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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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»Festung That­ cher« wurde das Haus nach einigen Verbesserungen des Sicherheitssystems durch die achtunggebietende Lady genannt. Plötzlich hörte er über sich an Deck Schritte. Er zog eine Schublade auf, in der eine 38er Smith & Wesson lag, und schloß sie wieder, als Makeev hereinkam.
    »Ich hätte Sie anrufen können, aber ich dachte, ich rede lie­ ber persönlich mit Ihnen«, sagte der Russe.
    »Was ist los?«
    »Ich habe Ihnen einige Fotos von Brosnan mitgebracht, wie er jetzt aussieht. Ach ja, und das ist seine Freundin Anne-Marie Audin.«
    »Sehr gut. Sonst noch etwas?«
    »Ich habe wieder von Tania Nowikowa gehört. Es scheint, als seien Brigadier Ferguson und seine Assistentin, eine Cap­ tain Mary Tanner, herübergeflogen. Sie sollten gegen Mittag in Gatwick starten.« Er sah auf die Uhr. »Ich glaube, daß sie im Augenblick bei Hernu sind.«
    »Und was wollen sie da?«
    »Der eigentliche Zweck dieses Flugs ist der, Brosnan aufzu­
    suchen. Ihn zu überreden, sich aktiv an der Suche nach Ihnen zu beteiligen.«
    »Tatsächlich?« Dillon lächelte kalt. »Martin wird allmählich zu einer richtigen Landplage. Ich glaube, ich sollte etwas dagegen unternehmen.«
    Makeev wies mit einem Kopfnicken auf die Zeitungsaus­ schnitte an den Wänden. »Ihre eigene Privatgalerie?«
    »Ich bin gerade dabei, den Mann besser kennenzulernen«, sagte Dillon. »Wollen Sie etwas zu trinken?«
    »Nein, danke.« Plötzlich fühlte Makeev sich unbehaglich. »Ich habe noch einiges zu erledigen. Ich melde mich.«
    Er stieg den Durchgang hinauf. Dillon schenkte sich Cham­
    pagner nach, trank einen Schluck, hielt dann inne, ging in die Küche und schüttete den gesamten Inhalt der Flasche in den Ausguß. Es war eine außerordentliche Verschwendung, aber ihm war danach. Er ging in die Kabine zurück, zündete sich eine Zigarette an und betrachtete erneut die Zeitungsausschnit­ te, aber er konnte an nichts anderes als an Martin Brosnan denken. Er nahm die Fotos, die Makeev mitgebracht hatte, und heftete sie neben die Zeitungsausschnitte an die Wand.

    Anne-Marie war in der Küche, Brosnan saß im Wohnzimmer und ging einen Vorlesungstext durch, als die Türklingel läutete. Sie kam herausgeeilt, während sie sich die Hände mit einem Handtuch abtrocknete.
    »Das werden sie sein«, sagte sie. »Ich mache schon auf. Und
    vergiß nicht dein Versprechen.«
    Sie strich ihm mit der Hand kurz über den Nacken und ging hinaus. In der Diele erklang Stimmengewirr, und sie kam mit Ferguson, Hernu und Mary Tanner zurück.
    »Ich bereite Kaffee«, verkündete Anne-Marie und begab sich in die Küche.
    »Mein lieber Martin.« Ferguson streckte seine Hand aus. »Es ist ja mittlerweile eine halbe Ewigkeit her.«
    »Erstaunlich«, sagte Brosnan. »Wir treffen uns immer nur dann, wenn Sie etwas von mir wollen.«
    »Jemand, den Sie noch nicht getroffen haben, meine Assi­ stentin, Captain Mary Tanner.«
    Brosnan musterte sie schnell, sah eine zierliche, dunkelhaari­ ge Frau mit Narbe auf der linken Wange, und ihm gefiel, was er sah.
    »Konnten Sie denn keinen besseren Job finden als das, was dieser alte Knacker Ihnen anzubieten hat?« wollte er wissen.
    Seltsam, sie geriet leicht außer Atem, als sie vor diesem fünfundvierzig Jahre alten Mann mit den lächerlich langen Haaren stand. Und sein Gesicht hatte offenbar schon zuviel von der düsteren Seite des Lebens gesehen.
    »Es herrscht eine allgemeine Rezession. Man muß heutzuta­ ge nehmen, was sich gerade anbietet«, sagte sie, ihre Hand mit sanftem Druck in der seinen.
    »So, nun haben wir unsere Kabarettnummer gehabt, dann können wir ja jetzt zum geschäftlichen Teil übergehen«, sagte Ferguson. Hernu ging zum Fenster, Ferguson und Mary nah­ men auf dem Sofa Brosnan gegenüber Platz.
    »Max hat mich davon informiert, daß er gestern abend nach dem Mord an den Brüdern Jobert mit Ihnen gesprochen hat.«
    Anne-Marie kam mit dem Kaffee auf einem Tablett herein.
    Brosnan nickte. »Das ist richtig.«
    »Er sagte auch, daß Sie sich weigern, uns zu helfen.«
    »Das ist nicht ganz korrekt ausgedrückt. Ich habe gesagt, ich will alles tun, außer mich aktiv an den Aktionen beteiligen, und wenn Sie hergekommen sind, um mich umzustimmen, dann haben Sie sich umsonst bemüht.«
    Anne-Marie schenkte Kaffee ein. Ferguson fragte: »Teilen Sie seine Meinung, Miss Audin?«
    »Martin hat dieses Leben vor langer Zeit hinter sich gelassen, Brigadier«, sagte sie vorsichtig. »Ich möchte nicht, daß er es wieder

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