Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
meine Arbeit tue, Mr. Withers.«
    »Geben Sie mir einfach das Geld, dann verschwinde ich hier durch die Hintertür.«
    »Und was werden Sie dann tun?«
    »In einer leeren Hütte warten, bis die weg sind, und dann einer von den Nutten Geld geben, damit sie gegebenenfalls beschwört, daß sie mit mir zusammen war, und dann nach Hause fahren. Das geht glatt, wäre nicht das erste Mal. Rufen Sie mich später wegen des Aston Martin an. Kommen Sie schon!«
    »Das glaube ich nicht.« An der Bar ertönte brüllendes Gelächter, gleichzeitig konnte man unter dem Tisch viermal nacheinander ein Geräusch hören, wie wenn jemand ausspuckt. Bruce Withers sackte auf der Bank zurück, und sein Oberkörper blieb an der Rückenlehne hängen. Seine Augen waren weit aufgerissen und aus seinem Mundwinkel tropfte Blut. Der Fremde im karierten Hemd schob sich aus der Nische, ging ohne Eile auf den Lieferanteneingang im hinteren Teil des Lokals zu und schob sich die Pistole mit dem Schalldämpfer in den Gürtel. Er öffnete die Tür und verschwand.
     
    Neun Minuten verstrichen, bis plötzlich aus dem Inneren der Hotelbar laute Schreie ertönten. Eine auffällig geschminkte Frau
rannte zur Tür hinaus und kreischte: »Um Himmels willen! Da drinnen ist einer erschossen worden!«
    Die CIA-Agenten mit ihrem Direktor und Wesley Sorenson rannten hinein. Alle Anwesenden erhielten Anweisung in der Bar zu bleiben und keine Telefonate zu führen. Dann traten Knox Talbot und Sorenson mit bedrückter Miene wieder ins Freie, wo inzwischen die Sonne unterging. Der Aston Martin DB-4 war verschwunden.

35
    D as Subjekt, Dr. Hans Traupmann (Bild des Wohnhauses siehe oben), wird rund um die Uhr von Leibwächtern beschützt, Drei-Mann-Einheiten in Acht-Stunden-Schichten, die schwer bewaffnet sind, selbst wenn sie den Chirurgen in den OP begleiten, wo sie auch während Operationen anwesend sind. Wenn Traupmann ein Restaurant besucht oder Theater, Konzerte oder irgendwelche Veranstaltungen, wird seine Bewachung häufig verdoppelt und diese flankiert ihn im Parkett oder an umliegenden Tischen und hält sich häufig in sehr professioneller Weise in seiner Umgebung auf. Beim Einsatz in Traupmanns Haus kontrollieren die Leibwächter ständig die Aufzüge und Korridore und auch die Umgebung seines luxuriösen Appartementhauses. Dazu kommen noch mehrere Alarmanlagen. Wenn Traupmann eine öffentliche Toilette aufsucht, gehen zwei Leibwächter mit, während der dritte vor der Tür bleibt und andere höflich davon abhält, den Raum zu betreten, bis Traupmann wieder erscheint. Als Fahrzeug dient ihm eine gepanzerte Mercedes-Limousine mit kugelsicheren Scheiben. Größere Reisen unternimmt er gewöhnlich mit seiner privaten Düsenmaschine, die in einem alarmgesicherten Hangar auf einem Flugplatz im Süden von Nürnberg steht; Kameras registrieren alle Aktivitäten auf dem und um das Hangargelände.
    Von diesen Sicherheitsvorkehrungen weicht Traupmann lediglich ab, wenn er nach Bonn fliegt und mit seinem Motorboot auf dem Rhein mutmaßlich geheime Sitzungen der Neonazibewegung aufsucht. (Siehe vorangegangenen Bericht.) Wie es scheint, ist es keinem der Mitglieder gestattet, einen Kapitän oder eine Mannschaft zu beschäftigen. Das erklärt die geringe Größe und gute Manövrierfähigkeit des Fahrzeuges. Es handelt sich dabei um ein kleines Boot mit einem 125-PS-Motor, das mit aufblasbaren Pontons an der Backbord- und an der Steuerbordseite
ausgestattet ist. Ferner gibt es Sicherheitsvorkehrungen in Form von im Kreis beweglichen Kameras, die Bild- und Tonaufnahmen zu seinen Leibwächtern im Bootshafen übertragen, wo ein Hubschrauber für einen sofortigen Notstart bereitsteht. (Daraus lassen sich folgende unbestätigte Schlüsse ziehen: Ein Radargerät überträgt Flußkoordinaten und das Boot ist mit Gasdüsen an den Bordwänden ausgestattet, um etwaige Enterangriffe abzuwehren. Der Steuermann ist mit einer einfachen Maske geschützt. Letztere Erkenntnis geht auf eine Beobachtung zurück.)
    Viel Glück, Claude. Sie schulden mir einen Gefallen. Ich mußte mir im Bootshafen von Bonn schnell die Ausrede einfallen lassen, daß ich beabsichtige, mir eine amerikanische Chris-Craft zu kaufen. Zum Glück habe ich den Leuten den Namen eines spanischen Abwehragenten, eines ausgesprochenen Schweins, angegeben, der hier tätig ist und mir Geld schuldet.
    Drew Lennox schmunzelte über den letzten Absatz, legte Moreaus Bericht auf den antiken Tisch, der ihm als Schreibtisch diente,

Weitere Kostenlose Bücher