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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Sonnenkindern so. Die haben ein ungewöhnliches Ego. Und ähnlich ungewöhnlich wird auch die Versuchung sein. Nach meiner Überzeugung wird sie die Chance nutzen, daß der Botschafter außer Landes ist und irgend etwas unternehmen, und das werden wir dann erfahren.«
    »Ich hoffe, Sie haben recht.« Lennox runzelte die Stirn, als ein Kellner mit zwei Flaschen Wein und Gläsern auf einem Tablett an ihren Tisch trat.
    »Der Patron bringt mir immer seine neuesten Erwerbungen«, erklärte Moreau, während der Kellner die Flaschen entkorkte. »Sie müssen mir sagen, wenn Sie lieber etwas anderes wollen.«
    »Nein, schon gut.« Drew warf Karin einen Blick zu und dann nickten beide.
    »Falls Drew recht haben sollte«, begann Karin, nachdem der Kellner wieder gegangen war, »und nichts geschieht, ist es dann möglich, daß wir Janine irgendwie dazu zwingen könnten, etwas zu unternehmen?«
    »In welcher Weise?« fragte der Franzose. » À votre santé «, fügte er dann hinzu und hob sein Glas. »Auf uns alle … Wie denn, liebe Karin?«

    »Das weiß ich auch nicht genau. Über die Antineos vielleicht. Ich kenne sie, und sie kennen mich; sie hielten große Stücke auf meinen Mann.«
    »Vergiß nicht«, sagte Lennox, ohne den Blick von ihr zu wenden, »daß Sorenson sie nicht für hundertprozentig sauber hält.«
    »Das ist Unsinn.«
    »Das mag sein, aber der alte Wesley verfügt über Instinkte, mit denen nur wenige Leute gesegnet sind - außer Claude hier und vielleicht Witkowski.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Drew. Aber zurück zu den Antineos, Karin. Wie sollten wir sie dazu einsetzen, um die Frau des Botschafters zu einer Indiskretion zu veranlassen?«
    »Ich weiß es auch nicht genau, aber die sind erstaunlich gut über die Neonazis informiert. Sie haben Namen, Codes und Kontakte ausfindig gemacht; ihre Archive enthalten tausend Geheimnisse, die sie uns normalerweise vorenthalten. Aber das könnte eine Ausnahme sein.«
    »Warum?« fragte Drew.
    »Das sehe ich auch noch nicht«, fügte Moreau hinzu. »Nach allem, was wir bisher über die Antineos in Erfahrung gebracht haben, sind sie äußerst zugeknöpft. Es handelt sich bei ihnen um eine unabhängige Geheimorganisation, die niemandem verantwortlich ist. Warum sollten sie jetzt ihre Regeln umstoßen und Fremden ihre Akten zugänglich machen?«
    »Nicht ganze Akten, nur ganz spezifische Informationen, vielleicht einfach eine Kontaktmethode unter Benutzung eines Notcodes, den die Sonnenkinder kennen, falls es so etwas gibt.«
    »Und warum sollten sie das tun, Lady?« sagte Lennox und beugte sich vor und tippte sanft an ihre verbundene Hand.
    »Weil wir etwas haben, wovon sie nichts wissen. Wir haben hier in Paris ein echtes, höchst prominentes Sonnenkind.«
    »Nicht schlecht«, flüsterte Drew und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Das ist ein verlockender Köder.«
    »Ja, das klingt nicht unvernünftig«, sagte der Chef des Deuxième Bureau und musterte dabei Karin. »Aber werden die Antineos nicht irgendeinen Beweis fordern?«

    »Ja, das werden sie. Und ich glaube, den können Sie liefern.«
    »In welcher Weise denn?«
    »Du mußt entschuldigen, Liebster«, sagte Karin und sah dabei Lennox an, »aber die Antineos fühlen sich mit dem Deuxième Bureau etwas wohler als mit der Central Intelligence Agency. Sie sind eben Europäer.« Sie wandte sich wieder Moreau zu. »Eine kurze Mitteilung auf Ihrem Briefbogen - mit Datum und Zeit und Angabe der Geheimhaltungsstufe und einer Registrierung in Ihrem System -, daß ich befugt bin, eine in Gang befindliche Operation bezüglich eines hochrangigen Sonnenkindes hier in Paris zu schildern. Das sollte mit Ihrer Bestätigung ausreichen. Wenn die Antineos einverstanden sind, melden wir uns über eine sichere Leitung bei Ihnen.«
    »Ja, das müßte gehen«, sagte Moreau.
    »Was ist, wenn Sorenson recht hat?« wandte Drew ein. »Angenommen, ein oder zwei Neonazis haben die Antineos infiltriert? Dann ist sie erledigt und das lasse ich nicht zu.«
    »Oh, bitte«, sagte Karin. »Ich kenne die drei Antineos, die wir getroffen haben, seit ich nach Paris kam, und zwei davon waren Kontaktleute von Freddie.«
    »Und der dritte?«
    »Um Himmels willen, Liebling, das ist ein Priester!«
    Plötzlich war draußen auf der Straße jenseits der Blumenkästen Geschrei zu hören. Der Patron kam gerannt und redete hastig auf Moreau ein. »Es gibt Ärger!« rief er aus. »Sie müssen hier sofort weg, kommen Sie, folgen Sie mir!« Sie standen

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