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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Information nützt Ihnen.«
    »Das wird sie. Vielen Dank, François.« Lennox legte den Hörer auf und drehte sich zu den anderen um. »Wir haben den Namen des Generals, auf den Jodelle Jagd gemacht hat, des Verräters, von dem er sagte, er habe de Gaulle getäuscht. Und auch wo er lebt, falls er noch am Leben ist.«
    »Das war eine ziemlich einseitige Unterhaltung, chlopak. Wollen Sie uns nicht einweihen?«
    »Lassen Sie mich, Stanley. Ich habe mit dem Mann eine Abmachung getroffen. Dieser Mann hat mehr durchgemacht, als er verdient hat, und hat nie jemanden für die Nazis getötet. Er war ein Wasserträger, ein Handlanger, weil man seine Familie bedroht hat. Es läuft darauf hinaus: Ich habe eine Abmachung getroffen.«
    »Solche Deals habe ich sehr viele gemacht«, sagte der Botschafter. »Sagen Sie uns, was wir wissen müssen, Drew.«
    »Der General heißt Monluc, André Monluc -«
    »André«, fiel Karin ihm ins Wort. »Da kommt die Codebezeichnung her.«

    »Richtig. Das Schloß nennt sich Adlernest und liegt im Loiretal. François denkt, Bergeron könne dorthin geflohen sein, weil er dieses Schloß einmal als Zufluchtsort bezeichnet hat.«
    »Wann war das?« fragte Witkowski. »Wann hat er es so bezeichnet?«
    »Als Bergeron die Anweisung erteilte, eine alte Akte über Monluc dorthin zu bringen - an dem Tag, an dem Jodelle im Theater Selbstmord begangen hat.«
    »Womit er jede mögliche Verbindung zwischen Jodelle und dem General vertuscht hat«, sagte der Botschafter. »Weiß jemand etwas über diesen Monluc?«
    »Nicht unter seinem Namen«, antwortete Lennox, »weil die geheimen Akten über ihn auch aus Washington entfernt worden sind. Aber die provisorischen Aufzeichnungen über Jodelle enthielten Einzelheiten über seine Anschuldigung, eine Anschuldigung, für die er keine Beweise vorlegen konnte. Deshalb nahm ihn unsere Abwehr auch nicht ernst. Er behauptete, ein französischer General, ein führender Mann der Résistance, sei in Wirklichkeit ein Verräter und für die Nazis tätig gewesen. Das war natürlich Monluc, der Mann, der die Ermordung von Jodelles Frau und Kindern angeordnet und der Jodelle selbst in ein Todeslager geschickt hatte.«
    »Und das jüngere Kind, das überlebte, ist Jean-Pierre Villier«, fügte Karin hinzu.
    »Genau. Nach Villiers Vater - dem einzigen Vater, den er je kannte - bekam dieser unbekannte General offenbar Wind von Jodelles Anschuldigungen.«
    »Ich glaube, ich sollte doch dieses ominöse Gespräch mit dem französischen Präsidenten führen«, sagte Courtland. »Schreiben Sie einen vollständigen Bericht über alles, Drew. Diktieren Sie ihn einer Sekretärin oder auch zwei, ganz wie Sie wollen, aber tun Sie es schnell, sagen wir in einer Stunde und sorgen Sie dann dafür, daß ich den Bericht unten in meinem Büro auf den Schreibtisch bekomme.«
    Lennox und Witkowski wechselten einen Blick. Dann nickte der Colonel Drew zu. »Das wird so nicht funktionieren, Sir«, sagte Lennox.
    »Was?«

    »Zunächst einmal haben wir keine Zeit und wissen auch nicht, mit wem der Präsident sich besprechen wird, aber wir wissen, daß es am Quai d’Orsay Neonazis gibt und möglicherweise auch im engsten Mitarbeiterkreis des Präsidenten.«
    »Wollen Sie damit vorschlagen, daß wir selbst handeln, amerikanisches Botschaftspersonal in einem fremden Land? Wenn das wirklich Ihre Absicht ist, müssen Sie den Verstand verloren haben, Drew.«
    »Mr. Ambassador, wenn in jenem Château irgend etwas zu erfahren ist, wenn es dort Aufzeichnungen, Papiere, Telefonnummern, Namen gibt, dann dürfen wir einfach nicht das Risiko eingehen, daß sie vernichtet werden. Vergessen Sie für den Augenblick Bergeron, und vergessen Sie, ob dieses Schloß tatsächlich ein Heiligtum oder ein Zufluchtsort ist. Jedenfalls werden wir dort mehr als Bier und Würste und Nazisymbole finden. Wir sprechen hier nicht nur von Frankreich. Wir sprechen von ganz Europa und den Vereinigten Staaten.«
    »Das verstehe ich schon, aber wir dürfen unter keinen Umständen in einem Gastgeberland auf eigene Faust handeln!«
    »Wenn Claude Moreau noch am Leben wäre, dann sähe das ganz anders aus«, warf Witkowski ein. »Er würde dann im Namen Frankreichs eine verdeckte Aktion starten. Unser FBI tut ähnliches die ganze Zeit!«
    »Moreau ist tot, Colonel.«
    »Das ist mir bewußt, Sir. Aber vielleicht gibt es einen Weg.« Witkowski drehte sich zu Lennox herum. »Dieser François, mit dem Sie gerade gesprochen haben, der steht doch in

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