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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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oder ein paar Orden aus war, das war ein echter Fanatiker, sonst hätte er nicht noch diese Naziparole hinausgebrüllt, als er sein Zyankali nahm. Man hätte ihn schon vor Jahren enttarnen müssen!«
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen«, sagte der Sergeant. »Wir haben Colonel Witkowski über Funk mitgeteilt, daß wir ihn entdeckt hatten oder das wenigstens annahmen. Wir werden die Leiche in die Botschaft schaffen, aber zuerst bringen wir Sie zum Intercontinental zurück.«

    »Sie müßten einen ziemlichen Umweg machen, da bin ich zu Fuß schneller.«
    »Der Colonel würde uns den Arsch aufreißen, wenn wir das zulassen.«
    »Und ich reiße Ihnen den Arsch auf, wenn Sie es nicht tun. Ich bin Witkowski nicht verantwortlich, aber falls Sie sich dann wohler fühlen, er ist der Erste, den ich anrufen werde.«
    Wieder in seiner Hotelsuite angekommen, nahm Lennox den Hörer auf und wählte die Nummer des Colonel. »Ich bin es«, sagte er.
    »Und wenn Sie das nächste Mal meinen Leuten sagen, daß Sie tun wollen, was Ihnen paßt, weil ich Ihnen nichts zu sagen habe, dann ziehe ich Ihren Schutz ab und treibe Sie einer Killereinheit der Nazis vor die Flinte.«
    »Ich glaube, das würden Sie tun.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen!« bestätigte der Colonel wütend.
    »Ich hatte meine Gründe, Stanley.«
    »Und was, zum Teufel, sind das für Gründe?«
    »Zunächst einmal Karin. Reynolds hat den Neonazis einen Bericht geschickt, in dem steht, ich sei nicht Harry, sondern der andere Lennox, und Karin sei Teil der Falle.«
    »Verdammt richtig. Hat er auch gesagt, was für eine Falle?«
    »Da war das Zyankali schneller -«
    »Ja, das hat mir der Sergeant schon berichtet. Und Ihre ziemlich ausgeprägte Meinung über unsere Sicherheitsmaßnahmen für neue Bewerber hat er mir auch zur Kenntnis gebracht.«
    »Ich glaube, ich habe gesagt, daß sie Affenscheiße sind, und genau das sind sie auch … Holen Sie Karin aus ihrer Wohnung raus, Stanley. Wenn Reynolds mich gefunden hat, dauert es nicht mehr lange, bis die sich die Rue Madeleine vornehmen. Schaffen Sie sie da raus!«
    »Irgendwelche Vorschläge?«
    »Hier, das Intercontinental, mit blonder Perücke und allem Drum und Dran.«
    »Das ist so ziemlich das Dümmste, was Sie sagen konnten. Wenn Reynolds Sie dort gefunden hat, wem hat er es dann sonst noch gesagt, und wer hat es ihm gesagt?«

    »Irgend etwas habe ich jetzt nicht mitgekriegt.«
    »Allerdings. Es gibt noch einen weiteren Maulwurf in der Botschaft, und der muß ziemlich weit oben sitzen. Ich verlege Sie jetzt ins Normandie unter dem Vorwand, Colonel Webster würde zur Beurteilung nach Washington versetzt.«
    »Das klingt irgendwie negativ, nicht wahr?«
    »Genaugenommen werden wir sogar durchblicken lassen, daß Sie unfähig sind. Den Franzosen macht es großen Spaß, wenn sie so etwas über Amerikaner hören.«
    »Colonel Webster ist außer sich. Dann kann ich jetzt wenigstens die blonde Farbe aus meinem Haar herauswaschen und diese Uniform ablegen. Richtig?«
    »Falsch«, widersprach Witkowski. »Beides behalten Sie noch eine Weile. Ihr eigener Name ist zu gefährlich, und als Webster haben Sie ordentliche Papiere. Das ist zwar durchgesickert, aber indem wir Sie weiter unter diesem Namen herumlaufen lassen, finden wir vielleicht den Maulwurf, der sich hier eingeschlichen hat. Es handelt sich nur um einen kleinen Kreis, der in Frage kommt, und wir beobachten die wenigen, die Bescheid wissen, ganz genau.«
    »Wenn Reynolds das bei den richtigen Leute hat durchsickern lassen, dann können Sie schon mal meinen Sarg zimmern lassen!«
    »Nicht unbedingt. Sie werden bewacht, Colonel. Übrigens, Wesley Sorenson hat versucht, Sie zu erreichen. Wir haben ihm Ihren Decknamen nicht gesagt, und er wollte ihn auch gar nicht haben, aber Sie sollen ihn jedenfalls anrufen.«
    »Er steht als nächster auf meiner Liste. Rufen Sie mich im Normandie an und sorgen Sie dafür, daß Karin in Sicherheit gebracht wird. Wie wär’s mit dem Normandie?«
    »Sie sind alles andere als subtil, Lennox.«
    Drew legte den Hörer auf und sah auf die Uhr. Es war nach Mitternacht. Er nahm den Hörer wieder ab und wählte.
    »Ja?« meldete sich Sorensons Stimme.
    »Hier spricht Ihr Antiquitätenhändler aus Paris.«
    »Dem Himmel sei Dank! Tut mir leid, ich war beschäftigt, aber das ist eine andere Geschichte, auch eine ziemlich scheußliche Sache, wenn nicht gar eine Katastrophe.«
    »Können Sie es mir sagen?«

    »Im Augenblick

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