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Die Leiche im rosa Nachthemd

Die Leiche im rosa Nachthemd

Titel: Die Leiche im rosa Nachthemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Schadenersatz zugesagt. Sie hat telegrafisch eine neue Brille
angefordert.«
    »Ja?«
    »Bevor die Brille ankam, ist
sie sehr plötzlich abgereist. Ich habe den Hotelportier gebeten, er möchte mir
die Brille nachschicken. Wir würden die Rechnung bezahlen.«
    »Die Rechnung bezahlen?«
    »Jawohl.«
    »Wie bist du denn auf diese
hirnverbrannte Idee gekommen?«
    »Ich wollte erfahren, zu
welchem Optiker sie geht, und dem ihre Adresse aus der Nase ziehen. Sie wußte
ja nicht, welche Glasstärke sie brauchte. Sie telegrafierte einfach an ihren
Augenarzt, er sollte ihr eine neue Brille besorgen.«
    Bertha Cool betrachtete mich
aus verengten Augen. »Wenn du so denkst wie ich, Donald...«
    »Ja?«
    »Dann ist das Telegramm gar
nicht nach San Franzisko gegangen, sondern an Dr. Alfmont in Santa Carlotta...«
    »Der Gedanke ist mir gleich
gekommen. Deshalb wollte ich ja die Sendung in der Originalverpackung haben.«
    »Grips hast du«, sagte Bertha
anerkennend. »Dir entgeht so leicht nichts. Die Brille ist nicht aufgetaucht,
wie?«
    »Nein.«
    »Das kann nur eins bedeuten.
Der Empfänger des Telegramms wußte, daß die Sendung Mrs. Lintig nicht mehr zur
Zeit erreichen würde, weil sie inzwischen abgereist war. Deshalb hat er die
Brille gar nicht erst abgeschickt.«
    »Wo ist Marian?« fragte ich.
    »Wir haben sie in einem sehr
netten kleinen Apartment untergebracht. Marians Aussage ist sehr wichtig für
die weiteren Ermittlungen. Sie erinnert sich, daß die Zeitung dalag, als sie
die Tür öffnete. Sie war durch den Schlitz unter der Tür geschoben worden. Als
die Polizei kam, lag die Zeitung noch da. Das bedeutet, daß der Mörder kam,
während sie noch im Bett lag.«
    »Was noch?« fragte ich.
    »Es muß ein Mann gewesen sein.
Auf dem Aschenbecher am Bett lagen zwei Zigarettenstummel. Aber nur einer hatte
Lippenstiftspuren. Die Polizei glaubt, daß der Mann eine Weile auf der
Bettkante saß und sich mit ihr unterhielt, bevor er sie umbrachte. Sie glauben,
daß es sich um geschäftliche Dinge handelte, die sie zu besprechen hatten. Als
nicht alles nach seinem Wunsch verlief, machte er sie kalt.«
    »Sonst noch was?«
    »Ein Bild fehlte, das am Spiegel
hinter ihrem Ankleidetisch gesteckt hatte. Die Polizei glaubt, es könnte das
Bild eines hochgewachsenen jungen Mannes mit einem schwarzen Bärtchen gewesen
sein. Die Putzfrau hat das Bild so genau wie möglich beschrieben.«
    »Warum ist es weg?«
    »Wahrscheinlich, weil es den
Mörder gefährdete. Ich habe versucht — natürlich sehr diskret —, die Theorie
anzubringen, daß es ein Foto des Mörders war. Das würde sie auf die Spur eines
großen, dunkelhaarigen jungen Mannes setzen.«
    »Weiß der Bezirksanwalt, wo
Marian ist?«
    »Natürlich. Er hat sie eine
Zeitlang beobachten lassen. Aber jetzt ist er davon überzeugt, daß sie keine
Dummheiten anstellen wird.«
    »Ich möchte sie sprechen.«
    »Sie dich auch. Ich möchte
wissen, was du mit den Weibern anstellst. Donald. Sie fliegen auf dich. Leider
beruht das auf Gegenseitigkeit. Sieh dich mit ihr ein bißchen vor. Sie ist
Dynamit!«
    »Dynamit?«
    »Sie ist in diesen
Bezirksanwalt vernarrt. Wenn er es drauf anlegt, wird sie reden.«
    »Über uns?«
    »Ja.«
    »Ich glaube, sie würde zu uns
halten.«
    »Zu uns? Höchstens zu dir, mein
Kleiner. Paß nur auf, daß der junge Bezirksanwalt dir nicht den Rang abläuft.«
    »Ich will sie mir mal selber
vornehmen. Wo steckt sie?«
    Bertha Cool gab mir einen
Zettel mit der Adresse des Apartmenthauses. »Unser Klient macht sich große
Sorgen, Donald. Aber er hat viel Vertrauen zu dir. Ich bin froh, daß du dich
mit ihm ausgesprochen hast.«
    »Ich auch. Ich fahre jetzt zu
Marian.«
    »Soll ich mitkommen?«
    »Das fehlte noch! Übrigens
braucht unsere Firmenkutsche mal neue Reifen. Oder einen neuen Oberbau!«
    »Wird erledigt, Donald. Aber du
darfst nicht wieder verschwinden, wenn ich dich gerade besonders dringend
brauche. Es war gar nicht so einfach, hier den Topf am Kochen zu halten. Unser
Klient scheint zu dir mehr Vertrauen zu haben als zu mir.«
    Ich stand auf und drückte meine
Zigarette aus. »Inzwischen kannst du mal feststellen, ob eine gewisse Flo
Mortinson in der Blauen Grotte Empfangsdame war. Sieh zu, wo sie steckt
und was in ihrem Gepäck ist — wenn sie welches hat. Quartiere dich in ihrer
Nähe ein.«
    »Okay. Rufst du mich an, wenn
du mit Marian gesprochen hast?«
    »Mal sehen. Dieser Fall hält
mich immerhin ganz schön in Atem.«
    »Ich weiß, Kleiner. Aber

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