenfalls, nicht weiter auf.
»Was hast du ihm gesagt?« wollte ich wissen.
    »Genug, um ihm klarzumachen,
daß er ohne uns auf keinen grünen Zweig kommt.«
    »Wo steht dein Wagen?«
    »Einen Block von der Praxis
entfernt«, sagte sie. »Ich hab’ den Fahrer absichtlich nicht vor dem Haus
warten lassen.«
    Ich startete.
    »Nun leg schon los, Donald.«
    »Es hat nicht mehr viel Zweck«,
sagte ich. »Die Sache ist jetzt schon restlos verkorkst.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich habe ihm erzählen wollen,
daß

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