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Die letzte Aussage

Die letzte Aussage

Titel: Die letzte Aussage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keren David
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…«
    »Wer?«
    »Sie … sie waren da, sie kommen bestimmt wieder … Sie sind da gewesen …« Ich weiß jetzt kaum noch, was ich überhaupt rede.
    »Ty«, brüllt mich Patrick an. »Komm runter! Konzentriere dich! Niemand will dir etwas tun. Ich will beim Auto sein, bevor es völlig dunkel ist.« Dann herrscht Stille und ich höre nur noch meinen eigenen keuchenden Atem. Schließlich fügt er ruhiger hinzu: »Es ist alles gut, verstehst du? Du bist in Sicherheit.«
    In diesem Augenblick gibt mein Knöchel total nach und meine Beine knicken weg und ich falle wieder zu Boden. Archie wäre fast mit mir umgekippt.
    »Verdammt«, sagt Patrick noch einmal. »Ich glaube nicht, dass wir ihn bis dorthin tragen können. Komm schon, Junge, du hast das doch ganz gut gemacht. Was hast du denn?«
    »Mein Knöchel … Ich glaube, er ist gebrochen.«
    »Du musst es versuchen. Komm, stell dich hin. Hoch mit dir.«
    Sie schaffen es, sich meine Arme um die Schultern zulegen, dann ziehen sie mich weiter. Patrick geht ganz gebeugt, was für einen so alten Mann bestimmt nicht gut ist.
    Es scheint ewig zu dauern, bis wir am Auto sind. Es steht am Waldrand und Patrick sagt: »Gott sei Dank«, als er die Tür aufmacht und sie mich vorsichtig auf den Rücksitz schieben. Ich schreie trotzdem erschrocken auf und werfe mich wieder rückwärts auf den steinigen Boden. Meg bellt und springt auf und ab, und Patrick schreit mich an: »Verflixt noch mal … was ist denn jetzt schon wieder?«
    Ich kann nicht einsteigen. Dort sitzen Alistair und Rio und warten auf mich.
    Ich zeige mit dem Finger auf sie. Ich halte Meg fest, damit sie ihr nichts tun können. Archie geht neben mir in die Hocke und sagt: »Was hast du denn? Was hast du, Ty? Was ist los? Warum willst du nicht einsteigen?«
    »Siehst du sie nicht?«, frage ich ihn.
    »Da ist niemand. Komm schon, Ty … es ist eiskalt …«
    »Wenn du in diesen Wagen steigst, bist du tot«, sagt Alistair.
    »Ich kann nicht … Ich kann nicht … Er bringt mich um …«, flüstere ich.
    Patrick hockt sich ebenfalls neben mich. »Ty, du hörst mir zu, und du hörst nur auf mich, verstanden? Da ist niemand im Auto. Wir müssen dich da reinsetzen. Du hast Halluzinationen. Das bedeutet, dass die Sachen, die du siehst und hörst, nicht echt sind. Vertrau mir. So, und jetzt ziehen wir dich wieder hoch.«
    »Er meint, dass du durchdrehst«, fügt Archie hilfsbereit hinzu, »aber wenn die Drogen nachlassen, kommst du vielleicht wieder klar. Wenn du willst, setze ich mich hinten hin und du fährst auf dem Beifahrersitz.«
    Sie ziehen mich also nach vorne und Archie und Meg klettern hinten rein, und als ich mich traue, einen Blick auf den Rücksitz zu werfen, sehe ich sonst niemanden. Kein Alistair, kein Rio. Bloß wir.
    Schweigend fahren wir zum Haus zurück, was nur ungefähr zehn Minuten dauert. Als wir dort ankommen, sagt Patrick: »Archie, du bringst Meg rein und sagst Helen, dass alles in Ordnung ist. Ich will nur noch kurz mit Ty reden, wir kommen gleich nach.«
    Sobald wir allein sind, schaue ich überallhin, nur nicht zum Rücksitz, in der Hoffnung, dass dort nicht plötzlich Alistair und Rio wieder auftauchen. Ich bin mir nicht sicher, ob Patrick sie vertreiben könnte. Sobald er im Auto saß, hat er auf einmal sehr müde ausgesehen, und jetzt sieht er sogar noch müder aus.
    »Tyler«, sagt er. »Sag mir, was du genommen hast. Welche Drogen … oder hast du etwas getrunken?«
    »Ich hab noch nie … noch nie etwas genommen.« Meine Stimme hört sich an, als wäre ich wieder in der Grundschule.
    »Meinst du wirklich, dass ich dir das glaube? Du hast halluziniert … warst völlig außer Kontrolle …« Er seufzt. »Wenn du es mir sagst, kann ich Hilfe für dich besorgen. Du musst keine Angst haben, die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich hab nichts genommen, wirklich nicht. Es warenGespenster, richtige Gespenster. Ich habe schon mal eins gesehen.« Mein Knöchel tut höllisch weh und mein Kopf bringt mich um. Hoffentlich ist Patrick bald fertig.
    »Passiert dir das öfter, dass du Dinge siehst und hörst? Hast du schon mal mit jemandem darüber gesprochen?«
    Er hält mich für verrückt. Er glaubt, ich sei so wie der Nachbar von Grans Freundin, dem irgendwelche Stimmen in seinem Kopf gesagt haben, er soll seinen Fernseher aus dem Fenster schmeißen. Eine besonders blöde Idee, weil er direkt über der chemischen Reinigung wohnte.
    »Normalerweise nicht. Nur seit ich hier bin. Ich nehme keine Drogen,

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