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Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition)

Titel: Die Leidenschaft der Wölfe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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auch wirklich ein paar Heuler hörst!» Er knurrte wie ein wildes Tier und biss ihr mehrere Male erregend fest in die zarte Haut ihres Halses.
    «Oh! Mmmh! Mehr!»
    Er hob seine Geliebte hoch und legte sie aufs Bett. «Wenn das ein Ersuchen um meine amourösen Dienste ist, dann lautet die Antwort Ja. Aber später. Man erwartet mich unten. Und ich bin spät dran.»
    «Pfui, Semjon!»
    Er kniete sich auf allen vieren über sie, bespielte sie mit einer Hand, die sich für Angelica eher wie eine Pfote anfühlte, und knurrte und biss. Er war auf so amüsante Weise rüpelhaft, dass sie vor Lachen sehr bald ganz außer Atem war.
    Doch kurz darauf sprang er auf, und noch ehe sie ihn aufhalten konnte, hatte er den Raum mit ein paar schnellen Schritten Richtung Tür durchquert.
    «Ich werde wiederkommen», versprach er. «Mach dich auf höchste Verzückungen gefasst.»
    «Nun gut.» Noch immer lachend, winkte sie Semjon schwach zum Abschied zu und ließ ihn ziehen.

    Die großen, neuen Kerzen waren bereits weit heruntergebrannt, doch er war immer noch nicht zurückgekehrt. Angelica war tatsächlich ein wenig gereizt. Der Lärm, der von unten zu ihr drang, deutete klar darauf hin, dass der Heuler immer noch in vollem Gange war.
    Hach! Langsam verlor sie wirklich die Geduld. Wenn er dort unten noch mehr von dem klaren Brand trank, würde er später sicher nicht mehr in der Lage sein, sie in Verzückung zu bringen.
    Angelica erhob sich aus dem Lehnsessel, in dem sie die letzte Stunde gesessen hatte, ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt.
    Auf dem Flur war niemand zu sehen.
    Sie trat an die Treppe und blickte die wendelförmig angelegten Stufen hinab. Auch von dort war niemand zu sehen.
    Angelica legte die Stirn in Falten und setzte einen Fuß auf die erste Stufe. Der Rest geschah wie von selbst, bis sie sich mit einem Mal im Erdgeschoss des Hauses wiederfand.
    Der gesamte Haushalt musste wohl der Feier beiwohnen, denn auch hier war niemand zu entdecken.
    Die Tür zu einem hohen Saal war nur angelehnt, und die Geräusche schienen eindeutig von dort zu kommen.
    Angelica zögerte, denn sie wollte auf keinen Fall von Semjon oder sonst jemandem entdeckt werden. Also ging sie die Treppe wieder ein paar Stufen hinauf und reckte von dort den Hals, um irgendetwas erkennen zu können.
    Plötzlich gab die versammelte Gesellschaft ein unglaublich nachklingendes, mehrstimmiges Heulen von sich.
    Der Klang war erregend und hallte nicht nur durch das Treppenhaus, sondern durch das gesamte Gebäude. Sie heulten erneut. Angelica legte die Hände auf ihre Ohren und hoffte inständig, dass der Lärm nicht die ganze Nacht anhalten würde.
    Aber der enorme Ton ebbte bald ab und machte dem gewöhnlichen Krawall einer trunkenen Feier Platz.
    Sie tat erneut ein paar Schritte nach oben und reckte den Hals.
    Angelica schnappte nach Luft.
    In dem Saal saßen nicht nur Männer um einen Tisch. Es waren auch … Nichtmänner zu sehen.
    Sie kannte kein Wort, mit dem sie diese Wesen sonst hätte beschreiben können.
    Sie trugen alle gewöhnliche englische Kleidung. Man sah makellose Leinenhemden, Stehkragen, die wegen der Wärme in dem Saal geöffnet waren, und Mäntel, die über Stühle oder auch einfach nur den Sitznachbarn gehängt worden waren. Aber die Männer, die sie am meisten erstaunten, hatten … Fell.
    Üppiges Fell, das von Hals und Kopf zurückgekämmt war. Ihre sehr gepflegten Pfoten waren groß wie die Hände von starken Männern, und es prangten dunkle, spitz zulaufende Fingernägel daran. Sie sehen aus wie Wölfe, dachte Angelica verwundert.
    Und als wollten sie ihre Vermutung bestätigen, warfen mit einem Mal alle Anwesenden die Köpfe zurück und heulten gleichzeitig auf.
    Der wilde Klang hallte so lange von den Wänden wider, bis Angelica das Gefühl hatte, jeden Moment wahnsinnig zu werden.
    Sie heulten erneut.
    Dieses Mal schaute die junge Frau in die Münder derjenigen, die wirklich Männer zu sein schienen, und sah Fangzähne, die so lang und böse aussahen, dass ihr ganz schwach wurde. Sie hatten außerdem ungewöhnlich lange Zungen.
    Angelica wurde rot.
    Semjon hatte auch eine solche Zunge. Und als sie daran dachte, wo jene Zunge schon gewesen war, errötete sie noch mehr.
    Aber er war doch in jeder erdenklichen Weise ein Mann gewesen, dachte sie schockiert. An jedem Körperteil hatte sie ihre Hände gehabt. Sie hatte ihn geküsst und in voller Blöße gesehen. Er war definitiv ein Mann. Und nichts anderes.
    Ihr Herz wurde

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